Viel Tageslicht und flexible Nutzung
16.09.2022 ZunzgenRenovation des Schulhauses verläuft nach Plan
Die erste Etappe der Gesamtrenovation der Primarschulanlage Zunzgen schreitet voran und verläuft nach Plan. Durch neue Unterrichtsformen in kleinen Gruppen ist der Bedarf an Räumen und Nischen gross.
Sander van ...
Renovation des Schulhauses verläuft nach Plan
Die erste Etappe der Gesamtrenovation der Primarschulanlage Zunzgen schreitet voran und verläuft nach Plan. Durch neue Unterrichtsformen in kleinen Gruppen ist der Bedarf an Räumen und Nischen gross.
Sander van Riemsdijk
«Grundsätzlich verlaufen die Arbeiten bisher nach Plan», sagt Martin Lehner vom Architekturbüro Lehner und Tomaselli AG zum Start der zweijährigen, tiefgreifenden Modernisierung des gesamten Gebäudes der Primarschule Zunzgen. «Es ist die erste Renovation seit dem Baubeginn im Jahr 1965. Bisher wurde nur an- und aufgebaut.»
Der ursprüngliche Bau, für die Unterbringung der 1. bis 8. Klasse sowie nach Bedarf für einen Kindergarten konzipiert, erfolgte in drei Etappen: 1965, 1983 und 1995. Ab dem laufenden Schuljahr werden in einer ersten Etappe der Nordtrakt sowie die Räumlichkeiten der Schulleitung im Mitteltrakt umgebaut.
Damit der Unterricht ohne Unterbruch weiterlaufen kann, wurden im Juni mehrere Container als Provisorium für vier Klassen auf den Schulhausplatz gestellt (die «Volkstimme» berichtete). Schulleiter Thomas Flü- ckiger äussert sich zufrieden mit dem Provisorium: «Sowohl die Lehrerschaft als auch die Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl in den Räumlichkeiten.» Lästige Geruchsemmissionen seien bisher nicht festgestellt worden und an den Hitzetagen sorgten Klimaanlagen für Abkühlung.
Entwicklung bei Unterrichtsform
Der reine Frontalunterricht sei auf dem Rückzug, sagt Flückiger. «Die Wandtafel hat keine grosse Bedeutung mehr.» Heute werde nach der Einführung in ein Thema alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen weitergearbeitet. Folglich ist der flexible Bedarf an Gruppenräumen und Lern-Nischen als Ergänzung zum Frontalunterricht gross. Dieser Entwicklung werde im Planungskonzept Rechnung getragen, die Räume seien auf die heutigen schulischen Bedürfnisse angepasst worden, berichtet Architekt Martin Lehner. Neben viel Tageslicht gehöre eine grosse Nutzungsflexibilität dazu. «So ähnlich wie in einem Open-Space-Büro.»
Für den Rohbau werden Baumaterialen wie Eisenbeton und Backstein eingesetzt, für den Innenausbau sehr hochwertige und langlebige Materialien wie Linoleum und Kunststein. «Beim Umbau werden gleiche oder ähnliche Materialien wie beim früheren Bau eingesetzt, wobei wir heute sehr genau auf die Umweltverträglichkeit achten», erläutert der Architekt. Da die Schulanlage ein öffentliches Gebäude ist, werde es schwellenfrei, sprich behindertengerecht, gebaut. Bei acht verschiedenen Bodenhöhen bildet der Einbau eines Lifts, der all diese Höhen erschliessen soll, eine Schlüsselstelle beim Umbau. Zum Sanierungskonzept gehört auch die Erdbebenertüchtigung.
Renovation bis 2024
Ein Teil der Gesamtplanung konnte bereits umgesetzt werden, wie Flückiger berichtet. Das Sekretariat und die Schulleitung haben dank Vorarbeiten vor den Sommerferien ihre Büroräumlichkeiten in der ehemaligen Hauswartwohnung bereits beziehen können.
Nach erfolgreicher Renovation der ersten Etappe, die voraussichtlich bis Juni kommenden Jahres dauert, kommt mit der Sanierung des Südtrakts die zweite Etappe an die Reihe, sodass die Gesamtrenovation auf Ende des Schuljahrs 2023/24 abgeschlossen sein sollte.