Referendum gescheitert
14.03.2023 Bauprojekte, Langenbruck, Politik, Bezirk WaldenburgInvestorensuche für Überbauung kann beginnen
Das Referendum gegen den Quartierplan «Gärbi» in Langenbruck ist knapp gescheitert. Der Gemeinderat will die Optimierung der umstrittenen Zufahrt mit besonderer Sorgfalt angehen.
Christian Horisberger
Mit 143 zu ...
Investorensuche für Überbauung kann beginnen
Das Referendum gegen den Quartierplan «Gärbi» in Langenbruck ist knapp gescheitert. Der Gemeinderat will die Optimierung der umstrittenen Zufahrt mit besonderer Sorgfalt angehen.
Christian Horisberger
Mit 143 zu 128 Stimmen haben sich die Stimmberechtigten von Langenbruck für den Quartierplan «Gärbi» und damit für die Planungsgrundlage für eine Bebauung des Geländes an bester Wohnlage ausgesprochen. Die Stimmbeteiligung betrug 39 Prozent.
Die Gegner der Quartierplanung erzielten damit mehr als nur einen Achtungserfolg. Denn das Referendumskomitee aus den Reihen von Anwohnern des Schwengiwegs hatte seinen Widerstand einzig an der für sie unbefriedigenden Erschliessung des neuen Quartiers über «ihre Strasse» festgemacht. Genau aus diesem Grund ist Franziska Schweizer vom Pro-Komitee überrascht vom knappen Ergebnis. Die Gegner hätten vielen Argumenten für die Überbauung nur ein einziges entgegengehalten.
Die Bedenken zur Zufahrt alleine dürften jedoch kaum für 128 Gegenstimmen gesorgt haben, vermutet Gemeinderat Hans Weber. «Manche Menschen ist eine grüne Wiese lieber als neue Wohnhäuser. Andere haben auch Angst vor grossen Veränderungen.» Letzteres sei an den Informationsveranstaltungen der Gemeindeversammlung über den QP zum Ausdruck gekommen. Für Weber nachvollziehbar, handle es sich doch um das bisher grösste Bauvorhaben im Dorf überhaupt, wie er sagt.
Wichtig fürs Dorf
Über den Ausgang der Abstimmung ist Weber erleichtert, da das Vorhaben für die Zukunft der Gemeinde von grosser Bedeutung sei und man schon viel in das Projekt investiert habe. In einem nächsten Schritt werde der Quartierplanvertrag ausgefertigt und von den drei Grundeigentümern, einer davon ist die Gemeinde Langenbruck, unterzeichnet. Gleichzeitig werde man für die Mehrfamilienhäuser und die Tiefgarage die Fühler nach einem Investor ausstrecken, in dessen Hand es dann liegt, ein Projekt zu entwickeln. Laut Weber ist es sinnvoll, wenn dieser Teil der «Gärbi» von einer Hand geplant und gebaut wird, während die Einfamilienhäuser auf dem Gelände individuell realisiert werden könnten. Er geht davon aus, dass die ersten Einfamilienhäuser deutlich rascher gebaut werden als die Mehrfamilienhäuser. Mit einem Bezug der Wohnungen sei vor einer Frist von vier oder fünf Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu rechnen.
Was den Schwengiweg angeht, versichert Weber, dass der Gemeinderat die Bedenken der Anwohner ernst nehme und bei der Ausarbeitung des definitiven Strassensanierungsprojekts das Optimum herausholen werde. Es gebe noch Spielraum. Aufgrund der Bedenken der Anwohnerschaft hatte der Gemeinderat bereis vor der Abstimmung über den Quartierplan ein Vorprojekt ausarbeiten lassen. Zusätzlich habe er die Anwohner nach dem Ergreifen des Referendums über die erfolgte Evaluation der Erschliessung sowie über die Machbarkeit und die Finanzierbarkeit der gewählten Variante orientiert.
Der Urheber des Referendums war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.