BERG & TAL
21.12.2023 RegionWeltcup-Auftakt
Da bin ich wieder, schon zurück von meinen ersten Wettkämpfen. Es war eine lehrreiche Zeit, aber auch eine kleine Katastrophe. Doch von vorne. Wie in meiner letzten Kolumne erwähnt, fand unser Weltcup-Auftakt in den Niederlanden in einer ...
Weltcup-Auftakt
Da bin ich wieder, schon zurück von meinen ersten Wettkämpfen. Es war eine lehrreiche Zeit, aber auch eine kleine Katastrophe. Doch von vorne. Wie in meiner letzten Kolumne erwähnt, fand unser Weltcup-Auftakt in den Niederlanden in einer Skihalle statt. Ohne schönes Panorama, dafür mit kurzen Wegen, vielen Zeitfenstern für Trainingseinheiten und allzeit guter Sicht.
Für die Disziplin Banked Slalom ist so eine Halle ausreichend. Der Banked Slalom ist eine Ur-Disziplin des Snowboardens, jede Kurve besteht aus einer Steilkurve. Der Kurs kann sehr unterschiedlich aussehen, von der Höhe der «Banks», von den Distanzen und Radien der Kurven und natürlich von der Länge. Der Kurs in den Niederlanden wurde über Nacht aufgebaut und wir konnten ihn am Morgen vom Sessellift aus begutachten. Er war nicht sehr schmal gesteckt und die Steilkurven waren ebenfalls nicht extrem steil, er sah machbar aus. Mir war klar: Der Banked Slalom ist mit meinen eher trägen Beinen generell eine schwierige Disziplin, doch ich war sehr guter Dinge.
Einen Tag später durften wir das erste Mal auf den Kurs – und realisierten, wie schnell wir darauf wurden. Das Tempo erhöhte sich bereits nach dem Start ungemein. Eine Herausforderung, auf die meine Beine und mein Körper schnell reagieren müssten, genauso wie auf einem schmal gesteckten Kurs. Mit meiner Einschränkung ist das extrem anspruchsvoll, ich verlor ständig die Stabilität und es schleuderte mich förmlich im Kurs hin und her. Ich fühlte mich wie ein Anfänger. Wir suchten nach Positionen, um stabiler zu werden und so das Problem zu minimieren. Damit waren wir erfolgreich, die Anzahl der Stürze reduzierte sich. Doch die Zeit war zu kurz, bei beiden Weltcup-Rennen kam ich bloss auf den enttäuschenden 8. Platz. Erfreulicherweise waren meine Teamkollegen erfolgreicher: drei 2. Plätze im Europacup und ein 1. Platz im Weltcup.
Gerne hätte ich länger auf dem Kurs trainiert und an jeder Kurve gefeilt, bis sie funktioniert. Was habe ich von den beiden Rennen mitgenommen? Es gilt, weiter hart zu trainieren. Mein Rumpf wie auch die Beine müssen stärker werden. Weiter wollen wir nochmals den Fokus auf die Stabilität meiner Beine legen und sind mit Orthopädietechnikern im Gespräch. Wir glauben, noch nicht alles ausgeschöpft zu haben.
Die Saison ist nicht gut gestartet, aber sie hat erst begonnen. Das neue Jahr kommt. Jetzt steht Weihnachten vor der Tür und ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten wunderschöne Festtage und einen guten Rutsch. Ich hoffe, auch Sie haben sich reizvolle Ziele fürs neue Jahr gesteckt, bei denen ein Kribbeln im ganzen Körper aufkommt. 2024 wird ein tolles Jahr. Cheers!
Vom Rollstuhl aufs Snowboard: Die Sissacherin Romy Tschopp (29) ist die erste Schweizer Para-Snowboarderin, die an Paralympischen Spielen teilnehmen konnte, und aktuelle Vizeweltmeisterin im Snowboardcross.