Der richtige Hebel
Superreiche schädigen nicht nur das Klima, sondern gefährden auch unsere Demokratie. Menschen wie Elon Musk denken, dass ihnen die Welt gehört. Auch in der Schweiz konzentrieren Superreiche immer mehr Macht. Mit einer Abgabe auf ...
Der richtige Hebel
Superreiche schädigen nicht nur das Klima, sondern gefährden auch unsere Demokratie. Menschen wie Elon Musk denken, dass ihnen die Welt gehört. Auch in der Schweiz konzentrieren Superreiche immer mehr Macht. Mit einer Abgabe auf Erbschaften von über 50 Millionen Franken sorgen wir dafür, dass die extreme Vermögenskonzentration reduziert wird.
Die Gegnerinnen und Gegner der Erbschaftssteuer reden von «Familienunternehmen». In der Lobbygruppe sitzen Leute wie Magdalena Martullo-Blocher. Den Begriff «Familienunternehmen» gibt es im Steuerrecht nicht und von der Erbschaftssteuer sind nicht Unternehmen, sondern natürliche Personen betroffen. Zum Mythos des drohenden Wegzugs ist gemäss einer Studie der Entwicklungsorganisation «Oxfam» zu sagen: Soziale, familiäre und berufliche Bindungen halten die meisten Reichen im Land. Reiche profitieren von der politischen und wirtschaftlichen Stabilität, gefolgt von einer sauberen und sicheren Umwelt in unserem Land. Ein Wirtschaftssoziologe schrieb zur Steuerflucht: «Es ist wahrscheinlicher, dass ein Milliardär stirbt, als dass er auswandert.»
Was die Arbeitsplätze angeht, lese ich in der «WOZ»: «Tatsächlich dürften beträchtliche Vermögensanteile in Firmen stecken. In Deutschland und Japan, wo es die Erbschaftssteuer gibt, bestehen gesetzliche Mechanismen wie Stundungen oder Ratenzahlungen, um Liquiditätsprobleme im Erbfall zu verhindern; Möglichkeiten also, welche die Schweiz bei der Umsetzung der Initiative ebenso einführen könnte. Das ist alles Grund genug, um am 30. November ein Ja in die Urne zu werfen.
Donat Oberson, Böckten