Ein nächster Schritt zur neuen Gestaltung
29.11.2022 Gesellschaft, ZiefenDie Ortskernentwicklung erhält allmählich Konturen
Die Ziefner Gemeindeversammlung sagt Ja zum Planungskredit für die Ortskernentwicklung. Auch zum Budget 2023 und zu sämtlichen weiteren Anträgen gab es Zustimmung. Jedoch nicht immer ohne Nebengeräusche.
Sander van ...
Die Ortskernentwicklung erhält allmählich Konturen
Die Ziefner Gemeindeversammlung sagt Ja zum Planungskredit für die Ortskernentwicklung. Auch zum Budget 2023 und zu sämtlichen weiteren Anträgen gab es Zustimmung. Jedoch nicht immer ohne Nebengeräusche.
Sander van Riemsdijk
Mit grösster Aufmerksamkeit verfolgten die 83 stimmberechtigten Versammlungsteilnehmenden in der sehr gut besetzten kleinen Turnhalle beim Traktandum Ortskernentwicklung die Erläuterungen von Gemeinderat Lukas Geering. Er konnte in seinem Rückblick berichten, dass zur Ortskernentwicklung an der Einwohnergemeindeversammlung vom 25. November 2021 eine Kommission aus elf Personen gebildet worden war. Unter Berücksichtigung der vielen Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Projektstudien erhielt diese Kommission den Auftrag, mehrere Schwerpunkte zu bearbeiten, die im Dokument «Grundlagen für Entwicklungskonzept Ortskerngestaltung» zusammengefasst sind. Die neue Ortskerngestaltung ist in Ziefen im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der Kantonsstrasse zum Thema geworden (die «Volksstimme» berichtete).
Zusammen mit Architekten, Fachpersonen des Kantons und der Kommission wird ein sogenannter «Plan Guide» erstellt, in dem die bestehenden Werte und die möglichen Entwicklungspotenziale zusammengeführt und festgehalten werden. Die Kosten für die Planungsaufgaben betragen 99 000 Franken, wobei der Kanton zugesichert hat, sich daran mit 30 000 Franken zu beteiligen, wie Geering sagte. Nach einigen Voten aus der Versammlung betreffend Unklarheiten bei der Finanzierung des Projekts wurde der Planungskredit über 100 000 Franken schliesslich mit nur einer Gegenstimme angenommen.
Erhitzte Gemüter
Mehr zu reden gab das Projekt «Erschliessung Voreichstrasse». Hier meldeten sich einige Fahrradliebhaber – teils sehr emotional – zu Wort, die das Gefühl hatten, dass diese Erschliessung auf ihrem Rücken ausgetragen werde. Es brauchte eine klare Intervention vonseiten der Gemeindepräsidentin Cornelia Rudin, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Nachdem sich der Diskussionsrauch verzogen hatte, konnte Gemeinderätin Laura Bodenmann schliesslich ihr Traktandum zu Ende bringen. Der Kredit für das Projekt «Erschliessung Voreichstrasse» (Strassenbau, Wasserleitung und Kanalisation) in der Höhe von total 1 165 000 Franken wurde trotzdem unerwartet einstimmig angenommen.
Der budgetierte Gewinn für das kommende Jahr beträgt 17 159 Franken und entspricht gegenüber dem Vorjahr einem ähnlichen Ergebnis. Der Steuersatz für natürliche Personen bleibt unverändert bei 63 Prozent, für juristische Personen wird er schrittweise angepasst, dies bei gleichbleibenden Gebühren. Das Budget wurde vom Souverän angenommen, ebenso das angepasste Hundereglement sowie die Anschaffung eines sechs Jahre alten Occasion-Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr «Wildenstein».
Seit der Bildungsharmonisierung – unter anderem mit einem sechsten Jahr auf Primarstufe – kämpft die Schule mit einem akuten Raummangel. Seit 2016 wird versucht, die Situation mit baulichen Massnahmen zu entschärfen. Aufgrund der jahrgangsstarken Klassen müssen zwei Stufen doppelt geführt werden und es werden folglich für die nächsten Schuljahre acht Klassenzimmer plus die erforderlichen Gruppenräume benötigt, wie Gemeinderat Christoph Koch erläuterte. Es wird damit gerechnet, dass es in den kommenden 15 Jahren nicht mehr als acht Klassenzimmer braucht. Im Fokus der Schulbauplanungskommission standen zudem der Brandschutz und die Erdbebensicherheit. Beim Brandschutz konnte die aktuelle Situation an den bestehenden Gebäuden verbessert werden. Bei der Untersuchung zur Erdbebensicherheit stellte sich heraus, dass es beim Eienschulhaus und bei der alten Turnhalle Investitionen braucht. Für die Planung der Schulraumerweiterung beantragte der Gemeinderat einen Kredit über 100 000 Franken, der grossmehrheitlich angenommen wurde.
Spätestens im Jahr 2026 zum Dorffest «Ziefen 2026» hofft Koch, dass sämtliche Massnahmen abgeschlossen sind.