Die Frau hinter der «Morgenshow»
03.11.2022 Baselbiet, Medien, WintersingenVivian Kunkler weckt als Radiomoderatorin die Region
Seit bald sechs Jahren ist Vivian Kunkler bei Radio Energy Basel als Moderatorin angestellt. Mit ihrem Lebensgefährten Daniel Studer moderiert sie die Morgenshow. Kunkler, aufgewachsen in Wintersingen, spricht über die Faszination des ...
Vivian Kunkler weckt als Radiomoderatorin die Region
Seit bald sechs Jahren ist Vivian Kunkler bei Radio Energy Basel als Moderatorin angestellt. Mit ihrem Lebensgefährten Daniel Studer moderiert sie die Morgenshow. Kunkler, aufgewachsen in Wintersingen, spricht über die Faszination des Radiomachens.
Lara Uebelhart
Wenn Vivian Kunklers Tag startet, stecken die meisten noch tief in ihren Träumen. Denn seit bald sechs Jahren ist sie fester Bestandteil des Teams von Radio Energy Basel und moderiert dort täglich mit Daniel Studer die Morgenshow. Die Sendung ist an Werktagen von 5 bis 10 Uhr zu hören. Kunklers Job ist es, die Menschen mit ihrer Stimme am Morgen zu empfangen, zu wecken und auf den neusten Stand zu bringen. «Am liebsten mache ich das mit einer guten Prise Humor», so die Moderatorin. Sie selber beschreibt sich übrigens als Morgenmuffel, steht nicht gerne früh auf – ausser für das Radiomachen.
Mit der Arbeit beim Radio ist für Kunkler «ein Traum in Erfüllung gegangen», der sich bereits früh in der Schulzeit abgezeichnet hatte. Allerdings ging sie nach der Sekundarschule und dem Gymnasium nicht direkt zum Radio. Sie entschied sich für ein «sicheres» Wirtschaftsstudium, wie Kunkler erzählt. Dass es für das Radiomachen keinen konkreten Ausbildungsweg gibt, habe bei der Entscheidung mitgespielt. Wirtschaft zu studieren, erschien ihr damals schlicht vernünftiger. Mit dem Bachelor in der Tasche verschlug es die heute 28-Jährige dann aber doch zu ihrem ursprünglichen Wunschjob. Über ein Praktikum bei Radio Energy tauchte Kunkler in die Welt des Radiojournalismus ein und blieb der Branche und auch dem Sender bis heute treu.
Mittlerweile ist Kunklers Stimme, ebenso wie ihre lebhafte und sympathische Art, nicht mehr aus der ersten Tageshälfte bei Radio Energy Basel wegzudenken. Die Morgenshow moderiert sie jedoch nicht alleine: Mit von der Partie ist stets auch Daniel Studer, der sowohl beruflich als auch privat mit Kunkler ein harmonisches Duo bildet. Ihre private Beziehung haben die zwei schon vor ihrer Zusammenarbeit beim Radio geführt. Und lange hätten die beiden auch gemeinsam moderiert, ohne ihre Liebe öffentlich zu thematisieren. «Irgendwann hat es sich aber nicht mehr authentisch angefühlt», sagt Kunkler. So machten die beiden ihre Liebesbeziehung auch in der Morgenshow publik und gehen seither offen damit um. Neben der offensichtlich stimmigen Chemie zwischen den beiden Moderierenden habe die Arbeit mit ihrem Partner auch andere Vorteile, sagt Kunkler. So sind beispielsweise die Arbeitszeiten und damit generell die Taktung des Alltags bei «Vivi» und «Studi» gleich, was vieles erleichtere. Und Unstimmigkeiten können nicht lange vertagt werden, sondern müssen idealerweise vor der nächsten Sendung besprochen werden. Deshalb gebe es kaum lang anhaltende Konflikte, sagt die Moderatorin. Natürlich gibt es auch Nachteile bei dieser Form der Zusammenarbeit. So sei es immer wieder eine Herausforderung, zwischen Arbeit und Privatleben eine Grenze zu ziehen. Denn es passiere schnell, dass auch zu Hause Inhalte der Sendung zum Thema werden.
Umgekehrt ist es für Kunkler ebenfalls manchmal anstrengend, das Private nicht in die Sendung mitzunehmen: «Auch an Tagen, an denen ich mich nicht danach fühle, ist es meine Aufgabe, ‹on air› gute Stimmung zu verbreiten. Sobald ein Radiolied jeweils vorbei ist, bin ich wieder auf Sendung und muss liefern», sagt die 28-Jährige. Doch Kunkler ist zufrieden mit ihrem Berufsalltag. Das Radio als Medium sei nach wie vor ihr Ding. «Ich mag das Lebhafte, die Musik und den Umstand, dass man mich nicht unbedingt sehen muss. Ausserdem ist mein Alltag stets abwechslungsreich und die Arbeit beim Radio entwickelt sich immer weiter», so die Moderatorin. Ein Ziel nennt sie dann doch: Etwas mehr Selbstständigkeit aufbauen.
Nostalgie des Dorflebens
Mit ihrem Partner lebt Kunkler inzwischen in Möhlin, aufgewachsen ist sie jedoch im Oberbaselbiet, in Wintersingen. Als Kunkler 18 Jahre alt war, zog die Familie nach Rheinfelden, was ihr damals sehr schwergefallen sei, wie sie heute sagt. Zurückzukehren in ihren ehemaligen Wohnort, könne sie sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht vorstellen.
Zu sehr habe sie sich an die zentrale Lage, die vielen Einkaufsmöglichkeiten und die gute Vernetzung in Rheinfelden und Möhlin gewöhnt. Trotzdem vermisse sie «ihr kleines Dörfchen». Jedes Mal, wenn sie in der Gegend sei, um beispielsweise ihre Grossmutter zu besuchen, wähle sie absichtlich die Route durch Wintersingen. Selbst dann, wenn es bedeutet, dass die Fahrt länger dauert. «Ich schleiche dann mit dem Auto durch die Strassen, schwelge in Erinnerungen und sauge alles auf», erzählt die Radiomoderatorin mit einem Lachen.