Offen gefragt – spontan, kurz und knapp geantwortet
26.01.2023 BaselbietDie «Volksstimme» konfrontierte die Kandidierenden für den Regierungsrat mit neun Schlagworten und bat sie um ihre Gedanken dazu
Schlagworte:
Krieg, Strom, Verkehr, Gemeinnützigkeit, Geld, Migration, Gesundheit, Arbeit, Social Media
Die «Volksstimme» konfrontierte die Kandidierenden für den Regierungsrat mit neun Schlagworten und bat sie um ihre Gedanken dazu
Schlagworte:
Krieg, Strom, Verkehr, Gemeinnützigkeit, Geld, Migration, Gesundheit, Arbeit, Social Media
Monica Gschwind
(59), FDP, Hölstein, bisher
Schrecklich | Verletzungen des Völkerrechts und Angriffe auf die Souveränität oder die territoriale Integrität eines jeden Staates sind inakzeptabel. Im Sinne einer aktiven Neutralität gilt es, die vom Bund gegen Russland ausgesprochenen Sanktionen umzusetzen, Diplomatie einzufordern und Solidarität zu leben.
Mangelware | Wenn wir dekarbonisieren wollen, ist der Strom unsere Zukunft. Dabei muss die Versorgungssicherheit gewährleistet sein. Die Förderung erneuerbarer Energien, das Vorantreiben neuer Technologien und die Diskussion über Rahmenbedingungen müssen dabei im Zentrum stehen.
Entwicklung | Die Mobilitätsbedürfnisse und -angebote werden immer vielfältiger. Diese gilt es, mithilfe der Digitalisierung geschickt zu kombinieren, z.B. mit ÖV-Tickets, die für Zug, E-Bike und E-Trotti gelten. Wir müssen auf neue Technologien setzen, bestehende Infrastrukturen und Systeme effizient nutzen und bedarfsgerecht ausbauen.
Freiwilligenarbeit | In Sport und Kultur gibt es viele Organisationen, die dank des ehrenamtlichen Engagements unzähliger Menschen grosse Leistungen für die Gesellschaft erbringen. Als wichtige Ergänzung zu öffentlichen Institutionen und Angeboten bieten sie Identität, Integration und tragen zur Standortattraktivität bei.
Notwendigkeit | Geld muss erarbeitet werden, bevor es ausgegeben werden kann. Ein stabiler Finanzhaushalt ist unabdingbar und schafft den notwendigen Spielraum für die Entwicklung des Kantons. Der vom Regierungsrat erarbeitete Ausgaben- und Finanzplan stellt dies sicher.
Normalität | Migration gibt es seit Menschengedenken. Der Schlüssel für deren Bewältigung ist eine gute Integration in unsere Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Damit dies vom studierten Expat bis zum nicht alphabetisierten Geflüchteten möglichst allen gelingt, braucht es gute Information, Angebote und Anreize.
Geschenk | Gesundheit ist ein Geschenk, dem man Sorge tragen muss. Sorge tragen müssen wir auch unserer Gesundheitsversorgung, die wegen des Fachkräftemangels zunehmend im Fokus steht. Zu dessen Bekämpfung haben wir unter anderem eine Ausbildungsoffensive lanciert und die Kapazitäten der Berufsfachschule Gesundheit ausgebaut.
Befriedigung | Meine Arbeit als Regierungsrätin bereitet mir bei allen Herausforderungen viel Freude. Deshalb würde ich sie gerne vier weitere Jahre lang fortführen. Ich wünsche allen eine Beschäftigung, aus der sie so viel Sinnhaftigkeit und Befriedigung schöpfen können, wie ich es tue.
Herausforderung | Soziale Netzwerke und Messenger-Dienste bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Als Gesellschaft und als Individuen müssen wir einen adäquaten Umgang damit finden und insbesondere jungen Menschen beratend zur Seite stehen. Die rasante technologische Entwicklung macht dies zur stetigen Herausforderung.
Anton Lauber
(61), Die Mitte, Allschwil, bisher
Elend | Kriege bringen grosses Leid über ein Land und dessen Bevölkerung. Aggressoren verdienen kein Pardon. Daher befürworte ich, dass sich die Schweiz unter Wahrung ihrer Neutralität an Sanktionen beteiligt.
