Brigitt Buser

Ihre Liebe zur Rose entdeckte Brigitta Naber bei einem Besuch des Gartens der Rosenfrau in Zunzgen. Dort konnte sie in aller Ruhe die unterschiedlichen Sorten bestaunen und im Atelier, das es inzwischen aber nicht mehr gibt, allerlei rund um die Rose kaufen. Das ist mittlerweile über 20 Jahre her. «Als ich nach dem ersten Besuch wieder zu Hause war, wusste ich, Rosen müssen in meinem Garten auch Einzug halten», sagt Brigitta Naber heute. Und so kaufte sie die ersten Rosen für den Garten ihres Hauses in Diegten. «Jedoch nur einige, denn ein Hobby, das ich mit meinem Mann teilte, waren Garteneisenbahnen, die einiges an Platz im Garten einnehmen», erzählt sie.

Eine weitere Leidenschaft der ehemaligen Inhaberin des Western-Gartenbahnengeschäfts in der Oberen Fabrik in Sissach sind Pferde, die sie von ihrem Onkel erbte. Ihr erstes Pferd war ein Haflinger, der vergangenes Jahr 24-jährig verstarb. Als in Ifenthal im Jahr 1999 ein dreijähriger Araberschimmel Namens Jowan zum Verkauf angeboten wurde, kaufte sie diesen ebenfalls. Nach dem Tod des Haflingers sorgte Brigitta Naber dafür, dass Jowan in einer Pferdepension unterkam, da Pferde nicht einzeln gehalten werden dürfen.

Als jedoch Nabers Mann 2018 verstarb, krempelte sie die Ärmel hoch und gestaltete ihren Garten langsam um. «Dies half mir wesentlich bei der Verarbeitung des Todes meines Mannes», sagt Naber. Und so wich ein Grossteil der Westernbahn den Rosen. «Nicht alles, ein Teil wollte ich zur Erinnerung an meinen Mann unbedingt behalten. Aber der Zahn der Zeit nagt auch an dieser Bahn», so die Witwe weiter.

Krankenstation für Pflanzen
Und so fanden immer mehr Rosen ihren Weg in den Garten und füllten neben Stauden und Gehölzen bald den stark abschüssigen Hang beim Sitzplatz auf der Südseite des Hauses. Oberhalb des Hangs findet sich der Sitzplatz. Von diesem führt der Weg über eine nach links geschwungene Treppe auf die untere Ebene des Gartens. Auch hier finden sich Rosen, teils im Erdreich oder in grossen Töpfen. Diese stammen grösstenteils aus Italien und sind winterhart.

Zwischen den vielen Stauden finden sich auch Dekoelemente. Die meisten sind aus rostendem Eisen, da Naber diese Optik gefällt. Einige sind von ihrem Sohn Flavian, der von Beruf Bildhauer und Steinmetz ist. Daher finden sich nicht nur Objekte aus Eisen, sondern auch welche aus Stein in ihrem Garten. Der so begleitete Weg führt an einem kleinen Eisenpavillon, umrankt mit Rosen und einem kleinen Sitzplatz vorbei an die Westseite des Hauses. Unter einem Rosenbogen hindurch gelangt man hier in das «Pflanzen-Krankenzimmer». Hier werden nämlich Rosen und andere Pflanzen, die nicht so gut tun, wieder aufgepäppelt. Danach wandern sie gestärkt an ihren ursprünglichen, manchmal auch ganz anderen Ort zurück.

«Gartenarbeit und die Liebe zur Rose gibt mir Kraft, vieles zu verarbeiten», so Naber weiter. «Momentan ist es leider der Tod meines Pferdes Jowan, das vor einigen Wochen aus seiner Pension auf der Wasserfallen verschwand und zu Tode stürzte.»

Die Kraft der Rosen

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