Flieg, Marabu, flieg!
21.03.2023 Bauprojekte, Gelterkinden, Kultur, GemeindenDas Kulturzentrum ist feierlich eingeweiht worden
Nach einjährigem Umbau erlebte das Gelterkinder Marabu seine Feuertaufe. Rund 250 geladene Gäste nahmen am Freitagabend den grossen Saal und besonders das neue, moderne Foyer mit einladender Bar in Beschlag. Regierungsrätin Monica ...
Das Kulturzentrum ist feierlich eingeweiht worden
Nach einjährigem Umbau erlebte das Gelterkinder Marabu seine Feuertaufe. Rund 250 geladene Gäste nahmen am Freitagabend den grossen Saal und besonders das neue, moderne Foyer mit einladender Bar in Beschlag. Regierungsrätin Monica Gschwind sprach von einem neuen «Bijou».
Brigitte Keller
Ein Sprichwort, oder eher eine Lebensweisheit, besagt: «Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.» So auch das Gelterkinder Marabu. Dem Kulturzentrum wurden mit dem einjährigen Umbau und der Neueröffnung am Freitagabend ebenfalls starke Wurzeln und bunte Flügel mit auf den Weg gegeben.
Das Gebäude des Marabu wurde umfassend saniert. Es wurde viel investiert, vor allem in die Haustechnik mitsamt Sicherheits- und Brandschutzmassnahmen (die «Volksstimme» berichtete).
Doch etwas anderes ist genauso wichtig: Die vielen Menschen, die hinter dem Marabu stehen. Dazu gehören etwa die Verantwortlichen, die für den Erhalt des Kulturzentrums, bei der Planung und Durchführung des Umbaus und beim künftigen Betrieb eine massgebende Rolle spielten und spielen werden. An vorderster Stelle stehen der Verein Kultur Marabu mit dem Präsidenten Stephan Simmendinger und die Stiftung Marabu mit Präsident Hans Buser.
Doch ein Kapitän – oder, wie in diesem Fall, deren zwei – wäre verloren ohne Mannschaft. Ohne die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer ginge es nicht. Und ganz wichtig – von Hans Buser mit einem besonderen Dank bedacht – sei die Bevölkesrung von Gelterkinden, die dem Kauf des Marabus in einer Abstimmung 2019 zugestimmt hatte. Ihnen – den Menschen aus dem Dorf und von darüber hinaus – wollen die Marabu-Verantwortlichen ab dem 19. April etwas zurückgeben für die breite Unterstützung in den vergangenen Jahren.
Kulturzentrum fürs Oberbaselbiet
Nach Besichtigung der Räumlichkeiten und dem Anstossen auf die neue Ära begann im grossen Kino- und Eventsaal der offizielle Teil des Abends. Als musikalischer Einstieg gaben vier junge Blasmusikerinnen und -musiker zusammen mit ihrem Lehrer der Musikschule Gelterkinden eine Kostprobe ihres Könnens.
Gemeindepräsident Peter Gröflin erinnerte sich in seinem anschliessenden Grusswort an ein ganz besonderes Kinoerlebnis im Marabu: «Es wurde damals der Film ‹Die Reise der Pinguine› gezeigt. Ein imposanter Film – aber noch eindrücklicher war, dass sich die antarktischen Temperaturen im Film und im Kinosaal nicht gross voneinander unterschieden hatten», erzählte er. «Im Marabu hat es damals schon 4D gegeben, ohne Aufpreis.» Er freue sich, dass das Marabu jetzt in einen neuen Abschnitt seiner Geschichte aufbrechen kann.
Auch Regierungsrätin und Kulturdirektorin Monica Gschwind war «begeistert» vom neuen Marabu und gratulierte in ihrem Grusswort allen Beteiligten zu dieser «tollen» Leistung. «Es ist ein Bijou geworden. Ganz besonders beeindruckt hat mich die neue Garderobe für die Künstlerinnen und Künstler.» Sie sei überzeugt, dass das Marabu noch stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken wird und freute sich, dass ein Kulturzentrum für das ganze Oberbaselbiet entstanden sei.
Viele Emotionen
Nach einem weiteren musikalischen Leckerbissen der Musikschule – einem vierhändigen «Abba»-Medley zweier Schülerinnen am Klavier – wurde es ziemlich emotional. Daniela Arcotta, Tochter von Ursula Arcotta, der ehemaligen Besitzerin des Kinos, trat ans Mikrofon und richtete ein paar Worte an die Anwesenden. «Ich habe hier zusammen mit meiner Mutter und meiner Schwester so viel erlebt. Ich bin sehr glücklich und bedanke mich von Herzen bei allen, dass das Kino Marabu so geworden ist, wie es jetzt ist.» Ihre Mutter sei leider vor Kurzem verstorben, aber sie sei in diesem Moment bestimmt mit ihr.
Als weiterer Programmpunkt folgte ein Podium. Neben Hans Buser und Stephan Simmendinger setzten sich Esther Roth, Leiterin Amt für Kultur beim Kanton, und der verantwortliche Architekt, Angelo Tomaselli, in die Runde. Geleitet wurde das Podium von Stefan Meyer, der als Moderator durch den ganzen Abend führte. Die vier Teilnehmenden gewährten an dieser Stelle spannende und sehr persönliche Einblicke hinter die Kulissen der ganzen Entstehungsgeschichte. Es wurde erläutert, welche Herausforderungen gemeistert werden mussten und welche Möglichkeiten die neue Infrastruktur künftig bieten wird.
Den lautstarken Abschluss des offiziellen Teils bot die Rockband der Musikschule Gelterkinden. Ihre Performance veranlasste das Publikum zu ersten Standing Ovations im frisch renovierten Saal und weckte Vorfreude auf das, was zukünftig im neuen Marabu geboten wird.