Ein neuer Leuchtturm für die Kunst
31.03.2022 BaselbietSpatenstich für das neue Kunsthaus Baselland
Nach mehreren Jahren der Planung beginnen in Kürze die Bauarbeiten für das neue Kunsthaus Baselland auf dem Dreispitzareal in Münchenstein. Noch fehlen für die Baukosten von insgesamt 9,5 Millionen Franken jedoch ...
Spatenstich für das neue Kunsthaus Baselland
Nach mehreren Jahren der Planung beginnen in Kürze die Bauarbeiten für das neue Kunsthaus Baselland auf dem Dreispitzareal in Münchenstein. Noch fehlen für die Baukosten von insgesamt 9,5 Millionen Franken jedoch 1,2 Millionen Franken. Doch das gefährdet das Projekt nicht.
Tobias Gfeller
Freudestrahlend ziehen Kunsthaus-Direktorin Ines Goldbach und die Baselbieter Kulturdirektorin Monica Gschwind (FDP) mit mehreren Mitstreiterinnen und Mitstreitern symbolisch die Tore zur historischen Dreispitzhalle auf. In dieser werden ab Spätherbst 2023 Kunstinteressierte von weit über die Kunstregion Basel hinaus Werke von vor allem regionalen Kunstschaffenden bestaunen. Für das neue Kunsthaus Baselland wurde gestern der symbolische Spatenstich vollzogen. In Kürze beginnen die Bauarbeiten.
Aus der Halle an der Helsinkistrasse in Münchenstein wird für 9,5 Millionen Franken ein Kunsthaus, das sowohl architektonisch als auch inhaltlich weit über das Areal hinausstrahlen soll. Mit zwei Turmelementen wird das Kunsthaus schon von Weitem zu erkennen sein. Die Türme regulieren die Licht- und Klimaverhältnisse in der Halle und organisieren deren Raumstruktur. Dies lasse die verschiedensten Formen des Schaffens, Ausstellens und Vermittelns von Kunst zu, frohlocken die Verantwortlichen.
Doch noch ist nicht alles Geld zusammen, wie am Festakt zum Spatenstich mehrfach betont wurde. Es kommt selten vor, dass bei diesem feierlichen Zeremoniell nach Spenden aufgerufen wird. Doch gefährdet sei das Projekt keinesfalls, beschwichtigt Tom Koechlin, Präsident der Baukommission, gegenüber der «Volksstimme». «Es fehlen aktuell noch 1,2 Millionen Franken. Selbst wenn wir diese nicht zusammenbekämen, könnte das Kunsthaus gebaut werden.» Es müssten dann aber bauliche Abstriche gemacht werden, die für den Betrieb nicht dringend notwendig sind. Doch Koechlin gibt sich optimistisch, dass das fehlende Geld noch zusammenkommt. Der Kanton Baselland beteiligte sich mit 2,5 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds an den Kosten. Neben der öffentlichen Hand unterstützten private Stiftungen und Gönnervereinigungen das Projekt. Die Dreispitzhalle steht auf Boden der Christoph-Merian-Stiftung, der auf dem Dreispitzareal grosse Flächen gehören.
«Etwas Monumentales»
In den Ansprachen der Beteiligten war die Erleichterung zu spüren, dass es nach jahrelangen Planungen nun endlich losgeht mit den Bauarbeiten. Beat von Wartburg, Direktor der Christoph-Merian-Stiftung, sprach von einem «Leuchtturm der Baselbieter Kunst» und von einem «Freudentag für das kulturelle Baselbiet». John Häfelfinger, CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank, die das Projekt mitunterstützt, schwärmte gar von «etwas Monumentalem», das in den vergangenen vier Jahren Form angenommen habe. Kunst und Kultur seien wichtige Bestandteile der Lebensqualität in der Region.
Regierungsrätin Monica Gschwind legte in ihrer Ansprache den Fokus auf das ganze Dreispitzareal und unterstrich die Qualität der Umgebung, in der sich das Kunsthaus Baselland künftig bewegen wird. Mit den umliegenden Kunst- und Kulturinstitutionen würden sich neue Möglichkeiten des Austausches und neue Synergien ergeben. «Das Kunsthaus wird hier die Sichtbarkeit von regionalen Kunstschaffenden erhöhen», ist Gschwind überzeugt. Am neuen Standort können die Ziele noch besser erreicht werden. Die Baselbieter Kulturdirektorin erinnerte daran, dass künftig die Universität Basel auf das Dreispitzareal ziehen wird. «Hier gibt es Perlen des urbanen Lebens auf Münchensteiner und Basler Boden.» Das Kunsthaus werde ein Motor sein, der die Dynamik auf dem Areal weiter vorantreibt. Heute steht das Kunsthaus Baselland in Muttenz gleich an der Birs. Am neuen Standort wird die Kunst mehr Fläche erhalten.