Musik und viel Gelächter begleiteten die Vorbereitungen für den Frauenstreik
In Liestal versammelten sich gestern Frauen, Kinder und Männer zur gemeinsamen Vorbereitung für die Demonstration in Basel. Es wurde gebastelt, getanzt und viel diskutiert. Trotz der ...
Musik und viel Gelächter begleiteten die Vorbereitungen für den Frauenstreik
In Liestal versammelten sich gestern Frauen, Kinder und Männer zur gemeinsamen Vorbereitung für die Demonstration in Basel. Es wurde gebastelt, getanzt und viel diskutiert. Trotz der Ernsthaftigkeit des Anlasses war die Stimmung fröhlich.
Melanie Frei
Violette Oberteile, Haarbänder und Socken waren gestern im Liestaler «Stedtli» prominent vertreten. Violett ist die Farbe des «Feministischen Streiks Basel», für dessen Einstimmung sich gegen 11 Uhr am Ende der Rathausstrasse Frauen, Kinder und Männer zusammenfanden. Der diesjährige Frauenstreik hat klare Forderungen als Grundlage: Die Frauen verlangen unter anderem Lohngleichheit, die Stärkung der AHV und die Verkürzung der bezahlten Arbeitszeit. Ausserdem werden bundesweite Massnahmen zur Bekämpfung geschlechterspezifischer, sexualisierter und häuslicher Gewalt gefordert sowie ein nationaler Plan zur Vorbeugung jeder Form von Diskriminierung (gegenüber Menschen verschiedener Glaubensrichtungen, Hautfarbe, Herkunft, Menschen mit Behinderung oder queeren Menschen). Die Organisation «Feministischer Streik BL» hatte unter anderem mit Unterstützung von Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Juso), dem Verein «die Feministen», der Gewerkschaft Unia und weiteren freiwilligen Helfern ein Programm zur Vorbereitung auf die Demonstration in Basel auf die Beine gestellt. Das Programm beinhaltete einige Redebeiträge, Musik und einen Basteltisch, wo mit Stickern, Farbe und anderen Utensilien Plakate kreiert wurden. Ein Mittagessen wurde bereitgestellt und Bänke luden zum gemeinsamen Austausch ein. Der Anlass war durchzogen von einer entspannten und freudigen Stimmung. Emotional wurden die Anwesenden bei den Redebeiträgen dann trotzdem. Frauen teilten Geschichten ihrer bisherigen Erfahrungen der fehlenden Gleichberechtigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz.
«Gemeinsam sind wir stark»
Angel Yakoub, Vorstandsmitglied der Juso Baselland, stellte sich ebenfalls vors Publikum und rief mit ergreifenden Worten zur Solidarität der feministischen Bewegung in der ganzen Schweiz auf. «Verschiedene feministische Kämpfe werden getrennt betrachtet, doch dies ist ein Trugschluss. Wir müssen gemeinsam hinstehen, Schulter an Schulter, Hand in Hand», betonte sie. «Kämpfe verbinden» sei schon von Beginn ihrer feministischen Aktivitäten an ein Leitmotiv gewesen. «Denn in der Verbundenheit, unserer Solidarität liegt die Stärke», schloss sie und erhielt viel Applaus.
Gestärkt durch das Mittagessen, ausgerüstet mit den selbst gemachten Plakaten und natürlich violetter Bekleidung, brachen die Baselbieterinnen und Baselbieter gemeinsam zum Höhepunkt des Basler Frauenstreiks auf: die Demonstration auf dem Theaterplatz.
www.frauenstreik-bs.ch und Instagram @fem_streik_bs