Energiewende
31.08.2023 RegionGrand Dixence ist ein reines Speicherwerk
Das Wasserkraftwerk Grande Dixence ist und bleibt ein reines Speicherwerk mit einem Volumen von 400 Millionen Kubikmetern Wasser, was gut einem Sechstel des gesamten Speichersee-Volumina in der Schweiz entspricht. Die vier ...
Grand Dixence ist ein reines Speicherwerk
Das Wasserkraftwerk Grande Dixence ist und bleibt ein reines Speicherwerk mit einem Volumen von 400 Millionen Kubikmetern Wasser, was gut einem Sechstel des gesamten Speichersee-Volumina in der Schweiz entspricht. Die vier Pumpen, die Stefan Zemp erwähnt, sind Wasserzuführungen von tieferem Niveau in den höherer gelegenen Stausee. Diese Pumpen pumpen nur und sind keine Turbinen, sie benötigen also Strom und speisen keinen ins Netz. Ein Pumpspeicherwerk arbeitet in beide Richtungen. Dazu bräuchte es im Rhonetal ein Auffangbecken, in dem das turbinierte Wasser aufgefangen und wieder in den Stausee Grande Dixence hochgepumpt würde. Dem ist leider nicht so.
Unsere Kernkraftwerke sind weit besser als ihr Ruf. Nach Fukushima wurden die Kernkraftwerke in 69 Ländern einem Stresstest unterzogen. Die damals noch fünf Schweizer Kernkraftwerke schlossen unter den zehn besten ab. Durch den Einbau von passiven «Sicherheiten» kann eine Wasserstoff-Explosion, wie sie in Fukushima passiert ist, gar nicht entstehen. Ausländische Kernkraftwerk-Betreiber kommen in die Schweiz, um zu erfahren, wie wir diese «Sicherheiten» mit den Reaktoren der Generation 2 bewerkstelligt haben.
Dass der Westen nicht mehr in der Lage ist, komplexe Projekte zu managen, und darum die Kosten explodieren, zeigte sich etwa beim Flughafen Berlin. Die Südkoreaner können es und liefern 1,4-Gigawatt-Reaktoren der Generation «3+» für 6 Milliarden US-Dollar in sechs bis acht Jahren an andere Staaten.
Diese sind «inhärent» – das heisst, verfahrenstechnisch ist eine Kernschmelze ausgeschlossen.
Den Ressourcenverschleiss für PV und Wind negieren die Grünen, er entspricht aber leider den Tatsachen. So benötigen Photovoltaik- und Windanlagen für die gleiche Leistung 11- bis 18-mal mehr Baumaterialien als modernste Kernkraftanlagen und der Flächenbedarf ist um den Faktor 380 bis 500 grösser. Mit zunehmender Stromeinspeisung von PV-Anlagen wird das Strom-Verteilnetz immer instabiler, was über kurz oder lang zu einem «Blackout» führen wird. Die bundesrätliche Strategie, 480 Millionen Franken als Miete für sechs Gaskombikraftwerke im «Birrfeld» bis 2026 auszugeben und damit im Bedarfsfall Unmengen CO2 auszustossen, ist nochmals ein anderes, trauriges Kapitel. Anstelle dessen könnte mit einer Einmalinvestition von 300 Millionen Franken das Kernkraftwerk Mühleberg aufgerüstet werden. Dieses würde im Winter 1,5 Terawattstunden «freien» Strom, ohne CO2-Austoss liefern.
Andi Trüssel, SVP-Landrat und Elektro-Ingenieur HTL, Frenkendorf