Erneuerbare Energien | Der Kanton Baselland unterstützt zusammen mit den Nordwestschweizer Kantonen das Netto-Null-Ziel des Bundes bis 2050. Das kann nur gelingen, wenn sich alle politischen Akteure zusammenraufen und bei der Förderung erneuerbarer Energien gemeinsam mehrheitsfähige Lösungen erarbeiten.
Überlastung | Öffentlicher und Individualverkehr kommen immer mehr an ihre Grenzen. Mit gezielten Investitionen (Investitionsplan) will der Kanton Baselland unter Miteinbezug aller Verkehrsträger Abhilfe schaffen, damit unsere Wohngebiete entlastet, unsere Arbeitsgebiete bestens erschlossen und die Wirtschaftskraft gestärkt wird.
Gold wert | Vereine, Kirchen und viele andere Organisationen sowie Private leisten in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales usw. enorm viel für unsere Gesellschaft. Und das grösstenteils unbezahlt. Für dieses nicht selbstverständliche persönliche Engagement gebührt ihnen mein höchster Respekt.
Gut zu haben | Es macht nicht immer glücklich, aber das Leben sicherlich einfacher. So hat das Baselbiet mit der Revision des Sozialhilfegesetzes den Teuerungsausgleich beim Grundbedarf per 1.1.2023 eingeführt und bei den Prämienverbilligungen den Prämienanstieg per 2023 für die Bezüger von Prämienverbilligungen (rund 11 Mio.) übernommen.
Innovation | Die Nordwestschweiz verdankt ihre enorme Innovationskraft, gerade im Bereich der Life Sciences, nicht zuletzt dem Zuzug von hoch qualifizierten ausländischen Fachkräften. Dieser Zuzug muss auch in Zukunft möglich bleiben, um zu verhindern, dass unsere Innovationskraft und damit unser Wohlstand in der Region geschwächt werden.
Unser zentrales Gut | Unser Kanton arbeitet aktuell an der Umsetzung seiner Strategie «Fokus» des Kantonsspitals Baselland (KSBL). 2023 steht also der weitere Transformationsprozess im Zentrum. Insgesamt hat der Regierungsrat eine effiziente Gesundheitsversorgung im ambulanten, intermediären und stationären Bereich zum Ziel.
Fachkräftemangel | Der Regierungsrat legt ein grosses Augenmerk auf die Stärkung der Attraktivität der Berufslehre. Unser duales Bildungssystem ist ein Erfolgsmodell und gewährt auch über eine Berufslehre beste Perspektiven für eine erfreuliche und erfolgreiche berufliche Karriere. Dazu gilt es Sorge zu tragen.
Demokratie | Social Media sind willkommen für den gesellschaftlichen Austausch mit der Familie oder im Freundeskreis. Und selbst da haben sie ihre Tücken. Einen echten politischen Diskurs, der sich nicht bloss auf Schlagworte und kurze Sprüche reduziert, ermöglichen sie meines Erachtens aber selten.
Kathrin Schweizer
(53), SP, Muttenz, bisher
Neutralität | Der unfassbare russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns schmerzlich gezeigt, dass Krieg uns alle betrifft, und vor allem, dass Neutralität nicht mit Unbeteiligung gleichzusetzen ist. Nur gemeinsam können wir uns gegen einen Aggressor stemmen.
Mangel | Wir sind intensiv an den Planungen, um eine allfällige Strommangellage meistern zu können. Gerade bei diesen Planungen fällt auf, wie wir quasi umfassend abhängig sind.
Velo | Mein bevorzugtes Verkehrsmittel, mit dem ich meistens schneller als mit dem öV oder dem Auto ankomme. Das Wetter ist auch fast kein Problem, denn es regnet meist seltener als erwartet.
Sichtbar machen | Mit dem Freiwilligenpreis im Sozialbereich verleiht die Sicherheitsdirektion jährlich eine Anerkennung an gemeinnützige Organisationen. Die Freiwilligenarbeit wird oft unterschätzt und sollte sichtbarer gemacht werden.
Ungleichheit | Geld ist in der Schweiz und erst recht weltweit sehr ungleich verteilt. Wo Geld fehlt, herrscht meist Armut, da muss der Ausgleich einfach besser sein!
