«Jedes Jahr eine Strasse ist das Ziel»
24.03.2023 Bezirk Liestal, Lupsingen, Gemeinden«Gmäini» genehmigt viele Sanierungskredite
Die Gemeinde Lupsingen will in Zukunft jedes Jahr eine alte Strasse von Grund auf sanieren: Diese Absicht gab der Gemeinderat an der Einwohnergemeindeversammlung von Mittwochabend bekannt. Der Anfang wird mit der Sanierung des Hagenwegs gemacht. ...
«Gmäini» genehmigt viele Sanierungskredite
Die Gemeinde Lupsingen will in Zukunft jedes Jahr eine alte Strasse von Grund auf sanieren: Diese Absicht gab der Gemeinderat an der Einwohnergemeindeversammlung von Mittwochabend bekannt. Der Anfang wird mit der Sanierung des Hagenwegs gemacht. Kostenpunkt: 820 000 Franken.
André Frauchiger
Die 34 Anwesenden an der Einwohnergemeindeversammlung vom Mittwoch in Lupsingen hatten über zwei neue Strassensanierungen zu befinden: die Sanierung des Hagenwegs für 820 000 Franken und den Ersatz der Wasserleitung Aufbereitungsanlage Hof Oestel bis «Kurze Grube» für 425 000 Franken. Gemeindepräsident Marcel Staudt und die beiden Gemeinderäte Peter Bürki und Sascha Schob erläuterten die zwei Vorhaben, die als Auftakt für die jährlichen Strassensanierungen gelten.
Bei der Sanierung Hagenweg handelt es sich um ein Projekt, bei dem neben der eigentlichen Strasse auch der Untergrund mit den entsprechenden Werksleitungen saniert, ersetzt und ausgebaut werden muss. Diese Wasserleitung verzeichnet die vierthöchste Leckhäufigkeit aller Gemeindestrassen. Und die Sanierung der heutigen Abwasserleitung ist eine Vorbereitungsarbeit, um die obenliegenden Strassen, darunter Leimenweg und Klingellochweg, in Zukunft an das Regenwasser anschliessen zu können. Auf diese Weise kann das Wasser wieder dem Langmatt-Bächlein zugeführt werden.
Kredite genehmigt
Die bestehende Trinkwasserleitung von der Aufbereitungsanlage beim Hof Oestel bis «Kurze Grube» soll auf einer Länge von insgesamt 1200 Metern ersetzt werden. Dabei sind ein Hydrant neu anzuschliessen und zwei Hausanschlüsse umzuhängen. Bei der zu ersetzenden Wasserleitung handelt es sich um eine Gussleitung aus dem Jahr 1969, die über eine Länge von rund 940 Metern querfeldein geführt ist. Die neue Wasserleitung soll den bestehenden Wegen entlang geführt werden. Die Ausführungskredite wurden an der Einwohnergemeindeversammlung beide mit 33 Ja-Stimmen bei jeweils einer Enthaltung gutgeheissen.
Bei drei weiteren Projekten ging es um die Genehmigung der Kreditabrechnung. Dies in zwei Fällen für den Ersatz der jeweiligen Wasserleitung, und zwar in der Seltisbergerund in der Ziefnerstrasse. Dank einer guten Koordination mit dem Kanton Baselland konnten bei beiden Projekten vonseiten der Gemeinde verschiedene Einsparungen erzielt werden. Der Kanton beteiligte sich bei den Strassenbaukosten, da es sich auch um Kantonsstrassen handelt. Die Schlussabrechnung für die Seltisbergerstrasse weist Ausgaben von rund 128 000 Franken, diejenige für die Ziefnerstrasse rund 202 000 Franken auf. Die Kosten für die Ziefnerstrasse liegen rund 48 000 Franken unter dem bewilligen Kredit von 250 000 Franken.
Nachholbedarf bei Investitionen
Für die Modernisierung der Wärmezentrale Lupsingen – dabei geht es um die Sanierung der Elektrofilter und die Abgaskondensation Wärmeverbund – hatte die Einwohnergemeindeversammlung im Jahr 2019 einen Kredit von 370 000 Franken bewilligt. Nach Abzug der Mehrwertsteuer fiel die Schlussabrechnung mit rund 359 000 Franken um rund 15 000 Franken höher aus als budgetiert. Die Überschreitung geschah laut Gemeindepräsident Marcel Staudt wegen zweier im Budget nicht berücksichtigter Rechnungen – Projektierungskosten und Service. Die Modernisierung der Wärmezentrale Lupsingen war wegen der verschärften Vorschriften des Bundes für automatische Holzschnitzel-Feuerungen notwendig geworden. Die Heizanlage musste mit einem Elektrofilter ausgestattet werden, um die gesetzlichen Bestimmungen einhalten zu können. Die Wärmeerzeugung wurde lufthygienisch («Staub») und energetisch (Ersatz Abgaskondensation) modernisiert. Die Versammlung hiess die Schlussabrechnung trotz leichter Kostenüberschreitung ohne Diskussion mit 33 Ja-Stimmen einhellig gut.
Gemeinderat Peter Bürki erklärte, bei den Investitionen der Gemeinde bestehe Nachholbedarf. Der Gemeinderat habe deshalb beschlossen, vorerst in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr eine Strasse zu sanieren. Bürki: «Jedes Jahr eine Strasse anpacken ist das Ziel.» Jetzt sei als erstes Vorhaben der Hagenweg an der Reihe – wegen der vergleichsweise hohen Zahl an Leitungsbrüchen in den vergangenen Jahren. Die Reparaturkosten bei einem Leitungsbruch beliefen sich immer auf zwischen 5000 und 10 000 Franken. Da komme rasch eine beachtliche Summe zusammen, die eine Gesamtsanierung auch finanziell lohnenswert mache. Die Versammlung nahm dies stillschweigend zur Kenntnis.
Gleich zu Beginn der Einwohnergemeindeversammlung wurde einstimmig dem Antrag des Gemeinderats zugestimmt, von den Versammlungen inskünftig auch Tonaufnahmen zu machen. Diese Aufnahmen kämen ins Archiv und würden nicht nach aussen gegeben. Sie dienten einer präzisen Protokollführung und würden nach einer gewissen Zeit gelöscht, versicherte Gemeindepräsident Staudt.