Jahresrückblick
31.12.2021 BaselbietEin Wasser der Verwüstung und des Genusses
Mai und Juni | Ein Gewitter sorgt für grosses Leid, der Staatswein und offene Beizen bringen Freude
Severin Furter
Beim Blick in die «Volksstimme»- Ausgaben des Monats Mai und Juni ...
Ein Wasser der Verwüstung und des Genusses
Mai und Juni | Ein Gewitter sorgt für grosses Leid, der Staatswein und offene Beizen bringen Freude
Severin Furter
Beim Blick in die «Volksstimme»- Ausgaben des Monats Mai und Juni fallen die beiden letzten dieser beiden Monate besonders ins Auge: Es sind die Ausgaben nach dem verheerenden Gewitter vom Abend des 23. Juni, das im Oberbaselbiet und dabei vor allem im Diegter- und im Waldenburgertal für grosse Verwüstung gesorgt hatte. Derartige extreme Niederschlagsmengen von über 40 Litern pro Quadratmeter in einer halben Stunde wurden in der Region zuletzt 2007 registriert, das Leid war gross: «Wir gehen davon aus, dass rund die Hälfte unserer Einwohner vom Hochwasser betroffen ist», sagte damals Hansruedi Wüthrich, «Breesi» der stark betroffenen Gemeinde Zunzgen.
Noch eine Woche vor dem Unwetter war ein ganz anderes «Wasser» auf der Frontseite der «Volksstimme» anzutreffen: die Staatsweine der Kantone Baselland und Basel-Stadt. Erstmals wurde die Prämierung der Weine gemeinsam durch den Land- und Stadtkanton durchgeführt, auserkoren wurde dabei auch ein Pinot Noir vom Zelglihof in Sissach.
Der Staatswein war nicht das einzige kulinarische Thema im Monat Juni. So wurde bekannt, dass in der Sissacher «Krone» mit Rino Zumbrunn ein wahrer Profi übernimmt: Der Berufs-Schweizer-Meister der Köche lanciert das Traditionshaus neu, vorerst mit einem Foodtruck im Garten.
Apropos Garten: Mit dem Einzug der wärmeren Jahreszeit und dem zumindest vorübergehenden geringeren Einfluss des ominösen Virus (auch Corona genannt), gab es für die Gastronomen im Oberbaselbiet endlich auch einen Grund zur Hoffnung: Mit dem Start des Monats Juni dürfen die Restaurants ihre Gäste auch wieder im Innenbereich bedienen.
Apropos zum Zweiten, dieses Mal betreffend Corona. So zeigte sich in den Monaten Mai und Juni, dass abgesehen von der Pandemie nach wie vor andere Themen Schlagzeilen machen können. So liest beispielsweise unsere Grünen-Ständerätin Maya Graf den Kindern der Primarschule Oberdorf aus einem Globi-Buch vor. Natürlich nicht ohne Grund: Anlass dafür ist der nationale Vorlesetag. Einen weniger lustigen Anlass musste Regierungsrat Thomas Weber wahrnehmen. Er stand wegen ungetreuer Amtsführung vor Gericht.
Für Gesprächsstoff sorgte schliesslich auch der Verkehr im Oberbaselbiet. So kippte das Gelterkinder Stimmvolk an der Urne die Vorlage zur Einführung von Tempo 30 auf Gemeindestrassen deutlich, während Oltingen signalisierte, als erste Gemeinde zu prüfen, Tempo 30 auch auf Kantonsstrassen einzuführen. Und im WB-Tal dauert es noch etwas, bis auf die Schiene gesetzt werden kann: die Baustelle der Waldenburgerbahn brachte zeitweise chaotische Zustände ins Tal.
Glücklicherweise gab es vor lauter Pandemie, politischem Stunk und Unwettern zudem auch erholsame Faktoren im Leben des Oberbaselbiets. So eröffnete im Mai der Skulpturenweg in Läufelfingen und lud zu einem Abstecher in eine ruhige, gemächliche Welt in der freien Natur ein.