Integration | Die Integration aller Personen, die hier sein dürfen, ist eine grosse Aufgabe. Aber sie ist machbar: Der Schlüssel ist die Sprache. Nur so können alle eine faire Chance haben.
Unverzichtbar | Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Eine gute medizinische Versorgung ist darum zentral. Eine gute medizinische Versorgung sollten sich alle leisten können, ohne Wenn und Aber.
Homeoffice | Mit der Pandemie hat sich die Arbeit stark verändert. Zeitweises Arbeiten von daheim wird von vielen Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen gewünscht. ArbeitgeberInnen stehen deshalb in einem Wettbewerb um die Arbeitskräfte. Der Fachkräftemangel verschärft diesen Konkurrenzkampf noch.
Fluch und Segen | Social Media gehören heute zum Alltag. Mit wenigen Tipps und Klicks erreicht man die grosse Masse. Doch schnell läuft man Gefahr, zu viel Zeit in diesen Medien zu verbringen. Zudem sind gerade Soziale Medien häufig unsozial, denn sie können Gruppendruck aufsetzen und sind ein Mobbing-Instrument.
Manuel Ballmer
(42), GLP, Lupsingen
Ukraine | Es ist erschütternd, wie viel Leid dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg für die Zivilbevölkerung verursacht. Dieser gebührt unsere humanitäre Unterstützung, und die Schweiz sollte die Diskussion zwischen Neutralität und Kriegsmaterialgesetz getrennt führen, die aktuelle Haltung schadet auch uns.
Erneuerbar | Der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen (Solar, Wind, Wasser) kommt vorwärts, muss aber noch mehr Fahrt aufnehmen, ansonsten kann der Strombedarf in Zukunft nicht gedeckt werden. Ebenfalls braucht es ein Stromabkommen mit unseren Nachbarn, mehr Effizienz und einen Ausbau der Speicherkapazitäten.
E-Mobilität | Die Zeiten des Verbrennungsmotors gehen zu Ende. Die Zukunft fährt elektrisch, sei dies auf der Strasse oder auf der Schiene. Unsere Mobilität muss sich den Bedingungen der Zukunft anpassen und effizienter werden, nur so können wir die Netto-Null-Ziele erreichen.
Schweizer Stärke | Unser Milizsystem ist einzigartig und wichtig für unser Land. Freiwillige Engagements sollen gestärkt werden. Dazu braucht es aber die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize. Diese zu schaffen ist Aufgabe der Regierung.
Inflation | Die Politik muss sich für eine zukunftsfähige Finanzpolitik einsetzen, für die Preisstabilität ist die Nationalbank besorgt. Ein starker Wirtschaftsstandort stützt unsere Währung und dämpft die Teuerung. Auch deshalb braucht es eine vernünftige und offene Wirtschaftspolitik.
Fachkräftemangel | Unsere Wirtschaft braucht ausländische Fachkräfte, nur so können wir die Bedürfnisse unserer Wirtschaft befriedigen. Dazu braucht es geregelte Beziehungen mit unseren ausländischen Partnern und Möglichkeiten, diese Menschen in unseren Arbeitsmarkt zu integrieren.
Pflegepersonal | Wir müssen unser Gesundheitssystem stärken, dies bedeutet bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegenden. Ebenfalls muss der Beruf generell attraktiver gestaltet werden, damit mehr junge Menschen sich für eine Ausbildung in den pflegenden Berufen entscheiden.
Zukunft | Wir brauchen Arbeitsmodelle, die der modernen Gesellschaft gerecht werden. Dazu braucht es Angebote, die es auch jungen Familien ermöglichen, voll am Arbeitsleben teilzunehmen. Wir können es uns nicht erlauben, das vorhandene Potenzial an Arbeitnehmenden nicht auszuschöpfen.
Überwachungskapitalismus | Es braucht dringend griffige Ansätze, damit die Privatsphäre auch im Internet gewahrt werden kann. Die Politik muss sich intensiv damit auseinandersetzen. Digitalisierungskompetenzen sind ein Muss für jede Person in der Politik.
Thomi Jourdan
(58), EVP, Muttenz
Furchtbar | Das Leid, das die vielen Kriege auf dieser Welt auslösen, macht mich immer wieder sprachlos. Und erinnert mich daran, dass ich in einem freien und friedlichen Land leben darf. Als Gesellschaft und persönlich müssen wir uns gegen das Unrecht stellen und für die Opfer engagieren.
