Ausstellung «Wildes Baselbiet» um drei Oberbaselbieter Gemeinden erweitert

Blindschleichen im ehemaligen Rebberg, wertvolle alte Zwetschgenhaine und Feldbäume für die Zukunft: Die Ausstellung «Wildes Baselbiet» ist um die Naturporträts der drei Dörfer Ormalingen, Oltingen und Buus reicher.

Barbara Saladin

Es sind die Gemeinden Nummer 34, 35 und 36, die in der wandelbaren Dauerausstellung «Wildes Baselbiet» im Museum.BL ab sofort ihre Naturschätze präsentieren dürfen: Ormalingen, Oltingen und Buus. Die drei Oberbaselbieter Dörfer gewannen im Gemeindewettrennen, das alljährlich stattfindet und in drei neuen Porträts resultiert. Nun fehlen in der Ausstellung im zweiten Stock des ehemaligen Baselbieter Kantonsmuseums in Liestal noch 50 Gemeinden, wie Museumsleiter Marc Limat an der Vernissage am vergangenen Freitag erklärte. Das Patronat über die Ausstellung hat der Verein Freundeskreis des Museums. Das zahlreich erschienene Publikum kam in der Folge in den Genuss der drei Kurzfilme, die das Zentrum der Naturporträts bilden und vom Atelier Degen + Meili realisiert wurden. Da ging es um Blindschleichen, Zwetschgen und Alleen – und dabei immer um Biodiversität und darum, unsere einzigartige Natur zu schützen.

Als Erstes präsentierte Ausstellungskuratorin Ila Geigenfeind den Naturschatz von Ormalingen: «Hinterreben», wo Trockensteinmauern und Magerwiesen für Biodiversität sorgen und neben Trauerschnäpper und «Glögglifrosch» auch die Blindschleiche zu Hause ist, die das Fokustier des Films bildete. Dieses Reptil, das weder blind noch eine Schlange ist, sondern eine beinlose Echse, fühlt sich in dem Gebiet wohl, das von Denise Bussinger und ihren Kolleginnen und Kollegen vom Natur- und Vogelschutzverein Ormalingen regelmässig gepflegt und aufgewertet wird. Der Film über Oltingen stand unter dem Motto «Landschaftsschutz mit Gewinn». Zu Wort kamen Landwirt Jürg Gysin vom «Spielhof» und Dora Meier, Gründerin der Posamenter GmbH. Es wurde aufgezeigt, wie wichtig die Wirtschaftlichkeit für den Erhalt von Hochstammbäumen ist. Seit 18 Jahren stellt «Posamenter» dies sicher und hat durch die Verarbeitung von unzähligen Tonnen Hochstammzwetschgen zur Rettung Tausender Bäume und der Erhaltung des wertvollen Lebensraums Obstgarten beigetragen. Die Erfolgsgeschichte der «Zwetschgenmafia», wie die «Posamenter»- Freiwilligen sich scherzhaft nennen, gibt in allgemein schwierigen Zeiten Mut, nicht nur zu klagen, sondern etwas anzupacken.

Alleen für nächste Generation
Ebenfalls in die Zukunft blickend ist das Projekt von Buus, wo seit dem vergangenen Jahr Feldbäume in Alleen gepflanzt werden. Dieser Baumnachwuchs – Ahorne, Linden, Eichen, Vogelbeeren und Aspen – trägt dazu bei, die Biodiversität im Landwirtschaftsland zu steigern. Initiant Markus Ritter und Landwirt Urs Wyss betonten, dass eigentlich erst die nächste Generation so richtig von den Alleen profitieren wird. Umso weitsichtiger ist es, dass die jetzige Generation schon damit beginnt.

Neben den drei Mut machenden Beispielen der neuen Gemeinden Ormalingen, Oltingen und Buus sind die bereits bestehenden Naturporträts und ihre Filme selbstredend alle im Museum zu bestaunen. Der Apéro im Anschluss der Vernissage beinhaltete leckere Produkte aus allen drei Gewinnergemeinden. Als nächste an der Reihe sind übrigens Röschenz, Bottmingen und Frenkendorf. Sie werden in einem Jahr jeweils ihren schönsten Naturschatz im Museum präsentieren.

Aber die nächste Vernissage im Museum.BL wird nicht so lange auf sich warten lassen: Bereits am Freitag, 3. November, wird die Ausstellung mit Fotowettbewerb «Big5 gesucht!» eröffnet, die im Rahmen des Projekts «Wilde Nachbarn beider Basel» einen Blick auf die fünf Wildtiere im Siedlungsraum wirft: Reh, Fuchs, Dachs, Feldhase und Biber.

Naturschätze für die Zukunft

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