BRIEFE
28.01.2025 GesellschaftPostumbauten
Viel kundenfreundlicher
Zum Artikel «Das Provisorium bewährt sich» über den Umbau der Sissacher Post-Filiale in der «Volksstimme» vom 24. Januar, Seite 10
Auch wenn es wieder einmal etwas kostet: Der Umbau ...
Postumbauten
Viel kundenfreundlicher
Zum Artikel «Das Provisorium bewährt sich» über den Umbau der Sissacher Post-Filiale in der «Volksstimme» vom 24. Januar, Seite 10
Auch wenn es wieder einmal etwas kostet: Der Umbau einer Poststelle ist doch ein schöneres Ereignis als die Schliessung von Poststellen! Vor wenigen Wochen war in meiner Wohngemeinde Gelterkinden nach erfolgtem Umbau die Neueröffnung.
Als ich zum ersten Mal die neue Poststelle betrat, fiel mir sofort auf, dass für die Kundschaft viel Platz geschaffen wurde und dass die Anordnung der Schalter, auch durch den Verzicht von Glasscheiben, einen angenehmen Eindruck hinterlässt. Zusammen mit dem freundlichen Personal wirkt diese erneuerte Poststelle tatsächlich kundenfreundlicher. Ich gehe davon aus, dass das Ergebnis in Sissach nach beendetem Poststellenumbau ganz ähnlich ausfallen wird!
Fritz Häuselmann, Gelterkinden
Mindestlohn-Initiative
Eine abstruse Idee!
Armut kann kaum bekämpft werden, ihr entgegenzuwirken ist jedoch eine Notwendigkeit. Das Instrument des Mindestlohns hat dabei kaum eine bedeutende Wirkung, hier werden bewusst Emotionen geschürt.
Unsere Sozialpartnerschaft, die über Jahrzehnte funktioniert hat, würde durch diese staatliche Intervention ausgehöhlt. Dieser Weg ist weder zielführend noch anzustreben, weil sich die Politik bisher aus den Verhandlungen bei der Entlöhnung herausgehalten hat und weil dieser Weg als erfolgreich bezeichnet werden kann. Über Jahrzehnte haben Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen auf dem Verhandlungsweg die Entlöhnung ausgehandelt, indem sie die jeweilige Wirtschaftslage, die Konjunktur, die Teuerung und die Konkurrenz berücksichtigt haben.
Wer ausschliesslich mit Geld respektive Löhnen versucht, denjenigen Menschen mehr Mittel zu verschaffen, die sich unter der Armutsgrenze befinden, blendet aus, dass unser System der branchenbezogenen Entlöhnung kaum zu Armut geführt hat, im Gegenteil, das Lohnniveau ist allgemein vergleichsweise hoch, die Arbeitslosigkeit tief und mit wenigen Ausnahmen sorgen die Unternehmen für stabile Beschäftigungsverhältnisse.
Wollen wir wirklich in der Schweiz Verhältnisse, wie sie in Deutschland durch das Parlament beschlossen wurden? Wer als Staat diesen Weg beschreitet, nimmt in Kauf, dass die Grossunternehmen und vor allem die KMU gezwungen werden, Löhne zu zahlen, die in einzelnen Berufen zu höheren Preisen führen, die dann auch auf dieselben Mitarbeitenden zurückschlagen.
Armut bekämpfen geschieht durch angepasste Qualifizierung, Leistungsbereitschaft und vor allem durch eine Erziehung, die den Menschen als Fundament dient, in der anspruchsvoll gewordenen Berufswelt zu bestehen. Persönlich würde ich bei unseren teilweise überhöhten Preisen ansetzen.
Rolf Senn, Unternehmer, Liestal
Sozialismus im Arbeitsmarkt
Die Einführung eines Mindestlohns, wie von den linken Parteien gefordert wird, gefährdet unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze. Diese sozialistische Massnahme ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine riesige Belastung. Höhere Lohnkosten und Bürokratie werden viele Betriebe zwingen, Stellen abzubauen oder gar nicht erst zu schaffen. Mindestlöhne treffen immer die Schwächsten in unserer Gesellschaft und verdrängen sie vom Arbeitsmarkt. Das ist alles andere als sozial.
Die linken Parteien bevorzugen eine kleine Gruppe, die etwas mehr Lohn erhält, diskriminieren jedoch schulisch schwächere inländische Arbeitnehmer, Schüler, Studenten und Migranten. Das ist das Gegenteil von dem, was sie behaupten. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass gerade Schülerund Studentenjobs gefährdet sind. Viele junge Menschen könnten ihre Chance verlieren, erste Berufserfahrungen zu sammeln und ihr Studium zu finanzieren, weil die Arbeitgeber sich die höheren Löhne nicht leisten können. Ich selbst habe als Student meine ersten Erfahrungen als Müllmann und Verkäufer in einem Bahnhofsladen gemacht. Diese Jobs lagen unter dem geforderten Mindestlohn, waren aber wichtige und prägende Erfahrungen für mich.
