Eric Nussbaumer ist Panaschierkönig
27.10.2023 BaselbietDie definitiven Wahlresultate liegen vor
je./sda. Der Kanton Baselland hat gestern die definitiven Resultate der National- und Ständeratswahlen im Amtsblatt veröffentlicht. Das Wichtigste vorweg: Anders als beim Bund hat es keine Fehler bei der Berechnung der ...
Die definitiven Wahlresultate liegen vor
je./sda. Der Kanton Baselland hat gestern die definitiven Resultate der National- und Ständeratswahlen im Amtsblatt veröffentlicht. Das Wichtigste vorweg: Anders als beim Bund hat es keine Fehler bei der Berechnung der Parteienstärken gegeben.
GLP: Es fehlten 1,8 Prozentpunkte
Die Baselbieter Grünliberalen (GLP) haben einen erstmaligen Sitzgewinn im Nationalrat deutlicher verpasst, als zunächst angenommen worden war (siehe «Volksstimme» vom Dienstag). Es hätten nicht 895, sondern 10 710 Listenstimmen von der linken Allianz zur Mitte-Allianz wandern müssen. Das «Mitte»-GLP-EVP-Bündnis hätte dem SP-Grüne-Bündnis also einen Wähleranteil von zusätzlich 1,8 Prozent abluchsen müssen.
Interessant dabei: Bei diesem Szenario wäre auch das rechte Bündnis von SVP und FDP nah dran gewesen, einen zusätzlichen, vierten Sitz zu holen. Dies zeigt auf, wie stark die SVP bei den Nationalratswahlen im Baselbiet abgeschnitten hat.
SVP: beste Jungpolitikerin
Bei den Nachwuchsparteien haben die Jungen Grünen am meisten Stimmen erzielt: 4405. Dahinter folgen mit knappem Abstand die Junge SVP (4313 Stimmen) und die Jungfreisinnigen (4252). Ein beachtliches Resultat hat die Junge EVP erzielt: Mit 3533 holte sie nur knapp dreimal weniger Stimmen als ihre Mutterpartei.
Meistgewählte Jungpolitikerin ist SVP-Landrätin Nicole Roth aus Sissach. Mit 1897 Stimmen erzielt sie mit Abstand das beste Resultat aller Kandidierenden auf den Jungparteien-Listen. Dahinter rangieren Sarah Degen (1011 Stimmen, Junge Grüne, Oberwil) und Carole Steiner (941, Jungfreisinnige, Bottmingen).
Am meisten Panaschierstimmen
Eric Nussbaumer (SP) hat die meisten Panaschierstimmen erhalten, wie eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei der Landeskanzlei zeigt. Er wurde demnach 12 951 Mal auf einer anderen Liste als der SP-Hauptliste aufgeschrieben. Insgesamt holte der Liestaler 33 859 Stimmen, was bedeutet, dass mehr als ein Drittel seiner Stimmen durch Panaschieren zustande gekommen sind. Bei der relativ knapp wiedergewählten Grüne-Nationalrätin Florence Brenzikofer offenbart sich dieses Verhältnis noch augenfälliger: Sie holte 11 266 Panaschierstimmen, bei einer Gesamtzahl von 18 893 Stimmen. Ähnlich zeigt sich dies bei der «Mitte»-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Von ihren erreichten 18 747 Stimmen waren 11 100 Panaschierstimmen.
Ganz anders sieht es bei den SVP-Vertreterinnen und -vertretern aus. Thomas de Courten holte bloss 5163 Panaschierstimmen, Sandra Sollberger gar nur 4002, bei Gesamtstimmenzahlen, die bei rund 29 000 lagen. Die SVP-Kandidatinnen und -Kandidaten mussten sich also vornehmlich auf die eigenen Parteistimmen verlassen. Das zeigte sich im extremen Ausmass bei der nicht gewählten Rechtsaussen-Kandidatin Sarah Regez. Sie erreichte mit 22 436 Stimmen ein überraschend gutes Gesamtresultat, konnte aber lediglich 1821 Panaschierstimmen auf sich vereinigen.