Janis Erne

Es duftet herrlich in der Pizzastube von Claudio Faniuolo, als er die eben fertiggebackene «Buffalina» aus dem 320 Grad heissen Steinofen holt. Der dünne, knusprige Pizzateig ist mit frischen Zutaten reichhaltig, aber nicht übervoll belegt. «Der Belag darf aus maximal drei bis vier Zutaten bestehen», betont der Läufelfinger Pizzabäcker mit Wurzeln in Apulien. Essenziell seien auch ein guter Käse und die Zusammensetzung des Teigs: Mehl, Wasser, Olivenöl, Salz und Hefe. «Mehr braucht es nicht.» Faniuolos Betrieb ist ein Stück Italien in einem der hinteresten Ecken des Oberbaselbiets – und ein überaus beliebtes dazu.

Sein Restaurant führt bei den Google-Rezensionen die Rangliste der besten Pizzerien in den beiden Basel an: 85 Bewerterinnen und Bewerter zeichnen die Pizzastube «Faniuolo» mit durchschnittlich 4,9 von maximal 5 Sternen aus. «Die leckerste Pizza weit und breit», ist zu lesen. Oder: «Italienische Küche, wie man es sich wünscht.» Mit dem Pizzakurier «Sportivo» aus Gelterkinden (4,8 Sterne) oder mit der Pizzakette «Fulmine» aus Sissach (4,7 Sterne) stellt das Oberbaselbiet weitere bei den Feinschmeckern überaus beliebte Pizzerien (siehe Rangliste).

Über seinen Spitzenplatz freut sich Faniuolo, «dieser widerspiegelt die Zufriedenheit meiner Kundschaft», relativiert aber sogleich, dass die Internet-Rangliste mit Vorsicht zu geniessen sei. So können Google-Bewertungen von jeder Person erstellt werden, negative etwa auch von der Konkurrenz.

Vom Pizzawagen zum Lokal
Eröffnet hat Faniuolo das Restaurant mit dem Namensunikum erst vor knapp vier Jahren. Davor arbeitete er lange Zeit für «Pizza-Blitz», eine der ersten Pizzaketten in der Schweiz. Er war im Zentrallager tätig, kreierte und verkaufte Pizzaschachteln. «Vor diesem Hintergrund schmerzt es mich umso mehr, dass auf der ersten Schachtel der Pizzastube ‹Läufelfingen› falsch geschrieben war», so der 36-Jährige mit einem Schmunzeln.

2018 war es, als der Läufelfinger die spontane Anfrage erhielt, den in Konkurs geratenen Dorf-Imbiss an der Hauptstrasse weiterzuführen. Faniuolo, damals noch mit einem mobilen Pizzawagen unterwegs, sagte zu – und machte sich sogleich an den Aufbau der Pizzastube. «Bis auf den Steinofen wurde alles erneuert.» Die Speisekarte sei bewusst übersichtlich gehalten. Pizza, Salat, Tiramisu: alles frisch und selbst zubereitet von Faniuolo und seinen vier Mitarbeitenden. Viele würden sich auch gerne ein Glas Wein oder Offenbier gönnen, so der Gastrounternehmer, der auf eine treue Dorfkundschaft zählen kann.

Abgesehen von «Mund-zu-Mund-Propaganda» und einem Internetauftritt schaltet Faniuolo keine Werbung. Trotzdem läuft das Geschäft: 30 bis 40 Pizzen wandern im Durchschnitt pro Tag über die Theke. Ein paar Tische laden zum Essen vor Ort ein, für die Gemeinden in der nahen Umgebung gibt es einen Lieferdienst. «Besonders die Pizza Pugliese und – natürlich – die Pizza Claudio sind gefragt», sagt Faniuolo, ehe er sich wieder ans Pizzabacken macht. Draussen warten die Leute mit grosser Vorfreude auf ihre Pizza, bei den hervorragenden Google-Bewertungen keine Überraschung.

«Beste» Pizzerien in den beiden Basel

Rang 1/4,9 Sterne: Pizzastube Faniuolo, Läufelfingen, Pink Pizza, Basel, il giardino urbano, Basel
Rang 2/4,8 Sterne: Pizzakurier Sportivo, Gelterkinden, Café Flora – mangia e bevi, Birsfelden, Restaurant Italianplace, Oberwil, und andere.
Rang 3/4,7 Sterne: Pizza Fulmine, Sissach, Pizzeria Angolo Italiano, Basel, Restaurant & Pizzeria Da Pia, Basel und andere.

Quelle: Google-Rezensionen, mindestens 50 Bewertungen