HERZBLUT
25.04.2023 GesellschaftDer beste Alltagsbegleiter
Mein Redaktionskollege hat vergangene Woche an dieser Stelle über die Medien und die Kuriositäten in der Newswelt geschrieben. Auch ich konsumiere selbstverständlich allerlei Medien und muss gestehen, dass ich gerade, was meinen ...
Der beste Alltagsbegleiter
Mein Redaktionskollege hat vergangene Woche an dieser Stelle über die Medien und die Kuriositäten in der Newswelt geschrieben. Auch ich konsumiere selbstverständlich allerlei Medien und muss gestehen, dass ich gerade, was meinen Radio- und Fernsehkonsum angeht, ein typischer Schweizer Bünzli bin.
Angefangen beim Radiohören: Wie wohl in mancher Schweizer Küche und manchem Wohnzimmer läuft bei mir vielfach irgendwo ein Radiosender – auch in meinem Redaktionsbüro. Nach dem Lüften und dem Computeraufstarten am Morgen gilt eine der ersten Handlungen dem Einschalten des kleinen Digitalradios.
Je nach meiner Tagesstimmung wird der dazu passende Sender eingestellt. Vielfach gehören die ersten Stunden am Vormittag einem Sender der SRG, wobei ich vom «Jugendsender» SRF 3 immer mehr zum informationslastigeren SRF 1 wechsle, das mich in den Morgenstunden nicht nur übers Wetter und die immer gleichen Verkehrsmeldungen, sondern auch mit den wirklich wesentlichen Schlagzeilen des Tages versorgt. So bin ich über die nationalen Themen politisch, wirtschaftlich und sportlich informiert, dank des «Regionaljournals» bestens auch regional.
Ist erst einmal der Newshunger gestillt, muss ich dann oft den Sender wechseln. Mit den Kochtipps gegen die Mittagszeit verfliegt mein Interesse an diesem Sender. Nicht weil ich ungern koche oder esse, aber ich fühle mich dann doch etwas jung für SRF 1 und dessen Inhalt. Also wird gewechselt – zu einem Privatsender. Vor ein paar Jahren war mein absoluter Favorit Radio Pilatus, obwohl ich weder eine freundschaftliche noch familiäre Verbindung zur Zentralschweiz habe. Aber die haben es wirklich drauf, was das Radiomachen angeht.
Dennoch: Zurzeit läuft Radio Südostschweiz – wohl vielen noch als Radio Grischa bekannt, das Lokalradio der Bündner. Durch meine schon oft beschriebene Leidenschaft zu den Bergen und der Heimat meiner Schwiegerfamilie hab ich diesen Sender ins Herz geschlossen. Von Disentis bis Landquart, vom Prättigau bis ins Engadin – bei den Bündnern läuft immer etwas Spannendes. Gepaart mit dem charmanten Dialekt der Moderatorinnen und Moderatoren ein purer Hörgenuss.
Je länger der Tag dauert, muss ich den Sender aber nochmals anpassen. Je mehr ich stimmunsgsmässig kein Geplauder mehr vertrage, brauche ich reine Musik. Zurück zur SRG und einem ihrer Musiksendern: Radio Swiss Pop. Aktuelle und weniger aktuelle Pop-Hits in Endlosschlaufe. Optimal, um die angestauten Mails abzuarbeiten oder «in Ruhe» einen Text zu schreiben.
Oder dann wieder ein privates Angebot: Schlagerradio. Ideal, um alle Aufreger zu eliminieren und sich bereits auf den Feierabend oder das Wochenende einzustimmen. Eintauchen in die Schlagerwelt, die alle Probleme wegsingt – wenn auch nur vorübergehend und in den Träumen des Hörers.
Severin Furter, Redaktor «Volksstimme»