Mit smarten Helfern automatisch Strom sparen
22.09.2022 Energie/UmweltDigitale Heizkörperthermostate und Adapter für die Steckdose reduzieren den Energieverbrauch
Energiesparen wurde zur nationalen Aufgabe erklärt. Digitale, smarte Helfer sparen automatisch und dort, wo es sich lohnt.
sda. Für den nationalen ...
Digitale Heizkörperthermostate und Adapter für die Steckdose reduzieren den Energieverbrauch
Energiesparen wurde zur nationalen Aufgabe erklärt. Digitale, smarte Helfer sparen automatisch und dort, wo es sich lohnt.
sda. Für den nationalen Verbrauch von Elektrizität und Gas sind zwar die Privathaushalte nur zu einem Drittel verantwortlich. Die grössten Verbraucher sind Industrie, Dienstleistungen und Verkehr. Aber was man zu Hause spart, spürt man direkt im Portemonnaie.
Wer in der sehr warmen Wohnung im Dunkeln sitzt, spart wenig Energie. Der Stromverbrauch von LED-Lampen fällt kaum mehr ins Gewicht. Senkt man aber die Raumtemperatur zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens um 3 Grad, spart man beträchtlich Energie. Denn das Erzeugen von Wärme – sei es im Heizradiator, Wasserboiler oder beim Kochen und Backen – fällt beim Energieverbrauch stark ins Gewicht.
Darum lohnt es sich, die in den meisten Wohnungen vorhandenen Drehthermostate an den Heizkörpern durch smarte, digitale Nachfolger zu ersetzen. Das kann man mit ein bisschen handwerklichem Geschick selber machen. Digitale Heizkörperthermostate kosten zwischen 50 und 90 Franken und können jeden Raum individuell beheizen. Für jeden Wochentag kann eine stündliche Wunschtemperatur vorgegeben werden. Diese lässt sich auch jederzeit durch einfaches Drehen am Regler oder auch durch Sprachbefehle erhöhen oder absenken. Wird der Raum gelüftet, merken das die smarten Thermostate ebenfalls und schalten den Heizkörper temporär ab.
Einige Modelle erkennen sogar, wenn man das Haus verlässt oder heimkehrt und regeln die Heizung entsprechend. Ferner lässt sich die Heizung via Handy-App auch aus der Ferne regulieren. Eine Internetseite (www.techstage.de/thema/thermostat) hilft bei der Auswahl der heute erhältlichen Produkte.
Die Zukunft liegt bei selbstlernenden Lösungen, die aufgrund von persönlichem Verhalten, Wetterprognosen und Tätigkeiten die Heizung vollautomatisch steuern. Ein solches System gibt es für grössere Gebäude bereits von der Schweizer Firma Ecco2, für Private will viboo.io im nächsten Jahr Geräte anbieten. Strom lässt sich einfach mit smarten Zwischensteckern in der Steckdose sparen. Diese Adapter schalten an sie eingesteckte Geräte drahtlos und informieren zusätzlich auch über den Stromverbrauch. Mit smarten Steckdosen lassen sich die Geräte nachts einfach vom Strom trennen. Sie verschwenden dann keine Energie mehr im Standby-Modus.
Besonders clever sind die in der Schweiz entwickelten und gut 40 Franken teuren «MyStrom»-Adapter. Sie verbinden sich über Wlan mit dem Internet und werden mit Handy-App oder Webseite gesteuert. Die Steckdosen schalten interaktiv (App, Sprachbefehle) oder automatisch (nach Zeitplan, Sonnenauf- oder -untergang, Stromverbrauch).
Automatische Regelung
Mehrere Adapter lassen sich mit gemeinsamen Regeln steuern. Wird beispielsweise die Nachttischlampe eingeschaltet, werden nicht mehr benötigte Geräte wie der Fernseher oder die Kaffeemaschine vollkommen von der Stromzufuhr getrennt.
Ergänzt man den Steckdosenadapter mit Bewegungs-, Lichtund Temperatursensoren von «My-Strom», schaltet die Nachttischlampe automatisch ein, sobald man im Schlafzimmer herumtappt. Nutzt man eine kostenlose App (ifttt.com) auf dem Handy, schalten sich Steckdosen automatisch aus, sobald man das Haus verlässt.
Die laufende Energiespardiskussion ist eine gute Gelegenheit, sich mit modernen digitalen Helfern vertraut zu machen. Diese sparen nicht nur viel Energie, sondern bringen ganz nebenbei auch zusätzlichen Komfort. Wer jedoch auf seinem Handy nicht zu viele Apps für die Haussteuerung haben will, sollte sich vor der ersten Anschaffung informieren, wie gut sich die Systeme ausbauen und integrieren lassen.