Nachhaltig | Nachhaltige Energiepolitik ist auch Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Sie kommt der Umwelt und dem Klima zugute und ist von grösster Bedeutung für uns Menschen, Unternehmen und Arbeitsplätze. Der Kanton muss die Rahmenbedingungen verbessern, damit die entsprechenden Investitionen getätigt werden.
Integral | Unsere Wirtschaft und die Gesellschaft verändern sich rasant. Es gilt, die Verkehrsinfrastruktur auf diese Anforderungen anzupassen. Für ein attraktives Baselbiet braucht es integrale Lösungsansätze für alle Verkehrsmittel, beschleunigte Prozesse, weniger Bürokratie und mehr Einbezug der Bevölkerung.
Unbezahlbar | Unzählig viele Menschen engagieren sich für das Wohlergehen anderer und unserer Gesellschaft – sei es in Vereinen oder Organisationen, sei es in der Nachbarschaft oder der Familie. Dieses Engagement hält unseren Kanton zusammen und bildet das Rückgrat unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Erarbeiten | Geld, das der Staat ausgibt, muss vorgängig erarbeitet werden. Hierfür braucht es attraktive Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft. Eine erfolgreiche Wirtschaft bedeutet Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, die Grundlagen eines gesunden Kantons, der sich auch für sozial Schwächere engagiert.
Herausforderung | Die humanitäre Tradition der Schweiz begründet den guten Ruf der Schweiz. Staat und Gesellschaft engagieren sich vielfältig für eine funktionierende Integration. Gleichzeitig: Als Gastland darf und soll die Schweiz von ihren Zuwanderinnen und Zuwanderern auch fordern. Zentral ist der Spracherwerb.
Pflegenotstand | Rasche Massnahmen zum Personalerhalt in der Pflege sind wichtiger denn je, ebenso die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Es braucht eine Ausbildungsoffensive und mutige Schritte, damit die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden und die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt bleibt.
KMU | 17 000 Unternehmen bilden unseren Wirtschaftsstandort, schaffen Arbeitsplätze und sind Grundlage unseres Wohlstandes. Die Rahmenbedingungen müssen weiter verbessert werden. Im Zentrum stehen die Bereitstellung guter Infrastrukturen, eine attraktive Steuerpolitik und der Abbau von Bürokratie.
Esstisch | Die Sozialen Medien sind ein spannendes Gefäss – auch für meine Wahlkampagne. Das wirkliche soziale Leben findet aber im Alltag statt: Bei den vielen Begegnungen mit Menschen an der Arbeit, in der Freizeit oder zu Hause am Esstisch mit Familie, Freunden und Bekannten.
Thomas Noack
(61), SP, Bubendorf
Unerträgliches Leid | «Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung», sagte der deutsche Kanzler Olaf Scholz. Die Mitgliedschaft der Schweiz in der EU wäre nicht zuletzt eine friedenssichernde Massnahme.
Unsicherheit | Wir brauchen ein Stromabkommen mit der EU und wir müssen den Zubau von Solaranlagen massiv beschleunigen, Winterstromerzeugung und Solaranlagen fördern, in die Weiterentwicklung der Technologien zur Nutzung der Geothermie investieren und Strom sparen mit Effizienzgewinnen in der Industrie und Verboten für Elektroheizungen.
Mobilität | Unser Verkehrssystem hat an vielen Orten seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Der Bau neuer Strassen verschiebt lediglich das Stauproblem. Die heute schon gebauten Strassen müssen effizienter genutzt werden und in den Siedlungsgebieten müssen die Strassenräume für die Menschen, die dort leben und arbeiten, attraktiver gestaltet werden.
Wertvoll | Unsere Gesellschaft lebt vom freiwilligen Engagement sehr vieler Menschen. Die Voraussetzungen, dass sich Menschen engagieren, müssen auch in Zukunft sichergestellt sein. Wertschätzung, sichere Renten, Sozialzeit für alle als Alternative zum Militärdienst sind einige Stichworte.
Nötig | Alle Menschen müssen genügend Geld haben, um in Würde leben zu können.
