Gemeindeversammlung Gelterkinden
16.12.2025 BRIEFE«C’est le ton …»
Über den Inhalt der Gelterkinder Gemeindeversammlung wurde anderswo berichtet. Ich möchte hier meine Reaktionen auf einige Auftritte von Gelterkinder Stimmberechtigten aufzeigen. Es gehört zur Demokratie, so meine ...
«C’est le ton …»
Über den Inhalt der Gelterkinder Gemeindeversammlung wurde anderswo berichtet. Ich möchte hier meine Reaktionen auf einige Auftritte von Gelterkinder Stimmberechtigten aufzeigen. Es gehört zur Demokratie, so meine Überzeugung, dass alle Bürger bei entsprechenden Versammlungen sich äussern können, um so ihre Meinung zu sagen.
An der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember fielen mir zuerst die vielen Wortmeldung von Leuten mit dem Namen Baader auf. Das ist so weit ja in Ordnung. Auffallend aber war, wie viele Male einzelne Mitglieder dieser Familie sich ausführlich zu Wort meldeten und in welcher Art sie dies taten. Inhaltlich ging es bei fast allen dieser Wortmeldungen um Ähnliches: Der Gemeinderat müsse über die Bücher gehen und günstigere Lösungen suchen und auch die «Gegenfinanzierung» klar darlegen. Von dieser Seite wurden bezüglich Schulhausneubau die Fähigkeiten des von einer Kommission ausgewählten Architekten in Zweifel gezogen.
Mich störten die vielen baaderschen Auftritte – es waren um die 20 – mit etwa gleichem Inhalt. Die Versammlung mit vielen weiteren Traktanden wurde so unnötig in die Länge gezogen. Dass vieles, was der Gemeinderat vorbereitet und vorgeschlagen hat, angezweifelt wurde, tönte für mich besserwisserisch. Ging es wirklich um eine gute Lösung für ein Projekt oder war die Selbstdarstellung Triebfeder für all diese Auftritte?
Eine Rednerin der Versammlung rief dazu auf, doch Vertrauen in die Vorschläge des Gemeinderats zu haben. Sie erhielt dafür spontanen Applaus.
In den Abstimmungen folgten lange nicht alle Anwesenden den Einwänden und Anträgen der erwähnten Familiensprecher. Dass eine Familie in verschiedenen Generationen eine ähnliche oder gleiche politische Gesinnung hat, ist nicht ungewöhnlich. Mit weniger und auch weniger dominanten Äusserungen wäre jedoch allen Anwesenden gedient gewesen. Bezüglich der Art der Äusserungen hätte meine französische Grossmutter bestimmt gesagt: «C’est le ton qui fait la musique.»
Ueli Bieder, Gelterkinden
