Gemeindeblatt nicht mehr gratis
25.11.2022 Gemeinden, OberdorfDie Papierversion kostet künftig 30 Franken pro Jahr
Um einen Anreiz für die Nutzung der nachhaltigeren Online-Version zu schaffen, wird in Oberdorf ein Abopreis für das Gemeindeblatt in Papierform eingeführt. Dieser wird auf 30 Franken festgesetzt. So wird ein Teil der ...
Die Papierversion kostet künftig 30 Franken pro Jahr
Um einen Anreiz für die Nutzung der nachhaltigeren Online-Version zu schaffen, wird in Oberdorf ein Abopreis für das Gemeindeblatt in Papierform eingeführt. Dieser wird auf 30 Franken festgesetzt. So wird ein Teil der Produktionskosten gedeckt.
Janis Erne
Im Baselbiet ist das Gemeindeblatt nahezu überall online einsehbar. Manche Gemeinden verschicken es den Einwohnenden zusätzlich per Post. Mit der kostenlosen Zustellung soll nun aber Schluss sein, zumindest in Oberdorf. Der Gemeinderat informierte kürzlich im «Uelischadblatt», dass ebendieses in Papierform künftig nicht mehr gratis verschickt werde. Ab Januar kostet das Abo 30 Franken – für elf Ausgaben pro Jahr, im Juli erscheint jeweils kein Gemeindeblatt. In der aktuellen Ausgabe des «Uelischadblatts» ist zu lesen, dass die Auslieferung in Papierform dem Legislaturziel des Gemeinderats widerspreche, digital zu arbeiten. «Wir haben uns diesen Schritt lange überlegt», sagt Piero Grumelli, Gemeindepräsident von Oberdorf. Schliesslich hätten ökologische und ökonomische Gründe den Ausschlag für die Einführung eines Abopreises gegeben.
Die angespannte Finanzlage der Gemeinde – in Oberdorf rechnet man im kommenden Jahr mit einem Defizit von knapp 380 000 Franken – habe nichts damit zu tun, so Grumelli. Mit den 30 Franken pro Abo würden lediglich die Briefmarken und die Couverts für den Versand des Gemeindeblattes gedeckt. Die redaktionelle Arbeit, das Drucken und das Falten der Blätter auf der Gemeindeverwaltung würden damit nicht finanziert. «Sonst müssten wir den Abopreis wohl auf 80 bis 100 Franken festlegen», rechnet der Gemeindepräsident vor.
Nicht in Stein gemeisselt
Das Print-«Uelischadblatt» ist in Oberdorf mit seinen rund 2500 Einwohnenden durchaus beliebt. Die Nachfrage steige konstant, sagt Grumelli. 190 Abonnentinnen und Abonnenten gibt es derzeit. Wie viele es ab dem nächsten Jahr sein werden, bleibt abzuwarten. Die Rechnungen wurden eben erst versandt. Klar ist: Mit dem Gemeindeblatt in Papierform dürften sich auch ältere Menschen, die nicht sehr internetaffin sind, über die Geschehnisse im Dorf informieren. Sie werden künftig wohl nicht daran vorbeikommen, die 30 Franken zu bezahlen.
«Das Gemeindeblatt wird weiterhin in der Gemeindeverwaltung und der Bibliothek aufliegen», sagt Grumelli dazu. Dort könne es gratis gelesen werden. Der Gemeindepräsident fügt an: «Sollte es sehr viele Reklamationen geben, würden wir unseren Entscheid natürlich nochmals überdenken.»
Auch anderorts gibt es Veränderungen
je. Wegen steigender Papierpreise erhöht die Gemeinde Lausen die Inseratepreise im Gemeindeblatt. Dies ist dem aktuellen «Lausner Anzeiger» zu entnehmen. Die Tarife fallen künftig um rund 10 Prozent höher aus. Die neuen Inseratepreise gelten ab Januar. Der «Lausner Anzeiger» wird von einer Liestaler Druckerei produziert.
Überdies hat sich der Lausner Gemeinderat für einen längeren Erscheinungsrhythmus entschieden. Neu soll das Gemeindeblatt nicht mehr alle zwei Wochen erscheinen wie bis anhin, sondern weniger häufig. Wie der Rhythmus künftig aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Lausen will sich diesbezüglich an anderen Gemeinden orientieren. Im zweiten Halbjahr 2023 wird eine entsprechende Testphase starten. Die Bevölkerung soll künftig vermehrt mit Mitteilungen auf der Gemeindewebsite informiert werden.
Jüngst gab es auch in Itingen Veränderungen bezüglich der Publikation des Gemeindeblattes. Dieses erscheint neu monatlich statt alle zwei Wochen.