Comeback eines Polit-Urgesteins
25.08.2022 Niederdorf, PolitikJanis Erne
18½ Jahre lang, 6½ davon als Präsident, war Andreas Buser Mitglied des Niederdörfer Gemeinderats – bis er Ende 2014 aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Nun gibt einer der erfahrensten Kommunalpolitiker im Oberbaselbiet sein Comeback. ...
Janis Erne
18½ Jahre lang, 6½ davon als Präsident, war Andreas Buser Mitglied des Niederdörfer Gemeinderats – bis er Ende 2014 aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Nun gibt einer der erfahrensten Kommunalpolitiker im Oberbaselbiet sein Comeback. Wie die Gemeinde Niederdorf vorgestern mitteilte, wurde Buser in stiller Wahl für die restliche, rund zweijährige Amtsperiode, gewählt. Damit komplettiert der 65-Jährige den zuletzt nicht vollzählig agierenden siebenköpfigen Gemeinderat. Ende April trat der langjährige Gemeinderat Siegfried Schmutz überraschend per sofort zurück.
Seit seiner Pensionierung habe er wieder mehr Zeit für die Ausübung eines öffentlichen Amts, sagt Buser auf Anfrage. Der ETH-Agronom war bis April 2020 beim Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung angestellt. Als kantonaler Rebbaukommissär unterstützte und beaufsichtigte er den regionalen Weinanbau. Privat bewirtschaftet der Kleinstweinbauer mehr als 20 Aren Reben im Dielenberg in Oberdorf. Seit Kurzem präsidiert er zudem den Verband der Weinproduzenten Region Basel-Solothurn.
Für mehr Kooperation
Buser betont, dass er das Interesse an der Dorfpolitik nach seinem Rücktritt aus dem Gemeinderat nie verloren habe. Welche Bereiche der frühere Gemeindepräsident übernimmt, wird sich an der konstituierenden Gemeinderatssitzung zeigen. Vakant sind die Ressorts Verkehr und Abfallwesen, die Vorgänger Siegfried Schmutz innehatte. Das Abfallwesen funktioniere aus Sicht von Buser. «Verbesserungen wären aber sicher möglich.» Es könnte beispielsweise an das Konzept von Hölstein mit den dezentralen Containern angenähert werden.
Zum vakanten Aufgabenbereich gehört auch der Werkhof. Und bei diesem, sowie bei weiteren Gemeindeaufgaben wie der Verwaltung, wünschte sich Buser schon in seiner ersten Amtszeit eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden. «Für die Nutzung von kommunalen Synergien im Waldenburgertal stehe ich noch immer ein», so Buser. Doch noch ist unklar, welche Aufgaben in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Mit dieser Ungewissheit geht Buser aber unbeschwert um: «Man kann sich überall einarbeiten.» Aus ihm spricht die Erfahrung von knapp 20 Jahren Gemeindepolitik – weitere werden folgen.