«Irrsinnig und unheimlich mutig»
17.05.2022 ZunzgenGeneralversammlung der neuen Regionalpartei der Mitte
Zum Start stellte sich die neu gegründete Regionalpartei «Die Mitte Oberes Baselbiet» im Rahmen ihrer ersten Generalversammlung in der Zunzger Waldhütte Interessierten und Neumitgliedern vor – umrahmt von einem ...
Generalversammlung der neuen Regionalpartei der Mitte
Zum Start stellte sich die neu gegründete Regionalpartei «Die Mitte Oberes Baselbiet» im Rahmen ihrer ersten Generalversammlung in der Zunzger Waldhütte Interessierten und Neumitgliedern vor – umrahmt von einem kleinen Frühlingsfest.
Sander van Riemsdijk
«Es ist irrsinnig und unheimlich mutig, was da entsteht.» Mit einem Hauch von Pathos in der Stimme meldete sich die Nationalrätin der Mitte-Partei, Elisabeth Schneider-Schneiter, an der ersten Generalversammlung der vor etwa drei Monaten neu gegründeten Regionalpartei «Die Mitte Oberes Baselbiet» zu Wort. Mit ihrer Wortwahl am Donnerstag in der Zunzger Waldhütte zielte sie auf die Zukunft dieser Partei, die bisher im Oberbaselbiet eine eher geringe Bedeutung hatte. Dies soll sich jetzt ändern: Mit der Gründung der Regionalpartei, die sich aus der Sektion Waldenburg und den beiden Wahlkreisen Gelterkinden und Sissach zusammensetzt, soll das politische Potenzial im oberen Baselbiet ausgeschöpft werden.
Die erste Generalversammlung war ein «Primeur» mit Denkwürdigkeitscharakter. Besucht wurde die Veranstaltung von etwa 30 politisch Interessierten und Mitgliedern der Mitte-Partei. Der Zunzger Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich als Gastgeber überbrachte Grussworte und nutzte die Gelegenheit, Werbung für das 700-Jahr-Fest in seinem Dorf im kommenden Jahr zu machen. Piero Grumelli, Gemeindepräsident von Oberdorf und erster Präsident der neuen Partei, schaute voller Tatendrang vorwärts und erläuterte die politische Kursrichtung: «Das Ziel der Partei ist es, die Menschen zu animieren, wieder an die Wahlurne zu gehen. Und wir wollen mit den Leuten in einen Dialog treten. Etwas, was uns in den letzten Jahren abhandengekommen ist.»
Ziel: Ein Sitz im Oberbaselbiet
Dabei möchte man sich auf die kommenden Wahlen vom Februar 2023, bei denen sich die Mitte- Partei im Oberbaselbiet etablieren möchte, fokussieren.
An der Generalversammlung meldete sich viel Politprominenz zu Wort. Neben dem ehemaligen Landrat und Partei-Doyen Paul Thüring ebenso Silvio Fareri, Parteipräsident der Mitte-Partei Baselland. Dieser äusserte seine Freude über die Gründung der neuen Sektion und blickte zuversichtlich in ihre politische Zukunft: «Ich sehe viel Potenzial in der Partei. Und mit diesem Vorstand aus Leuchttürmen wird sie es packen.»
Regierungsrat Anton Lauber war es nochmals wichtig zu betonen, dass sich die Mitte-Partei nach wie vor ihren christlichen Grundwerten verpflichtet fühlt, «auch wenn wir in einem bürgerlichen Spektrum unterwegs sind». Elisabeth Schneider zeigte sich von der kämpferischen Seite: «Wir möchten eine Volkspartei sein, die für alle da ist», sagte sie und setzte dabei ein klares Ziel: «Wir möchten einen Landratssitz erobern.»
Da nur über das Budget für das Jahr 2022, das mit einem Gewinn von 2200 Franken rechnet, und die Festsetzung der Jahresbeiträge und die Mandatsabgaben abgestimmt wurde, konnte Piero Grumelli die Generalversammlung nach kurzer Zeit bereits wieder schliessen. So blieb draussen vor der Waldhütte in Form eines kleinen Frühlingsfestes mit einer reichhaltigen kulinarischen Umrahmung genügend Zeit für bilaterale Gespräche.