«s Konfetti» überzeugt mit Fasnachtskost
06.02.2024 BubendorfEin bunter Abend mit viel Witz und strapazierten Lachmuskeln
Die Tambouren- und Pfeifer-Clique als Ausrichter des traditionellen «Konfetti» hat mit ihren Akteuren dafür gesorgt, dass das gleichnamige Fasnachtskabarett erneut zum Hit wurde. Inszeniert wurde ein ...
Ein bunter Abend mit viel Witz und strapazierten Lachmuskeln
Die Tambouren- und Pfeifer-Clique als Ausrichter des traditionellen «Konfetti» hat mit ihren Akteuren dafür gesorgt, dass das gleichnamige Fasnachtskabarett erneut zum Hit wurde. Inszeniert wurde ein dreistündiger Vorfasnachtsabend, der dem Publikum beste Unterhaltung bot.
Willi Wenger
«s Konfetti» war erneut ein Hingucker. Es hat grosse Klasse und es ist ein Jahrgang, der von A bis Z überzeugt. Die Auflage 2024 beinhaltet Kabarett vom Feinsten, aber auch Guggemuusig, viele Gags, Rahmenstücke sowie Schnitzelbänke. Alles in allem: Die Mitwirkenden boten leichte Unterhaltung in gut mundender Form. Szenenapplaus war die Regel; die Stärke des Programms war auch seiner Kreativität geschuldet.
So wurden die Bubendörfer «Quartier Regle» auf köstliche Art und Weise in Erinnerung gerufen. Etwa das im vergangenen Sommer eingeführte Tempo 30, das gemäss einer betroffenen Einwohnerin alles andere als zielführend sei. Das bestätigte auch der versuchsweise im Amt tätige «Herr Bissig», dem die auf dem Trottoir fahrenden «Trendfahrzeuge» auf die Nerven gehen. Autor Urs Rudin als Lückenbüsser und Rahmenstückli-Hauptdarsteller, der mit seinem Hund Maxli unterwegs war, hatte sein «Gassi-Säckli» (leider) zu Hause vergessen. Heftige Diskussionen im Quartier waren die logische Folge. Schliesslich hat das Trio das Steingarten-Verbot thematisiert, als völlig nutzlosen und nie durchsetzbaren Beschluss.
Muuser-Schang korrekt
Überzeugend war erwartungsgemäss der Muuser-Schang. Er nahm die von einem Teil der Politik zunehmend gefragte politische Korrektheit aufs Korn. So begrüsste er in moralisch unbedenklichen Worten «die verehrte Frauerer» und die «liebe Männerinne» und «alles zwüscheduure». Ihm falle dies aber leicht, dieses moderne Gequatsche. «Bisch halt im Vorteil, hesch vo Huus us scho eine an dr Klatsche.»
Schwierigkeiten hatte Muuser-Schang mit der Präsentation eines modernen, topaktuellen Verses. Seine Pointe habe Verspätung, wie immer, «s isch zum Schreie, denn mit em Waldeburgerli hesch numme Schissereie». Schliesslich hat Schang gesagt, dass Politiker generell immer nach Höherem streben, so auch Sven Inäbnit. Gereicht habe es aber nur bis zuoberst auf den «Latärnepfoschte.» Schliesslich bekommt die Sissacherin Sarah Regez ihr Fett weg. Schang hielt fest, dass es von Vorteil sei, dass sie nicht wisse, wie er mit seinem Gedankengewühl über sie denke. «Denn wäri sie nümme uf Wahlplakat, sondern im Hasebüel.»
Ein Zürcher Böögg stand plötzlich mehrfach auf der Bühne und stresste den Bubendörfer Böögg, alias Urs Rudin. Für ihn war klar, dass der Gast aus Zürich bei seiner Taufe wohl zu lange in der Limmat gebadet worden ist. Dem Baselbieter wurde bezüglich der vorhandenen Nachwuchsprobleme Unterstützung angeboten, etwa mithilfe der Sozialen Medien. Allerdings: «Tik Tok», Follower und Influencer waren Fremdworte für den «Mann von Land». Letztlich anerkannte er die gut gemeinten Ratschläge, meinte aber: «Chläini Zürcher müesses aber trotzdäm nid si, euseri neue Mitglieder.»
Vollgas gaben die Guggen Sambaschränzer und Fränkeschränzer. Beide inszenierten Konzerte vom Feinsten. Beide Formationen ernteten gigantischen Applaus. Aufgelockert wurde der Abend zudem durch die Cliquen-Binggis/Newcomers und den Basler Schnitzelbänkler Schnaabelwetzer. Diese präsentierten ein Bild eines Marathons, um aber klarzustellen, dass hier keine Läufer im eigentlichen Sinn rennen. «Die seggle doch, so schnäll wies goht, der Kirche grad dervo.»
Zu den Glanzlichtern zählte die Gastgeberin. Der Stamm der Tambouren- und Pfeifer-Clique präsentierte das Sujet King Charles beziehungsweise das britische Königshaus. Dargeboten wurde alles, was die fünfte Jahreszeit ausmacht. Die Larven und Kostüme verdienen das Prädikat herausragend. Die Tambouren und Pfeiferinnen dokumentierten ihr Können, etwa mit dem «Whisky» oder dem «Saggodo». Ihr Schlussfurioso stellte den würdigen Abschluss des «Konfettis» dar.