Verkauf als Rettungsanker
21.03.2023 Finanzen, Wirtschaft, SchweizUBS übernimmt Credit Suisse – Nationalbank sorgt für Liquidität
sda./vs. Der drohende Bankrott der Credit Suisse (CS) ist abgewendet: Die Grossbank UBS übernimmt ihre schwer angeschlagene Konkurrentin für 3 Milliarden Franken. Dabei erhalten die ...
UBS übernimmt Credit Suisse – Nationalbank sorgt für Liquidität
sda./vs. Der drohende Bankrott der Credit Suisse (CS) ist abgewendet: Die Grossbank UBS übernimmt ihre schwer angeschlagene Konkurrentin für 3 Milliarden Franken. Dabei erhalten die Credit-Suisse-Aktionäre pro 22,48 eigene Aktien einen Titel der UBS. Die Schweizer Nationalbank (SNB) unterstützt die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken. Um allfällige Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht ihr der Bund zudem eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme potenzieller Verluste aus. Dies ist das Ergebnis mehrtägiger Verhandlungen, die auf Druck der Politik und der Aufsichtsbehörden mit Beteiligten der beiden Banken geführt wurden.
«Mit diesem Massnahmenpaket bekräftigt der Bundesrat seine Bereitschaft, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, um die Einleger und die Stabilität des Finanzplatzes Schweiz zu schützen», heisst es in einer Erklärung der Landesregierung vom Sonntagabend. Bei einem Bankrott der CS wäre der Kollateralschaden auch für andere Banken wie die UBS gross gewesen, erklärte Finanzministerin Karin Keller-Sutter (FDP). Die Kosten für die Wirtschaft wären bei einer CS-Pleite «riesig» gewesen.
Die Rettungsaktion folgt auf eine dramatische Woche für die CS. Die Aktien der Grossbank waren bereits zum Wochenbeginn im Umfeld der Krise der US-Regionalbanken stark unter Druck geraten und sackten Mitte der Woche um bis zu 30 Prozent ab. Nach massiven Geldabflüssen lieh die SNB der Credit Suisse 50 Milliarden Franken zur Sicherung der Liquidität. Zu spät: Aus der Negativspirale von Reputationsverlust, sinkenden Erträgen und zuletzt auch immer stärker abwandernden Kunden konnte sich die zweitgrösste Bank des Landes nicht mehr befreien.
Die Aktien der UBS gaben an der Schweizer Börse gestern zwischenzeitlich stark nach, fingen sich aber wieder. Die CS-Titel verloren mehr als die Hälfte ihres Werts.
Im Interview sagt die Thürner FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger, die der Kommission für Wirtschaft und Abgaben angehört, wie sie die getroffene Lösung beurteilt und was die Politik tun muss, um ein Scheitern der UBS und damit eine Krise, welche die gesamte Schweizer Wirtschaft gefährdet, zu verhindern.