Eine Tatsache | Mit dem Fortschreiten des Klimawandels werden in Zukunft weltweit sehr viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen und Orte zum Leben und Arbeiten suchen. Auch in der Schweiz werden in Zukunft deutlich mehr Migratinnen und Migranten leben und arbeiten. Darauf müssen wir uns schon heute vorbereiten.
Geschenk | Unser gutes Gesundheitssystem muss auch in Zukunft für alle Menschen zugänglich und bezahlbar bleiben. Mit dem Krankenkassensystem tragen wir heute die Kosten mit einer hohen Solidarität. Damit das so bleibt, braucht es in den kommenden Jahren tiefgreifende Veränderungen.
Gehört zum Leben | Kann im besten Fall sinnstiftend und befriedigend sein. Oftmals muss aber mit der Arbeit schlicht und ergreifend der Lebensunterhalt verdient werden. Deshalb sind Mindestlöhne, welche die Kosten für den
Lebensunterhalt sicherstellen, und faire Arbeitsbedingungen wichtig.
Fake News | Der kritische Umgang mit der Information in den Sozialen Medien muss in den Schulen erlernt werden – und auch die ältere Generation muss diesen Umgang lernen. Als Ergänzung braucht es einen glaubwürdigen und sorgfältigen Journalismus, der sich den Fakten verpflichtet weiss.
Sandra Sollberger
(49), SVP, Liestal
Sicherheit ist nicht gratis | Der klassische Krieg ist leider zurück in Europa. Dies hat auch gezeigt, dass wir wieder mehr in unsere Sicherheit investieren und vorsorgen müssen, damit wir nicht zu abhängig werden und unsere Freiheit wahren können.
Nicht einfach aus der Steckdose | Diesen Winter haben wir gemerkt, dass Strom eben nicht einfach aus der Steckdose kommt. Er muss produziert werden. Dafür brauchen wir die ganze Technologie-Palette. Ansonsten ist die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet.
Strasse und Schiene | In der Verkehrspolitik dürfen wir die Strassen nicht weiter vernachlässigen. Stau kostet Gesellschaft und Gewerbe Millionen. Dafür müssen wir Schiene und Strasse gemeinsam voranbringen.
Kitt unserer Gesellschaft | Ehrenamtliches und gemeinschaftliches Engagement halten unsere Gesellschaft zusammen. Die Politik sollte diesen Milizgedanken wertschätzen und dafür sorgen, dass dieses Wirken nicht durch Regulierungen behindert wird.
Fällt nicht vom Himmel | In der Politik habe ich oft das Gefühl, dass das Geld vom Himmel fällt. Das ist aber nicht so. Jeder Rappen, den der Staat ausgibt, wird zuerst erwirtschaftet und muss als Steuer eingenommen werden. Als verantwortungsvolle Unternehmerin weiss ich, dass ich nur ausgeben sollte, was auch hereinkommt.
Mass halten bei Zuwanderung | Es ist wichtig, dass Unternehmen die nötigen Fachkräfte möglichst weltweit rekrutieren können. Es darf aber keine grenzenlose Zuwanderung geben, die etwa direkt in die Sozialwerke wandert.
Neue Wege finden | Wir verfügen über das teuerste Gesundheitswesen der Welt und haben trotzdem eine Krise. Das heisst für mich, dass wir neue Wege im Gesundheitswesen finden müssen, die etwa auf Eigenverantwortung, Innovation und Unternehmertum setzen, damit der Mensch wieder im Mittelpunkt steht.
Unternehmertum | Arbeitsplätze gibt es nur, weil wir Unternehmerinnen und Unternehmer haben, die mit ihrem Elan solche schaffen. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch junge Menschen ermutigen, unternehmerisch tätig zu sein und sie dabei unterstützen.
Das Soziale fehlt | Leider geht es inzwischen bei den meisten Social-Media-Plattformen nicht mehr um das Soziale. Das Soziale müssen wir aber als Gesellschaft kreieren. Menschen, die zusammenkommen, diskutieren, etwas bewegen, das müssen wir fördern. Social Media kann eine Hilfe sein, sollte aber nicht so viel Gewicht haben.
Isaac Reber
(61), Grüne, Sissach, bisher
Dem Vorsteher der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion war es nicht möglich, sich innerhalb der gesetzten Frist an der Umfrage der «Volksstimme» zu beteiligen.