Gartentipp | Dauerhafte Gemüsesorten schützen den Boden

Im Sommer hat es wochenlang nicht geregnet und der Boden war staubtrocken. Die meisten Stauden haben das Wachstum eingestellt, viele haben kaum geblüht und ohne Giessen wäre aus der Gemüseernte nichts geworden.

Meret Franke

Das Klima ist im Wandel. Hitze und Trockenheit haben Folgen für unseren Garten. Wir haben im Ebenrain-Kursgarten vergangenen Herbst eine neue Staudenrabatte angelegt und die Pflanzen so ausgewählt, dass sie das Klima aushalten. Die Pflanzen haben wir am Anfang kräftig gewässert, aber in diesem Jahr nie mehr gegossen. Und trotz der grossen Hitze haben die Stauden den Sommer überlebt.

Königskerzen, Ehrenpreis, Kronenlichtnelken, Astern und Prachtkerzen gedeihen prächtig. Als Vorbild für die «Klimarabatte» dient der Präriegarten. In der Prärie sind die Böden durch das kontinentale Klima mit heissen Sommern und kalten Wintern sehr trocken. Während der Vegetationszeit fällt kaum Regen und die Pflanzen müssen mit sehr wenig Wasser auskommen. Ganz nach dem Vorbild der Natur werden Präriestauden oft mit Gräsern kombiniert. Wir widmen den Gräsern aber eine eigene Rabatte.

Auch im Gemüsegarten zwingt uns der Klimawandel, umzudenken. Wenn es zu heiss ist, bilden Kopfsalate kaum Köpfe und Fenchel keine Knollen aus. Kohlrabi und Radiesli platzen, wenn sie unregelmässig Wasser bekommen, und die Bohnenernte fällt mager aus, wenn es zu heiss ist. Es gibt aber auch Gemüse, das vom Klimawandel profitiert. Wärmeliebende Arten wie Tomaten, Peperoni und Aubergine wachsen wunderbar und sogar Melonen tragen Früchte. Zu den Gewinnern im trockenheissen Garten gehören auch die Artischocken, die sogar milde Winter überleben und so zum mehrjährigen Gemüse werden.

Apropos: auch Winterheckenzwiebeln, Ewiger Kohl und Topinambur zählen zu den mehrjährigen Gemüsen. Sie sind widerstandsfähig, halten Trockenheit und Hitze gut aus und sind somit ein sicherer Wert im Garten.

Ein Vorteil der dauerhaften Gemüse ist, dass der Boden immer bedeckt ist. Ein bedeckter Boden ist der Witterung weniger stark ausgesetzt und trocknet weniger schnell aus. Wenn keine Pflanzen den Boden bedecken, empfehlen wir stattdessen eine Mulchschicht. Dazu breiten Sie organisches Material, etwa Rasenschnitt, Laub, Stroh, Häcksel oder sogar Gemüserüstabfälle auf dem Beet aus – wo immer der Boden nackt ist. Die Mulchschicht schützt den Boden vor Verdunstung, Austrocknung und Verkrustung und sorgt für ausgeglichene Temperaturen und Feuchtigkeit. Deshalb ist Mulchen im Garten der Zukunft so wichtig.

Gartenkurse und Beratung: Meret Franke und Koni Gschwind, Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, 4450 Sissach. garten.ebenrain@bl.ch www.ebenrain.ch wweebenrainch > Landwirtschaft > Spezialkulturen > Kursgarten Kurs «Boden – mehr als nur Dreck»: 22. November, 8.45 bis 11.45 Uhr im Ebenrain-Kursgarten.

Der Garten im Klimawandel

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