AUSGEFRAGT | JASMINE HIRSIG, OK-PRÄSIDENTIN «GUGGEWAHN»
20.01.2023 Gesellschaft«Unser eigener Auftritt ist mein Highlight»
In einer Woche findet mit dem «Guggewahn» der «Büchelgrübler» eine der grössten Vorfasnachtsveranstaltungen in der Region statt. Das Fest steigt heuer ausnahmsweise in Lausen, erwartet ...
«Unser eigener Auftritt ist mein Highlight»
In einer Woche findet mit dem «Guggewahn» der «Büchelgrübler» eine der grössten Vorfasnachtsveranstaltungen in der Region statt. Das Fest steigt heuer ausnahmsweise in Lausen, erwartet werden rund 1500 Besucher. Die Vorfreude ist riesig, auch wenn Corona seine Spuren hinterlassen hat.
Severin Furter
Dieses Jahr endlich wieder normale Fasnacht. Wie gross ist die Vorfreude, worauf freuen Sie sich am meisten?
Jasmine Hirsig: Meine Vorfreude ist gross. Am meisten freue ich mich auf das bunte Treiben am Fasnachtssonntag in Sissach, die Stimmung im Allgemeinen und das Musizieren gemeinsam im Verein. Ebenfalls freue ich mich auf viele Begegnungen mit Personen, die ich in den vergangenen Jahren aufgrund des Ausfalls der Fasnacht nicht gesehen habe.
Hat die Pandemie die Fasnacht verändert?
Ja, meiner Meinung nach schon. Es haben viele gemerkt, dass es auch gut ohne Fasnacht geht. Die Prioritäten im Privatleben scheinen sich etwas verschoben zu haben – einfach gesagt. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich dies an der Fasnacht wieder ändern wird, wenn alle das Fasnachtsfeuer wieder in sich spüren.
Gab es dadurch Abgänge in Ihrem Verein?
Glücklicherweise dürfen wir uns zurzeit darüber freuen, dass wir kaum Abgänge verzeichnen müssen. Aber einen Zuwachs können wir auch nicht feststellen – der Bestand stagniert. Es ist sehr schwierig, Nachwuchs für die Gugge zu finden.
Wie ist die Stimmung zurzeit bei den «Büchelgrüblern»?
Die Stimmung im Verein ist schwer zu fassen, Corona hat auch bei uns Spuren hinterlassen. Aber es freuen sich alle auf eine normale Fasnacht nach diesen langen Jahren.
Der «Guggewahn» ist eine feste Institution im Vorfasnachtsprogramm. Was hebt ihn ab von anderen derartigen Veranstaltungen?
Der «Guggewahn» darf sich sicherlich als eine der älteren und grösseren Vorfasnachtsveranstaltungen in der Region bezeichnen. Wir haben über die Jahre unser Konzept immer mehr verfeinert, sodass wir eine breite Masse an Personen ansprechen. Der «Guggewahn» soll ein Fest sein, an dem sich Fasnachtsverrückte, aber auch die Partygänger, die nicht so in die Fasnacht vernarrt sind, treffen und austauschen können. Mit einem Line-up aus verschiedenen Guggen aus der Region, der Schweiz und dem nahen Ausland versuchen wir jeweils für jeden Geschmack etwas dabei zu haben. Wir hoffen, dass wir dieses Flair auch dieses Jahr erleben können.
Was können die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr erwarten?
Der «Guggewahn» wird sicherlich anders sein als in den Vorjahren. Dies, weil wir aufgrund der Bauarbeiten rund um die Mehrzweckhalle Zunzgen einen anderen Veranstaltungsort suchen mussten. Nun sind wir in Lausen zu Gast, dadurch wird der Anlass aufgrund der verfügbaren Platzverhältnisse etwas kleiner ausfallen als in Zunzgen. Wir hoffen aber dennoch auf rund 1500 Besucherinnen und Besucher. Die Qualität der Gastformationen und alle Aspekte, die den «Guggewahn» ausmachen, bleiben jedoch bestehen. Unsere Gäste dürfen sich auf eine geballte Ladung Guggenpower, feines Essen und eine gute und ausgelassene Stimmung freuen.
Was ist Ihr persönliches Highlight?
Es gibt für mich zwei Höhepunkte: Zuerst unser Auftritt mit den «Büchelgrüblern» als letzte Gugge. Da läuft es mir immer kalt den Rücken hinunter und ich bin immer sehr stolz, in diesem Verein aktiv zu sein. Das zweite Highlight ist das Frühstück am Sonntagmorgen im Café Brüggli in Zunzgen nach dem Abbau und Aufräumen. Die Anspannung der vergangenen Tage ist dann weg und wir können gemütlich zusammensitzen. Dies dauert auch ganz oft noch länger als nur die Frühstückszeit …
Was bedeutet der «Guggewahn» in Zahlen?
Da wir in diesem Jahr mit weniger Besucherinnen und Besuchern rechnen, ist es schwierig abzuschätzen, welche Mengen an Getränken und Speisen wir benötigen werden. Bisher hatten wir bei rund 2000 Besuchenden jeweils etwa 2000 Liter Bier, 180 Kilogramm Schnitzel und 50 Kilogramm Hackfleisch für Burger benötigt. Für den erfolgreichen Ablauf des Anlasses stehen beinahe 100 Personen im Einsatz.
Was sind die grössten Herausforderungen bei der Organisation des «Guggewahns»?
In diesem Jahr war eindeutig die Suche nach einem alternativen Veranstaltungsort die grösste Herausforderung. In Zunzgen wusste jeder im Organisationskomitee, was zu tun war, nun mussten wir fast wieder bei null mit der Planung beginnen. Dazu kommt, dass nach zwei Jahren zwangsbedingter Pause viele Prozesse etwas eingerostet sind. Aber wir sind ein gutes Team, ohne das die Organisation eines solchen Events gar nicht erst möglich wäre.
Ist nach dem Umbau der Schulanlage in Zunzgen eine Rückkehr angedacht?
Wir hoffen es sehr. Denn wir gehören nach Zunzgen. Wir sind stolz darauf, wenn wir in unserem Heimatdorf eine solche Veranstaltung durchführen können. Im Lauf dieses Jahres werden wir wissen, ob wir bereits 2024 wieder nach Zunzgen zurückkehren können.
«Guggewahn», Samstag, 28. Januar, ab 19 Uhr, Mehrzweckhalle Stutz, Lausen, Einlass ab 16 Jahren. www.guggewahn.ch
Zur Person
sf. Jasmine Hirsig ist 29-jährig, wohnt in Zunzgen und ist in ihrem Berufsleben als Bauführerin im Tiefbau tätig. Beim «Guggewahn» amtet sie als OK-Präsidentin und ist seit 2015 Mitglied bei den «Büchelgrüblern». Sie spielt die 1. Trompete. Ihre Freizeit neben der Fasnacht verbringt Hirsig gerne beim Wanden, Biken oder Skifahren.