Biodiversitätsinitiative
05.09.2024 RegionEinkaufszettel ist der Stimmzettel
Mir ist wichtig, die landwirtschaftliche Fläche für die einheimische Lebensmittelproduktion zu erhalten. Weniger Fläche bedeutet weniger einheimische Lebensmittel, was noch höhere Importe und eine Verlagerung der ...
Einkaufszettel ist der Stimmzettel
Mir ist wichtig, die landwirtschaftliche Fläche für die einheimische Lebensmittelproduktion zu erhalten. Weniger Fläche bedeutet weniger einheimische Lebensmittel, was noch höhere Importe und eine Verlagerung der Umweltwirkung ins Ausland zur Folge hat. Je mehr wir die Produktion in der Schweiz einschränken, desto mehr werden wir vom Ausland abhängig. Die Initiative schränkt auch die nachhaltige Energie- und Holzwirtschaft massiv ein. Mir kommen Stimmen zu Ohren: «Die Bauern müssen aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspannen mit ihrem Nein.» Für mich sind es klar wir alle, die dafür besorgt sein sollen, den Bogen nicht zu überspannen mit einseitigen Forderungen für die Landwirtschaft, mit noch höheren Auflagen für Lebensmittelproduktion. Im Gegenteil, wir tun gut daran, dass die Rahmenbedingungen so ausgestaltet sind, dass die Bauernfamilien weiterhin hochwertige Nahrungsmittel für uns produzieren können. Bereits jetzt kommt jedes zweite Essen aus dem Ausland. Mit jedem Importprodukt kaufen wir auch dessen soziale Bedingungen ein und wir haben keine Kontrolle, wie im Hinblick auf die Umwelt produziert wird. Unsere Bauernfamilien arbeiten unter strengsten Vorschriften.
Das Nein zur Initiative ist kein Signal gegen die Biodiversität. Bereits heute leisten die Bauernfamilien mehr zum Erhalt der Biodiversität als vom Bund vorgeschrieben. Weitere Verbesserungen gehen nur gemeinsam. Der Einkaufszettel ist der beste Stimmzettel. Mit dem Einkauf von regionalen und saisonalen Früchten und Gemüsen kann jede und jeder zur Sorten- und Artenvielfalt, zur Förderung der einheimischen Landwirtschaft und der Biodiversität beitragen. Die Landwirtschaft nimmt ihre Verantwortung bereits heute wahr. Sie erfüllt ihren Auftrag der Biodiversitätsförderung und stellt bereits heute 19 Prozent ihrer Betriebsflächen der Biodiversität zur Verfügung. Daher Nein zur Biodiversitätsinitiative.
Kathrin Bieri, Wittinsburg