Ständerätin ist wiedergewählt

Am Schluss war es eine klare Sache: Maya Graf (Grüne) übertrifft Sven Inäbnit (FDP) um 9578 Stimmen und bleibt Ständerätin. Sie konnte dabei vor allem in den grossen Gemeinden punkten.

Janis Erne

Als die ersten Resultate aus den Gemeinden bekannt wurden, konnte Sven Inäbnit noch hoffen. Der FDP-Ständeratskandidat aus Binningen konnte im ländlichen Oberbaselbiet gut mithalten mit der grünen Kontrahentin aus Sissach, Maya Graf. Je weiter der Nachmittag fortschritt, desto grösser wurde allerdings der Abstand. Graf enteilte Inäbnit zusehends. Gegen 17 Uhr war es schliesslich klar: Maya Graf schafft die Wiederwahl. Sie darf damit vier weitere Jahre im Ständerat politisieren (siehe Interview auf Seite 3).

Sven Inäbnit zeigte sich als fairer Verlierer, indem er seiner Gegnerin mit einer herzlichen Umarmung gratulierte. Ja, er sei enttäuscht, sagte er später: «Das primäre Ziel – die Wahl – wurde verpasst.» Dennoch könne er mit Stolz auf seinen Wahlkampf zurückblicken. Tatsächlich war der Landrat, dem nachgesagt wird, dereinst für die Nachfolge von Regierungsrätin Monica Gschwind (FDP) kandidieren zu wollen, sehr bemüht, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern.

In der Nachbetrachtung dürfte er sich trotzdem fragen, ob nicht mehr möglich gewesen wäre. Denn am Ende holte der Binninger zwar «nur» knapp 43 Prozent der Stimmen. Doch den Rückstand auf Graf handelte er sich insbesondere im Unterbaselbiet und in den Zentren ein. Abgesehen von Bottmingen holte Inäbnit in allen grossen Gemeinden weniger Stimmen als Graf – sogar in seinem Wohnort, wo 51,6 Prozent der Leute seine Gegnerin wählten. Inäbnit landete vor allem in kleineren Gemeinden im Oberbaselbiet und im Laufental vor Graf. Doch das reichte nicht. Am Schluss kam die Ständerätin auf einen Wähleranteil von 54,3 Prozent. Sie holte 9578 Stimmen mehr als Inäbnit.

Breite Unterstützung
Den Wahlsieg verdankt die Sissacherin auch Stimmen von Personen, die der «Mitte» nahestehen. So sass die ehemalige «Mitte»-Nationalrätin Kathrin Amacker im Co-Präsidium ihres Unterstützungskomitees. Die im Amt bestätigte Maya Graf wies im Gespräch mit der «Volksstimme» explizit auf die überparteiliche Unterstützung hin: «Diese war sehr wichtig.»

Auf der anderen Seite stand die bürgerliche Allianz – allen voran FDP und SVP, die Inäbnit unterstützten. Die beiden Parteipräsidenten Ferdinand Pulver und Dominik Straumann sind «zufrieden» mit dem Resultat, auch wenn das Hauptziel verpasst worden sei. FDP-Präsident Pulver räumte gegenüber verschiedenen Medien ein, dass man mit dem Wahlkampf allenfalls früher hätte anfangen sollen, also bereits während der Sommerferien.

Die Bürgerlichen werden wohl ihre Schlüsse daraus ziehen und in vier Jahren wieder eine ernstzunehmende Kandidatur stellen. Dann könnte die Gegnerin allerdings nicht mehr Maya Graf heissen. Einiges deutet darauf hin, dass SP-Nationalrätin Samira Marti 2027 für Links-Grün in den Ring steigen und fürs «Stöckli» kandidieren wird.

Graf dominiert in Grossgemeinden

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