Treffen ist ihre Kunst
09.11.2021 Sport, ZunzgenDavid Schneider
Ganze zwei Jahre mussten sich die Dartspieler und -spielerinnen hierzulande gedulden. 2019 fand zuletzt eine Schweizermeisterschaft statt. Es folgte während des Lockdowns eine schwierige Zeit: Turniere fanden fast keine statt oder nur im kleinen Rahmen. ...
David Schneider
Ganze zwei Jahre mussten sich die Dartspieler und -spielerinnen hierzulande gedulden. 2019 fand zuletzt eine Schweizermeisterschaft statt. Es folgte während des Lockdowns eine schwierige Zeit: Turniere fanden fast keine statt oder nur im kleinen Rahmen. Dieses Jahr war es wieder so weit, am Wochenende wurde in der Mehrzweckhalle in Zunzgen fleissig auf die Scheibe geworfen. Am Samstag fand das Einzel- und am Sonntag das Doppelturnier um die nationalen Titel statt. Samstags waren es 148 Teilnehmer und 17 Teilnehmerinnen sowie 9 Junioren, sonntags 40 männliche Duos und 6 Frauen, die aufgrund der geringen Anzahl in einer etwas abgeänderten Form spielten.
Schon zum dritten Mal in Folge wurde die Meisterschaft vom Dart Club Joker aus Sissach organisiert. «Das Mitglied unseres Verbands, das die Organisation übernimmt, stellt jeweils die Halle zur Verfügung und kümmert sich um den Gastrobetrieb. Wir übernehmen die Spielleitung», sagt Deborah Speck von der Swiss Darts Association, dem nationalen Sportverband für den Steel-Dart-Sport in der Schweiz. Jeder Spieler und jede Spielerin mit Lizenz darf im Einzel- oder Doppelbewerb mitmachen. Eine solche Lizenz kann auch nur für einen Tag erworben werden. Beim Doppel spielt es zudem keine Rolle, beide im selben Klub spielen. Meistens ist dies dennoch der Fall.
Wird zu zweit gespielt, beginnen beide Teams mit 601 Punkten, die erzielten Treffer werden dann von dieser Zahl abgezogen. Im Einzel sind es 501 Punkte. Geworfen werden immer drei Pfeile hintereinander, danach liegt es am Gegner, möglichst präzise zu spielen. Die Wurfgeschosse sind zwar alles Pfeile, doch kommen diese in diversen Variationen betreffend Form, Farbe, Gewicht und Preis vor. Ungefähr mit 200 Franken muss rechnen, wer sich eine Scheibe und die nötigen Pfeile zulegen möchte.
In der Schweiz wird Darts nur als Amateursport betrieben. Die Sportart gewann in den vergangenen Jahren aber an Beliebtheit, weil einige Fernsehsender zunehmend Dartspiele der Weltklasse übertragen. Auffallend ist, dass Darts vor allem von Männern gespielt wird. Die meisten Spielerinnen und Spieler haben eine eigene Dartscheibe zu Hause, trainiert wird aber auch im Klublokal. Dort wird nicht nur gespielt, es entstehen auch Freundschaften und soziale Kontakte werden gepflegt. So herrschte auch während des Turniers am Wochenende eine lockere und kameradschaftliche Stimmung.
Hiesiger Nachwuchs vorne dabei
Der am Samstag gekrönte Schweizer Meister der Junioren heisst Loris Schaub. Der 17-jährige Böckter gewinnt das Finale gegen den gleichaltrigen Kilian Schmutz, der im Steel Darts Team Emmental spielt. Loris Schaub hingegen trainiert im «Joker» in Sissach. Die beiden verbindet mehr als nur die geteilte Freude am Sport, sie sind auch miteinander befreundet. Und so kommt es, dass sie nach dem Final im Einzel am Samstag als Team bei den Doppel-Schweizermeisterschaften antreten.
Auch den Zugang zum Sport haben die zwei Junioren gemein, bei beiden war vor wenigen Jahren der Fernseher ausschlaggebend für ihre sportliche Karriere. «Im Jahr 2018 verfolgte ich die Weltmeisterschaft mit meinem Vater am Fernseher – da hat es mich gepackt», sagt Schaub mit einem Schmunzeln. Am Samstag durfte er zum letzten Mal an der Junioren-Schweizermeisterschaft teilnehmen. Ab nächstem Jahr werden er und sein Kollege Schmutz bei den Herren zeigen müssen, was sie drauf haben.
Siegerinnen und Sieger: Loris Schaub (Junioren); Thomas Junghans, Jeannette Stoop; Andy Bless und Felix Schiertz, Mirjam Schüpbach und Susanne Urfer (Doppel).