Rheinfelden | Marte-Meo-Fachtagung mit Maria Aarts

«Marte Meo» heisst sinngemäss «aus eigener Kraft». Es ist die Bezeichnung für eine Methode zur Verbesserung der Beziehung zwischen Betreuenden und den ihnen anvertrauten Menschen. Maria Aarts, die Begründerin der Methode, kommt im September nach Rheinfelden.

Brigitte Keller

Den Grundstein zur Marte-Meo-Methode legte Maria Aarts vor über 40 Jahren bei ihrer Arbeit mit autistischen Kindern und deren Eltern in den Niederlanden. Die Methode und damit die entsprechende Ausbildung wurde von ihr laufend weiterentwickelt. Mittlerweile wird sie in über 50 Ländern gelehrt und angewendet. Die Weiterbildung eignet sich für Fachleute und weitere Interessierte, die erziehend, betreuend, pflegend oder beratend tätig sind.

Die Fachtagung wird von Claudia Berther, lizenzierte Marte-Meo-Supervisorin, organisiert. Die diplomierte Pflegefachfrau und Ausbildnerin ist seit 20 Jahren freiberuflich in der Erwachsenenbildung tätig mit eigenem Ausbildungszentrum in Wallbach (AG). Als sie Maria Aarts und deren Methode 2006 im Rahmen einer Elterncoaching-Ausbildung kennenlernte, war sie vom ersten Tag an überzeugt.

«Von dieser wertschätzenden Grundhaltung im Umgang mit den Eltern und dem entwicklungsorientierten Blick auf Situationen will ich mehr wissen», war sich Berther sogleich sicher. Ein Satz von damals sei ihr heute noch präsent: «Wenn das Kind ein Ei fallen lässt, dann gib ihm – anstatt zu schimpfen – gleich noch eines, damit es den Umgang damit üben kann.»

Das Gelingende im Blick
Eine jede und ein jeder sehne sich danach, gesehen und ernstgenommen zu werden. Die Marte-Meo-Methode schult und unterstützt – mittels kurzer Filmaufnahmen aus dem Alltag – dabei, jeden kurzen Blick, jedes Lächeln oder jede andere Regung sichtbar zu machen. Ressourcen und Gelingendes zu erkennen, ermöglicht es, Entwicklung zu aktivieren und Menschen ermutigend zu begleiten und zu beraten.

Berther absolvierte alle Ausbildungsstufen bei Maria Aarts und wurde von ihr 2011 als «Lizenzierte Marte Meo Supervisorin» zertifiziert. Sie bietet alle Marte-Meo-Ausbildungsstufen in Wallbach an, unterrichtet aber oft auch direkt in Institutionen in der ganzen Schweiz, beispielsweise in Kinderheimen, Stiftungen für Kinder und Erwachsene mit Beeinträchtigungen, Spitex-Organisationen oder Altersheimen.

Das Interesse in Fachkreisen stieg kontinuierlich an. Ein renommierter Fachverlag sah das Potenzial der Methode ebenfalls und regte an, ein Fachbuch für Pflegende und Betreuende herauszugeben. Das Buch «Die Marte Meo Methode» von Claudia Berther und Therese Niklaus Loosli erschien 2015 und ist mittlerweile in einer zweiten, vollständig überarbeiteten und erweiterten Auflage erhältlich.

Auf grosses Interesse stösst die Methode insbesondere auch bei Fachleuten, die in der Eltern- und Angehörigenberatung tätig sind. Die sehr praxisnahen und sofort anwendbaren Anleitungen, die ihnen die Marte-Meo-Methode bietet, seien deshalb sehr willkommen.

Claudia Berther und Maria Aarts stehen in regem Kontakt und begegnen sich regelmässig an Tagungen im In- und Ausland. Dass die Begründerin der Methode nun auf Einladung Berthers erstmals in der Nordwestschweiz eine Fachtagung bestreitet, freut diese umso mehr.

Marte-Meo-Fachtagung mit Maria Aarts,
Mittwoch, 6. September, Rheinfelden. www.claudiaberther.ch

Mit Kleinem Grosses bewirken

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