Grosses Fest für die Lieblingsburg der Region
12.09.2023 Baselbiet, Ormalingen, Bezirk SissachFeierliche Eröffnung der Farnsburg
Vorgestern wurde die sanierte Farnsburg feierlich eröffnet. Es war ein grosses Fest zu Ehren der Burgruine, die nicht nur eine archäologische Perle, sondern auch ein beliebter Ausflugsort und ein Oberbaselbieter Identifikationspunkt ...
Feierliche Eröffnung der Farnsburg
Vorgestern wurde die sanierte Farnsburg feierlich eröffnet. Es war ein grosses Fest zu Ehren der Burgruine, die nicht nur eine archäologische Perle, sondern auch ein beliebter Ausflugsort und ein Oberbaselbieter Identifikationspunkt ist.
Barbara Saladin
Während vier Jahren lag sie gewissermassen auf dem Operationstisch und in Bandagen, nun ist sie wieder frei und wurde am Sonntag feierlich wieder eröffnet: die Farnsburg. Die Archäologie Baselland und die Familie Dettwiler als Eigentümerin der Burgruine luden gemeinsam zum Eröffnungsfest mit Festansprachen, Festprogramm, öffentlichem Apéro und Festwirtschaft.
Auf diesen Moment schien das Oberbaselbiet schon lange gewartet zu haben, denn Jung und Alt strömten in Scharen zur Ruine hinauf. Dass der Platz vor der Bühne im Burggraben während der Festreden nur spärlich besetzt war, lag nicht an mangelnder Präsenz, sondern daran, dass die Sonne mit voller Wucht vom Himmel brannte und die Hitze bereits vormittags so gross war, dass sich das Publikum in sämtliche vorhandenen Schattenecken verzog – ins Festzelt, unter die Bäume oder hinter die kühlenden Mauern.
In ihrer Begrüssungsrede betonte Regierungsrätin Monica Gschwind (FDP) die regionale Verbundenheit mit der Farnsburg und umriss die Burggeschichte von ihren Anfängen bis zum bitteren Ende 1798, besiegelt durch aufgebrachte Baselbieter Bauern. Im Gespräch von Projektleiter Christoph Reding von der Archäologie Baselland mit der Besitzerfamilie Dettwiler erfuhren die Zuhörer, dass Burg und Hof bereits 1864 in deren Familienbesitz übergegangen waren, mit einer wichtigen Klausel im Kaufvertrag: «Alle Besitzer und deren Rechtsnachfolger sollen die Burg in Ehren halten.»
In folgenden Reden erzählten Daniel Gutscher, Präsident des Schweizerischen Burgenvereins, und der Baselbieter Kantonsarchäologe Reto Marti viel Wissenswertes aus der Welt der Burgenforschung. Marti sprach zudem über die Herausforderungen der Sanierung der Farnsburg, über die Knacknuss des extrem stark verwitternden Gesteins und darüber, dass «nicht nur das Kulturdenkmal, sondern auch der Erlebnisort Farnsburg» für die Bevölkerung von sehr grosser Bedeutung sei.
Die Heldinnen und Helden der Herzen waren zweifelsohne die Schulklassen aus Ormalingen. Gemeinsam mit Schulleiter Lukas Flüeler präsentierten die Kinder drei eigens einstudierte Lieder zur Geschichte der Farnsburg. Sie besangen die Farnsburg-Ritter, «öise Landvogt» und die Farnsburg-Archäologen. Später durften die Ormalinger Kinder, nachdem Regierungsrätin Gschwind und Junior-Burgherrin Dettwiler das Band zerschnitten hatten, denn auch als Erste die «alte neue Farnsburg» stürmen.
Grosses Fest
Was folgte, war ein ausgelassenes Volksfest. Mit von der Partie war ein Grossteil der Vereine, die «Farnsburg» im Namen tragen. Für die musikalische Umrahmung der Feier und einen heiteren Festnachmittag sorgten der Jodlerklub Farnsburg, die «Farnsburg Singers», Farnsburg Dixie und die Farnsburger Blasmusikanten. Der Lions Club Farnsburg half bei der Verköstigung der Festbesuchenden mit, die Pfadi Farnsburg präsentierte ein Kinderprogramm in der Unterburg und die Feuerwehr Farnsburg regelte den Verkehr. Zudem gab es archäologische Führungen, und mit der Infanterie-Vereinigung Baselland konnte man den Artilleriebeobachtungsposten aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund der Ruine besichtigen.
Ein 15-minütiger Film über die Sanierung der Farnsburg ist auf der Webseite der Archäologie Baselland zu sehen: www.archaeologie.bl.ch.