Planwirtschaft gleich Kostenersparnis?
Am 22. September stimmen wir über ein Gesetz ab, das einen Zulassungsstopp für bestimmte Ärztegruppen im Kanton Baselland vorsieht. Ziel sei es, Kosten zu sparen; gesteuert von einem zentralistischen ...
Planwirtschaft gleich Kostenersparnis?
Am 22. September stimmen wir über ein Gesetz ab, das einen Zulassungsstopp für bestimmte Ärztegruppen im Kanton Baselland vorsieht. Ziel sei es, Kosten zu sparen; gesteuert von einem zentralistischen «Politbüro» in der Gesundheitsdirektion, das entscheidet, wer zugelassen wird und wer nicht. Das ist Planwirtschaft nach sowjetischem Vorbild!
Schon heute zeigt unser Gesundheitssystem deutliche planwirtschaftliche Züge, was die aktuellen Kostenexplosionen erklärt. Dennoch spricht man lieber von «Marktversagen», wo eigentlich «Staatsversagen» vorliegt. Mit diesem Gesetz versucht der Staat erneut, das Problem durch noch mehr Staat zu lösen. Wohin das führt, wissen wir aus dem realen Sozialismus: Warten, Schlange stehen, Schwarzmarkt, Bestechung und eine eingeschränkte Auswahl bei miserabler Qualität.
Wer es geografisch und geschichtlich lieber etwas näher hat, möge die komplett staatlichen französischen oder englischen Gesundheitssysteme heute studieren: Dort wartet man monatelang auf einen Termin beim Dermatologen oder Kardiologen. Vielleicht sollten wir wieder etwas grundlegender über unser Gesundheitssystem und das KVG-Obligatorium diskutieren, anstatt mit unausgegorener «Pflästerlipolitik» das Ganze noch zu verschlimmbessern. Sagen Sie deshalb Nein zu noch mehr Planwirtschaft in unserem Gesundheitswesen!
Raphael Wiesner, Kilchberg