Ein ganzes Dorf nach einem schwierigen Start im Höhenflug
23.08.2022 Bezirk Sissach, WittinsburgLisa Zumbrunn
Am Sonntagabend kurz nach 18 Uhr auf dem Wittinsburger Feld: Lauter zufriedene Gesichter waren anzutreffen, das Signal deutlich − die Flugtage Wittinsburg waren soeben erfolgreich zu Ende gegangen. Trotz coronabedingter Verschiebung der Veranstaltung um ein ...
Lisa Zumbrunn
Am Sonntagabend kurz nach 18 Uhr auf dem Wittinsburger Feld: Lauter zufriedene Gesichter waren anzutreffen, das Signal deutlich − die Flugtage Wittinsburg waren soeben erfolgreich zu Ende gegangen. Trotz coronabedingter Verschiebung der Veranstaltung um ein Jahr sowie Wetterpech zu Beginn des Wochenendes konnte das OK zufrieden sein. Helikopter, Segelflieger, Motorflugzeuge und weitere Attraktionen der Aviatik unterhielten während zweier Tage zahlreiche Besucherinnen und Besucher bestens. Daniel Hutter, OK-Präsident der Flugtage Wittinsburg, zeigte sich bereits zwei Stunden vorher zufrieden: «Der Sonntag lief sehr gut.» Auch wenn für ihn die Veranstaltung erst abgeschlossen sei, wenn der letzte Flieger lande, die Zuversicht auf eine erfolgreiche Bilanz sei da.
So war es dann auch, als um 18 Uhr Feierabend für den Flugbetrieb war. Reibungslos und ohne grössere Pannen konnte das OK die Flugtage beenden. Die Erleichterung war bei allen Beteiligten spürbar. Wie sich zeigte, ging das ambitionierte Konzept voll auf (siehe «Volksstimme» vom Donnerstag). Dies, obwohl das Wetter der Veranstaltung am Freitagabend und Samstagmorgen einen dicken Strich durch die Rechnung machte.
Motivationstief zu Beginn
«Gestern Vormittag hatte ich ein kurzes Motivationstief», dies die ehrliche Einschätzung des OK-Chefs Hutter. Die Flugpiste auf Rasen war komplett durchnässt, das Festgelände verschlammt. Flugzeuge konnten keine starten. Die Rega, die zur Demonstration vor Ort gewesen wäre, liess ihren Besuch aus. Gähnende Leere in den Zuschauerrängen war das Resultat. Glücklicherweise besserte sich die Wetterlage gegen den Nachmittag und liess hoffen. Die ersten Segelflieger konnten mit aufkommendem Sonnenschein starten und Passagiere auf einen kurzen Höhenflug mitnehmen. Die Zuversicht stieg zudem, als die ersten Besucherinnen und Besucher von weiter entfernt anreisten, um das Spektakel zu erleben.
Ganz anders dann die Szenerie am Sonntagmorgen. «Ab 10 Uhr gab es eine regelrechte Rush Hour», bilanziert Hutter. Eine ähnliche Situation habe es bereits vor sechs Jahren gegeben, als nach Regen das Wetter ebenfalls besser wurde. Über die Mittagsstunden strömten konstant Besuchende auf das Gelände auf der Wittinsburger Höhe.Auch wenn die Einnahmen am Sonntagabend noch nicht gezählt waren, scheint ein finanzielles Defizit unwahrscheinlich zu sein.
Die zunehmend entspanntere Lage zeigte sich auf dem gesamten Festgelände. Dies bestätigten auch die Besucherinnen und Besucher vor Ort: «Es ist gesellig hier. Die Festwirtschaft verschiedener Vereine lädt zum Verweilen ein und die Flugshows sind eine ständige Unterhaltung.» Dies die Rückmeldung einer Besuchenden. Von Jung bis Alt waren alle begeistert von den startenden und landenden Flugzeugen, die aus nächster Nähe beobachtet werden konnten.
Auch Hutter zeigt sich zufrieden: «Das Echo zur Organisation ist positiv.» Er danke an dieser Stelle dem gesamten Organisationsteam, das toll zusammengearbeitet habe. Besonders schön sei, dass er nicht kontrollieren müsse, ob die Arbeiten getätigt werden: «Hier sind alle motiviert und schauen, dass die Aufgaben erledigt sind.»
Die tatkräftige Mitarbeit vieler Freiwilliger aus der Dorfbevölkerung zahlte sich aus. Die Helikopterflüge waren ausgebucht und auch die Segel- und Motorflüge gut belegt. Auch die von lokalen Vereinen organisierten Festwirtschaften haben offensichtlich Erfolge verbucht. Alle Beizen und Stände waren gut belegt, teilweise musste sogar ein wenig gewartet werden. Die Besuchenden nahmen dies aber locker und waren vom Flugprogramm stets unterhalten. Besser hätte die Veranstaltung nicht ausgehen können. Und so liessen die glücklichen Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort am Sonntagabend das Fest bei einem letzten Bier oder Glas Wein ausklingen, begleitet von den heimkehrenden Flugzeugen in der Abendsonne.