Verdiente Anerkennung
02.12.2022 Gesellschaft, OrmalingenRosario Catalano erhält Auszeichnung für Freiwilligenarbeit
Jedes Jahr verleiht der Kanton einen Preis für Freiwilligenarbeit. In diesem Jahr waren es ausnahmsweise sogar zwei. Einer davon geht nach Sissach an Rosario Catalano, der sich seit über 40 Jahren bei der Volièrenanlage ...
Rosario Catalano erhält Auszeichnung für Freiwilligenarbeit
Jedes Jahr verleiht der Kanton einen Preis für Freiwilligenarbeit. In diesem Jahr waren es ausnahmsweise sogar zwei. Einer davon geht nach Sissach an Rosario Catalano, der sich seit über 40 Jahren bei der Volièrenanlage engagiert.
Brigitte Keller
Am Mittwoch fand im Zentrum Ergolz in Ormalingen die Verleihung des Preises für Freiwilligenarbeit im Sozialbereich statt. Dieser kantonale Preis wurde heuer zum zehnten Mal verliehen. Zur Jubiläumsausgabe gabs ein Novum: Erstmals wurde neben einer Gruppe zusätzlich das Engagement einer Einzelperson gewürdigt. Dieser Preis geht an Rosario Catalano aus Sissach. Er wurde für seinen über 40 Jahre dauernden Einsatz für die öffentliche Volièrenanlage Sissach ausgezeichnet.
Als Ort für die Preisverleihung wird traditionell der Ort gewählt, aus dem der Preisträger des Vorjahres stammt. Da dies 2021 der «Gönnerverein Zentrum Ergolz Ormalingen» war, machten es dessen Verantwortliche möglich, dass die Preisverleihung passenderweise im Zentrum Ergolz über die Bühne gehen konnte.
Als Schirmherrin waltet die Sicherheitsdirektorin und amtierende Regierungspräsidentin Kathrin Schweizer zusammen mit Benevol Baselland, dem Kompetenzzentrum für Freiwilligenarbeit. Nach dem Dank an die Organisatoren vor Ort sowie bei Gemeindepräsidentin Verena Schürmann richtete Schweizer ihr Augenmerk auf das zu Ende gehende Jahr. «Nach zwei intensiven Jahren mit Corona blieb uns kaum eine Atempause; so hat uns die Unterstützung von Flüchtenden in diesem Jahr ganz besonders beschäftigt.»
Vierzehn nominierte Projekte
Die Baselbieter Bevölkerung sei dabei von Anfang an sehr aktiv gewesen und sei es immer noch. «Es gab viel Unterstützung, was alles andere als selbstverständlich ist», hob Schweizer hervor. «Freiwilligenarbeit ist ein unverzichtbares Element unseres Zusammenlebens.» Gemeindepräsidentin Verena Schürmann betonte in ihrer kurzen Ansprache ebenfalls den «wertvollen und unbezahlbaren Kitt», den Freiwillige im Dorf leisteten. Einen lebendigen Beweis dafür trat denn auch gleich der Männerchor Ormalingen an, der das Publikum mit einigen Liedern erfreute.
Mit Spannung wurde anschliessend die Präsentation der 14 eingereichten Projekte erwartet. «Man könnte die eingereichten Projekte als Spiegel dessen betrachten, was unsere Gesellschaft aktuell bewegt», sagte Thomas Nigl, der im Auftrag des Kantons als Juryleiter fungiert und alle Projekte kurz vorstellte. «Acht der vierzehn eingereichten Projekte in diesem Jahr bezogen sich auf Projekte oder Aktivitäten, die der Unterstützung und Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern oder der Hilfe in anderen Ländern dienen.»
Auszeichnung für Lebenswerk
Jedes Einzelne der nominierten Projekte hätte den Preis verdient. Doch es kann nur einen Sieger geben, respektive deren zwei. Der Preis in der Kategorie Gruppe, der mit 5000 Franken dotiert ist, geht an die «Begleitgruppe für Flüchtlinge» in Arlesheim. Sie bieten Geflüchteten in vielen Belangen des Alltags Unterstützung, unter anderem in Form von Spendensammlungen, Sprachkursen, regelmässigen Treffs oder Hilfe beim Umzug.
Wie sehr der Einsatz der Begleitgruppe geschätzt wird, zeigt sich auch daran, dass dieses Projekt unter der Leitung von Marie Regez von der Sozialbehörde ihrer Gemeinde zur Auszeichnung vorgeschlagen wurde. Ans Publikum gewandt meinte Regez freudestrahlend: «Ich habe meine Wette gewonnen.» Sie habe auf der Fahrt nach Ormalingen nämlich mit ihren Kolleginnen auf ihr Projekt gewettet, da sie voll und ganz von der Aufgabe überzeugt sei. «Wir begleiten Hand in Hand und auf Augenhöhe.»
Auch bei Rosario Catalano war die Freude riesig, als er als Gewinner ausgerufen wurde. Sein unermüdlicher Einsatz für die Vögel und die Volièren beim Verein Exotic Sissach seit über 42 Jahren, davon 26 Jahre im Vereinsvorstand, ist der Jury eine zusätzliche Auszeichnung wert, dotiert mit 1000 Franken. In seiner Freizeit habe er Generationen von Kindern und Schulklassen in die bunte Welt der exotischen Vögel eingeführt. Es gibt kaum jemanden in der Region, der oder die nicht schon als Kind staunend vor den Volièren am Ufer der Ergolz stand und später diese liebgewonnenen Besuche mit den eigenen Kindern fortsetzte.