Rotes Band und gelbe Fahnen für WB
13.12.2022 Kultur, Waldenburg, VerkehrRauschendes Einweihungsfest für Mitwirkende und die hendes Einweihungsfest für Mitwirkende und die Bevölkerung
Mit Fahnenschwingern, kulturellen Darbietungen, offenen Türen zur Remise und einem Wettbewerb wurden der neue Bahnhof Waldenburg und die neuen Züge am Samstag eingeweiht. Vor ...
Rauschendes Einweihungsfest für Mitwirkende und die hendes Einweihungsfest für Mitwirkende und die Bevölkerung
Mit Fahnenschwingern, kulturellen Darbietungen, offenen Türen zur Remise und einem Wettbewerb wurden der neue Bahnhof Waldenburg und die neuen Züge am Samstag eingeweiht. Vor diesem grossen Eröffnungsfest traf sich am Freitagabend Prominenz aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Heidi Schwarz und Janis Erne
Ein Jahrhundertereignis wie die Inbetriebnahme einer neuen Bahn samt neuer Strecke zieht einiges Publikum an: Bereits ab der Mittagszeit gab es am Samstag bei der Besichtigung in der neuen Remise in Waldenburg fast kein Durchkommen mehr. In deren Untergrund, auch Werkstatt genannt, interessierten sich vor allem die Männer, wie der Unterbau eines Zugs aussieht. Sie diskutierten ausgiebig und fachsimpelten über die neuen Geräte und die moderne Ausstattung.
Die Dame am Informationsstand war vollauf beschäftigt: Sie verteilte Wettbewerbsformulare und Flyer, auf denen stand, was an diesem Tag um den neuen Bahnhof so alles läuft. Am Glücksscanner wollten alle den roten Button drücken, um mit etwas Glück einen WB-Bastelbogen und gelbe WB-Dächlikappen zu gewinnen.
Draussen im Schneegestöber servierten zwei Damen Glühwein oder warmen Most und ein Weihnachtsgutzi. Gestärkt konnten die Besucherinnen und Besucher der Eröffnungsfeierlichkeiten den kurzen Fussmarsch zur Mehrzweckhalle in Waldenburg unter die Füsse nehmen. Dort zeigten junge Tänzerinnen ihr Können, ebenso die «Oberbaselbieter Ländlerkapelle», die Jugendbrassband der Musikschule Liestal und Florian Schneider mit seinem WB-Lied, das er den Arbeitern im Gleis- und Strassenbau widmete: «Sie hei alles geh für di neui WB.»
Wer gut zu Fuss und warm eingepackt war, unternahm auch den szenischen Rundgang durchs «Stedtli» Waldenburg. Die Zuhörer erfuhren von Thomas Schweizer und Lorenz Degen viel Interessantes zu der Geschichte des Waldenburgertals und der Entstehung der Waldenburgerbahn, für die vorgestern Sonntag mit der Aufnahme des regulären Betriebs eine neue Ära begonnen hat.
Höchster Verkehrsbeamter als Gast
Bereits am Freitag, einen Tag vor dem Fest für die breite Bevölkerung, traf sich die «Prominenz» im WB-Depot und der Waldenburger Mehrzweckhalle. Regierungsrat und Baudirektor Isaac Reber sprach davon, dass die Bahn eine Institution und die Lebensader des Waldenburgertals sei: «Es ist ein grosser Tag für die Region und den ganzen Kanton.»
Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier wie Ständerätin Maya Graf (Grüne) oder die Nationalratsmitglieder Daniela Schneeberger (FDP) und Eric Nussbaumer (SP) pflichteten Reber bei. Sie alle erhoffen sich vom neuen «Waldenburgerli» einen Aufschwung für die Wirtschaft, den Tourismus und die Wohnqualität im Tal. Auch SP-Nationalrätin Samira Marti, die in Ziefen aufgewachsen ist, liess sich das WB-Eröffnungsfest nicht entgehen.
In der überaus gut gefüllten Halle des Depots Waldenburg waren die Bahnunternehmer und -experten gefragte Gesprächspartner: So etwa der Verwaltungsratspräsident von Stadler Rail Peter Spuhler, dessen Firma die neuen WB-Züge liefert, die beiden BLT-Direktoren Andreas Büttiker und Fredi Schödler oder Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr. Sie betonten, dass die neue WB zu den modernsten Zügen in Europa gehöre.
So sei teilautonomes Fahren schon jetzt möglich. Und in Zukunft könnte das «Waldenburgerli» sogar ohne Chauffeur unterwegs sein. Bis es so weit ist, dauert es wohl aber noch ein paar Jahre.