Timo Wüthrich
Weniger als 1000 Einwohner hat das für den Weinbau bekannte Maisprach und doch stammen zwei Spitzensportler aus dem Oberbaselbieter Dorf: Finley Gaio, 22-jähriger Zehnkämpfer, und Jan Imhof, 17-jähriger Kunstturner, sind waschechte Maispracher und in ...
Timo Wüthrich
Weniger als 1000 Einwohner hat das für den Weinbau bekannte Maisprach und doch stammen zwei Spitzensportler aus dem Oberbaselbieter Dorf: Finley Gaio, 22-jähriger Zehnkämpfer, und Jan Imhof, 17-jähriger Kunstturner, sind waschechte Maispracher und in ihren Disziplinen sowie Kategorien schweizweit top. Am vergangenen Samstagnachmittag konnten einige Nachwuchstalente der Baselbieter Nationalturner zusammen mit den beiden Sportlern in der Mehrzweckhalle Linde in Maisprach trainieren und den Leistungssportlern anschliessend Fragen stellen.
Mit Imhof wurden «Streuli», Räder und andere Turnelemente geübt, während mit Gaio Laufschule, Weit- und Hochsprungübungen auf dem Programm standen. Von der Erfahrung, die sich die beiden Spitzensportler über Jahre hinweg antrainiert haben, konnten die jungen Sportler und Sportlerinnen profitieren. Der Mehrkämpfer gab dem Nachwuchs beim Hochsprung Tipps, mit welcher Technik sie höher springen können. Der Kunstturner hingegen half beispielsweise, ein gerades Rad hinzubekommen.
Organisiert hat den Trainingsbesuch Rolf Imhof. Er war Trainer von Gaio, als dieser noch in der Jugendriege des TV Maisprach aktiv war. «Er sagte mir, ich solle doch einmal Nagelschuhe kaufen», erzählte Gaio und lachte. «Man hat schon in der Jugi gesehen, dass er schnell laufen, weit werfen und hoch springen kann. Talente wie er stechen schon im Kindesalter aus der Menge heraus», sagte Imhof über seinen ehemaligen Schützling.
Das Gleiche passierte bei Jan Imhof. Er ging ebenfalls in die Maispracher Jugendriege. Durch seinen Vater, der auch ein erfolgreicher Kunstturner war, fand er Gefallen an diesem Sport. Sein Potenzial wurde schon früh erkannt und folglich fand er bald den Weg nach Liestal ins regionale Kunstturn-Leistungszentrum.
Dritter Platz beim Länderkampf
Es sei nicht immer leicht, Sport, Lehre, Schule, Familie und Freunde unter einen Hut zu bringen, sagte Imhof. Nachdem der talentierte Kunstturner die Sportsekundarschule in Muttenz besucht hatte, entschied er sich für eine Lehre als Polymechaniker, in der er nun im dritten von vier Lehrjahren ist. Sportlich machte er gerade vor einer Woche auf sich aufmerksam, als er bei einem Ländermehrkampf der U17 den 3. Rang belegte.
Gaio und Imhof, die sich über die Freundschaft ihrer beiden Schwestern kennen, haben sich einiges vorgenommen: Der Zehnkämpfer will nächstes Jahr an die Weltmeisterschaft in München fahren, was nach seiner eigenen Einschätzung aufgrund der hoch angesetzten Limits allerdings nicht einfach werde. Imhof will bei den Junioren-Europameisterschaften und beim Europäischen Olympischen Jugendfestival Erfahrungen sammeln und so gut wie möglich abschneiden.
Doch an diesem Samstagnachmittag ging es darum, Spass zu haben sowie den jüngeren Sportbegeisterten etwas weiterzugeben und nicht darum, bestimmte Zeiten zu laufen oder eine bestimmte Note für eine Turnübung zu bekommen. Den Nachwuchsturnern wurde aufgezeigt, dass sie sich aus dieser vielseitigen Sportart in viele Richtung entwickeln können. Den Kindern wird dieser Samstagnachmittag bestimmt lange in Erinnerung bleiben.