Ein spezielles Garten-Adventsfenster
Begehbare Adventskalender sind in der Schweiz mittlerweile Tradition. In ein «Türchen» ganz in Weiss konnte man am vergangenen Freitag in Wenslingen wahrhaftig eintreten.
Brigitt Buser
Trat man am Freitagabend in den ...
Ein spezielles Garten-Adventsfenster
Begehbare Adventskalender sind in der Schweiz mittlerweile Tradition. In ein «Türchen» ganz in Weiss konnte man am vergangenen Freitag in Wenslingen wahrhaftig eintreten.
Brigitt Buser
Trat man am Freitagabend in den Garten von Sämi und Liselotte Buess in Wenslingen, so wurde man von einigen weissen Schafen empfangen, die mit in Gläsern angezündeten Kerzen beleuchtet wurden. Der Garten selbst war dick verschneit, was schon nur diesem Ensemble eine geradezu mystische Note verlieh. Weiter an den ebenfalls ganz in Weiss dargestellten Heiligen Drei Königen mit Dromedaren führt der Weg zum Holzstall mit Maria, Josef und Jesuskind. Über diesen schweben und schaukeln auf zwei «Rittseili» einige Engel, und auf der rechten Seite des Stalls weilen zwei Hirten, weitere Schafe, ja sogar ein Hund an einer Eisenschale, in der ein Feuer brennt.
Als Vorlagen dienten Figuren der Brienzer Holzschnitzerei. «Zur ersten gemeinsamen Weihnacht hatten meine Eltern den Stall gekauft. Jedes Jahr kam dann eine Figur dazu. Nur der Hund fehlte. Jetzt musste halt ein Wenslinger Hund herhalten», sagt Sämi Buess.
Grosskinder halfen mit
Aber nicht Sämi Buess selbst, sondern seine sieben Grosskinder waren für die Herstellung der Figuren zuständig. Von hinten mit dem Licht einer starken Taschenlampe auf alte Wahlplakate projiziert, zeichneten die Grosskinder, die zwischen drei und zwölf Jahre alt sind, die Konturen der Figuren mit einem schwarzen Filzstift nach und schnitten diese mit einem Cutter aus. Doppelt, wohlverstanden, damit man diese notfalls auch umgekehrt platzieren konnte. Dazu klebte man sie einfach mit Doppelklebeband zusammen. Das Entfernen des Papierschutzes beim Klebeband war übrigens die Aufgabe des jüngsten Grosskinds, was dieses mit seinen noch kleinen Fingern ratzfatz schaffte … Lediglich für das Aufstellen des Stalls, die Mithilfe beim Platzieren der Figuren sowie beim Backen von Gebäck, Herrichten von Glühwein und Kürbissuppe waren die erwachsenen Familienmitglieder zuständig.
So ganz in Weiss wird das begehbare Weihnachtsfenster wohl nicht bleiben, befinden wir uns doch schon mitten im Tauwetter. Dies tut aber der Inszenierung in Weiss kaum Abbruch, steht diese doch im wunderschön angelegten Garten von Sämi und Liselotte Buess. Dieser war übrigens auch schon in der Sendung «Hinter den Hecken» des Schweizer Fernsehens, allerdings zur Rosenzeit, zu sehen. Das Adventsfenster ist wie alle anderen Wenslinger Adventsfenster ebenfalls noch bis zum 6. Januar zu besichtigen. Sämi Buess’ Fenster ist jeweils von 17 bis 23 Uhr beleuchtet.