Wir dürfen nicht zulassen, dass sozialistische Ideen unseren Arbeitsmarkt destabilisieren und die Zukunft unserer Jugend und einer gesunden Wirtschaft gefährden. Sagen Sie deshalb klar Nein zur Mindestlohn-Initiative am 9. Februar.
Raphael Wiesner, Präsident SVP Gelterkinden, Kilchberg
Wiedereinstieg würde verhindert
In einem unserer Unternehmen (Verpackungsmarkt) bieten wir Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Kenntnisse einer unserer Landessprachen eine Chance, den Einstieg in die Arbeitswelt in der Schweiz zu bekommen und je nach Herkunft und Alter das erste Mal in ihrem Leben selber, ohne soziale Unterstützung, Geld zu verdienen. Dasselbe gilt natürlich auch für Schweizerinnen und Schweizer, welche vielleicht keine Berufsausbildung abschliessen konnten oder jahrelang aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr berufstätig waren.
Solche Stellenangebote sind rar auf dem Arbeitsmarkt und von daher äusserst gefragt. Müssten wir jedem von Anfang an einen Mindestlohn bezahlen, würde dies für den Auftraggeber Mehrkosten generieren, sofern er überhaupt bereit wäre, diese zu bezahlen, und diese Mehrkosten würden einen Aufpreis des Endproduktes bedeuten, das heisst, der Kunde im Laden – das wären Sie, liebe Wählerinnen und Wähler – müsste tiefer in die Tasche greifen. Wahrscheinlicher ist allerdings die Option, dass der Auftraggeber künftig mit dem Ausland zusammenarbeitet, damit die Ware nicht zu teuer wird. Ich bin überzeugt, dass es wesentlich sozialer ist, Arbeitsplätze in der Schweiz für alle zu erhalten.
Jacqueline Wunderer, Unternehmerin und Landrätin SVP, Röschenz
Wahlreform
Ein Nein fürs Oberbaselbiet
Am 9. Februar stimmen wir über die Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte mit der Einführung eines neuen Wahlsystems ab. Gemäss Vorlage sollen mit der Teilrevision die Spielregeln für die Landratswahlen neu definiert werden, um «schyynts» den Wählerwillen besser abzubilden und sogenannte «Sitzsprünge» zwischen den Wahlregionen zu vermindern, so die Begründungen der Befürworter.
Der eigentliche «Knackpunkt» liegt aber ganz woanders. Heute hat jeder der zwölf Wahlkreise mindestens sechs gesicherte Landratsmandate, die grösseren entsprechend mehr. Neu wäre pro Wahlkreis nur noch ein einziger Sitz garantiert, der ganze Rest würde sodann im Verhältnis zur Anzahl der Stimmberechtigten in den Wahlkreisen vergeben. Es braucht keine grossen Rechenübungen, um klar zu erkennen, dass damit zahlreiche Landratssitze vom Oberbaselbiet ins bevölkerungsreichere Unterbaselbiet «abgezügelt» würden. Deshalb ist es einfach: Wer fürs Oberbaselbiet ist, beantwortet die Frage auf dem Stimmzettel «Wollen Sie die Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte zur Einführung des kantonalen Doppelproporzes im Kanton Basel-Landschaft vom 17. Oktober 2024 annehmen?» mit seinem deutlichen Nein.
Markus Meier, Landrat SVP, Ormalingen
Schwächt und schadet die Wahlreform?
Letzthin brachten mich grad zwei Leserbriefe zum Stutzen. Sie erwähnen, dass die Wahlrechtsreform kleine Parteien bevorzugt und fürs Oberbaselbiet schwerwiegende negative Folgen haben wird. Diese Interpretation erstaunt mich. Schliesslich haben ausgewiesene Wahlrechtsexperten das jetzige System analysiert und Verbesserungs-, nicht Verschlechterungsvorschläge gemacht. Sie haben die Qualität der Demokratie mehrerer Kantone verglichen und aktuelle Bundesgerichtsurteile als Richtschnur beigezogen. Fazit: Mit dem neuen Gesetz werden alle Parteien gleich behandelt. Die ungerechte Bevorteilung der grossen Parteien fällt weg. Davon profitieren die kleineren Parteien.
Von Bevorzugung keine Spur. Auf Vorschlag der Experten werden auch die Sitzzahlen pro Wahlkreis gerechter verteilt. Fürs Oberbaselbiet bringt dies aber kleine Veränderungen. Jahrelang hatte es in seinen drei Wahlkreisen zusammen 18 Sitze. Seit rund eineinhalb Jahren sind es 19, künftig wohl wieder 18. Wichtiger, ob 18 oder 19, scheint in meinen Augen, dass unsere Oberbaselbieter Stimmen sich künftig nicht mit einer Kakofonie gegenseitig selbst ausbremsen. Die Reform drängt sich seit Jahrzehnten auf. Als Senior sage ich Ja zur überfälligen Wahlreform.
Paul Rohrbach-Eglin, Hölstein