Bern | Betrüger ergaunern Geld im Namen der Polizei
sda. Im ersten Halbjahr 2022 hat die Zahl von Drohmails stark zugenommen. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) verzeichnete rund 70 Prozent mehr Meldungen als in der Vorjahresperiode. Oft ...
Bern | Betrüger ergaunern Geld im Namen der Polizei
sda. Im ersten Halbjahr 2022 hat die Zahl von Drohmails stark zugenommen. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) verzeichnete rund 70 Prozent mehr Meldungen als in der Vorjahresperiode. Oft waren falsche Mails im Namen der Polizei der Grund.
Bis Ende Juni gingen beim NCSC 17 186 solcher Meldungen ein, wie das Zentrum gestern mitteilte. Im ersten Halbjahr 2021 waren es 10 234 Meldungen gewesen. Hauptgrund für den Anstieg waren Meldungen zu Drohmails, die im Namen von Polizeistellen verschickt wurden.
Laut dem Bericht geht es dabei um «Fake-Extortion-Mails». Bei dieser Form des Betruges wird vorgegeben, dass die angeschriebene Person sich eines schweren Vergehens schuldig gemacht habe. Nur wenn die verlangte Geldsumme überwiesen werde, könne die Anklage fallen gelassen werden.
Absender ist in den häufigsten Fällen das Bundesamt für Polizei. Absender können aber auch Kantonspolizeien sein. Auch das NCSC selbst sei schon missbraucht worden, um betrügerischen Mails einen offiziellen Anstrich zu geben.
Das NCSC berichtet zudem über Betrüge in Millionenhöhe. Insgesamt ergaunerten Betrügerinnen und Betrüger im ersten Halbjahr 2022 über 3 Millionen Franken. Verluste in sechsstelliger Höhe seien nicht selten, merkt das NCSC an. Namentlich der Investmentbetrug ziehe hohe Schadensummen nach sich.
Angesichts «verdächtig hoher» Renditeversprechen schlügen die Opfer jegliche Anzeichen, die auf einen Betrug hindeuteten, in den Wind. Zum Beispiel seien in den meisten Fällen die dubiosen Websites nur ein paar Monate alt.