BRIEFE
11.06.2024 GesellschaftPersonalmangel in der Armee
Militär leidet unter Nachwuchsmangel – wirklich?
Zum Artikel «Armee und Zivilschutz fehlt es an Personal» in der «Volksstimme» vom 6. Juni 2024
Mit Erstaunen lese ich, dass nun auch auf ...
Personalmangel in der Armee
Militär leidet unter Nachwuchsmangel – wirklich?
Zum Artikel «Armee und Zivilschutz fehlt es an Personal» in der «Volksstimme» vom 6. Juni 2024
Mit Erstaunen lese ich, dass nun auch auf kantonaler Ebene ungeniert angemahnt wird, dass der Armee bald die Soldaten ausgehen könnten und deshalb nun dringend vermehrt für die Armee geworben werden müsse. Fakt ist aber, dass die Armee einen Überbestand hat – seit 2023 sogar über dem gesetzlich Erlaubten – was sogar der Armeesprecher Stefan Hofer einräumen musste. Dringend wäre hingegen ein besonnenes Überlegen und Debattieren, was der Schweiz unter Berücksichtigung der reellen Gefahren künftig wirklich mehr Sicherheit garantieren würde. Die aktuell kopflose Steigerung der Militärausgaben geht auf Kosten unserer sozialen Sicherheit und von nötigen Massnahmen angesichts drohender Klimakatastrophen und terroristischer Cyberangriffe. Wollen wir wirklich das Land sein, das in Europa pro Kopf fast am meisten Geld ausgibt für die Armee und gleichzeitig die Unterstützung für ärmere Länder drastisch kürzt?
Gertrud Bernoulli, Rümlingen
Naturpark Baselbiet
Keine neue Vorschriften, sondern Hilfestellung
Zur «Carte blanche» «Weniger Autonomie für Gemeinden?» in der «Volksstimme» vom 31. Mai, Seite 2
Lieber Dario Rigo, da sind dir wohl ein paar Fakten durcheinandergepurzelt. Zur Klärung folgende Anmerkungen: Der «Naturpark Baselbiet» generiert keine neuen Vorschriften, wie du befürchtest, und es werden keine neuen Ziele des Heimatschutzes, der Raumplanung, des Ortsbildschutzes oder des Naturschutzes vorgegeben. Eine Mitglied-Gemeinde wird nie vom Park aufgefordert, etwas zu machen oder zu ändern. Der Naturpark ist keine Überwachungsbehörde, sondern bietet Hilfestellung in diversen Bereichen für die Gemeinden.
Alle Projekte werden von einer oder von mehreren Gemeinden zusammen selbst erarbeitet, realisiert und wenn möglich vom Park unterstützt. Als Beispiel möchte eine Gemeinde den Pausenplatz umgestalten: Der Gemeinderat macht einen Projektbeschrieb, wie er es macht, wenn er von der Gemeindeversammlung einen Kredit möchte. Dieser Antrag geht nun zum Park, und dieser bewilligt allenfalls einen Beitrag an die Neugestaltung des Pausenplatzes. Der «Naturpark Baselbiet» wird von der Gemeinde nie fordern: Ihr müsst euren Pausenplatz umgestalten. Gleich verhält sich der Ablauf, wenn die Dorfschule beispielsweise eine Projektwoche «Wald» durchführen möchte. Die Steuerungsgruppe wird ein Konzept prüfen und möglicherweise finanziell unterstützen. Auch hier wird der «Naturpark Baselbiet» nie auf die Schule zukommen und sagen: Ihr habt noch nie eine Waldwoche durchgeführt, macht jetzt endlich eine!
Zusammengefasst: Die Autonomie der Gemeinden im Parkgebiet wird in keiner Weise in Frage gestellt. Lieber Dario Rigo, der Managementplan wird in diesen Tagen den Gemeinden verschickt. Gern können wir zusammensitzen und diesen anschauen und diskutieren.
Matthias Huber, Mitglied Trägerverein «Verein Naturpark Baselbiet» und Gemeindepräsident Rickenbach BL
Einheitskrankenkasse
Prämienwahnsinn stoppen
Bravo SP! Ich hoffe, dass die Initiative für eine Einheitskrankenkasse zustande kommt. Die Löhne der Lobbyisten und Verwaltungsräte würden wegfallen. Da müssten die Prämien sinken. Viel Erfolg mit der Initiative.
Bruno Schelker, Niederdorf
Bedrohungslage
Kampfjets F/A-18 auf der Autobahn
Welche Gesinnung haben wohl die Verantwortlichen der GSoA (Gruppe Schweiz ohne Armee), wenn sie die Einsatzübung der Kampfflugzeuge der Schweizer Armee ablehnen?
Die Zeitenwende ist mittlerweile in den meisten Köpfen unserer Bevölkerung angekommen, denn das Kriegsgeschehen hat schon längst den Raum der Ukraine gesprengt. Wir befinden uns in einem globalen Konflikt, der fast den ganzen Erdball umfasst, denn die kriegerischen Auseinandersetzungen haben eine Dimension erreicht, die den Kalten Krieg schon längst in den Schatten stellt. Wer sich mit der Geschichte der Menschheit nur einmal befasst hat, muss zur Kenntnis nehmen, dass wir es mit den Unvollkommenheit unserer Spezies zu tun haben, die selten bereit war, das friedliche Miteinander in Freiheit als oberste Maxime anzustreben. Dass sich die Schweizer Armee auf eine reale Bedrohungslage vorbereitet, ist ihre Pflicht! Es sind weder Sandkastenspiele noch medienwirksame Aktionen, auch wenn dies mit der mitgeführten Autobahn-Vignette den Anschein erweckt.
Die GSoA wäre deshalb gut beraten, sich endlich mit dem realen Weltgeschehen zu befassen, anstatt in ihrem ideologischen Gedankengut zu verharren – es wirkt ansonsten schon bald naiv, wenn kein Umdenken Platz hat. «Aufwachen» müsste eigentlich die Devise sein, denn unsere Welt wird – wie früher – von Menschen gesteuert, die kaum davor zurückschrecken, laufend grausame Verbrechen an der Menschheit zu begehen.
Rolf Senn, Liestal
Krieg in der Ukraine
Aus der Mitte gefallen
«Für einen Streit braucht es zwei»: Das ist der Kommentar des einflussreichen «Mitte»-Ständerats Peter Hegglin dazu, dass Russland vor zwei Jahren die Ukraine mit 100 000 Soldaten überfallen hat und seither Zivilisten tötet, Städte zerstört, Kinder entführt und dem Westen mit einem Atomkrieg droht. Hätte Herr Hegglin auch Hitlers Überfall auf Polen 1939 mit diesen Worten kommentiert?
Georg Geiger, Tenniken
Beitrag zur Kultur
Reif fürs Museum
um Artikel «Wer braucht eine Telefonkabine?» in der «Volksstimme» vom 7. Juni, Seite 3
Warum wird das alte Telefonhäuschen nicht in ein Museum verfrachtet? Wetten, dass es nicht lange dauert, bis die Besucher dieses Museums die Aussage machen: «Das waren noch Zeiten!»
Fritz Häuselmann, Gelterkinden