Tierwohl
26.10.2021 GesellschaftTigerlis schwerer Tod
Vor einiger Zeit mussten wir unsere Katze Tigerli einschläfern lassen. Wir haben die Tierärztin einer Klinik in der Region zu uns nach Hause bestellt, damit Tigerli ohne Stress einschlafen kann. Diese Tierärztin hatte bei uns schon ...
Tigerlis schwerer Tod
Vor einiger Zeit mussten wir unsere Katze Tigerli einschläfern lassen. Wir haben die Tierärztin einer Klinik in der Region zu uns nach Hause bestellt, damit Tigerli ohne Stress einschlafen kann. Diese Tierärztin hatte bei uns schon zwei Jahre zuvor eine andere Katze friedlich eingeschläfert.
Wir zeigten ihr das schlafende Tigerli auf dem Balkontisch. Die Ärztin ging zu ihm und kraulte es, weckte es damit auf und stach ihm zugleich die Nadel der Spritze in den Muskel des Hinterschenkels. Tigerli wollte fliehen, jedoch versperrte ihr die Tierärztin den Weg und hielt sie fest, bis sie durch das Medikament müde wurde. Tigerli hat daraufhin mit beiden Hinterbeinen ruhige Streckbewegungen vollzogen. Da das nicht aufhörte, ging ich in die Küche und sagte der Tierärztin aufgeregt, dass Tigerli nicht sterben könne. Ich fragte, ob sie noch nachspritzen müsse, damit Tigerli sterben kann. Die Ärztin antwortete, dass dies krampfartige Bewegungen seien, die Tigerli schon früher bei einer Operation in ihrer Praxis gehabt hätte, was mich verwunderte.
Als sich die Bewegungen nach einigen Minuten dann doch gelegt hatten, legten wir Tigerli auf ihren Sessel. Die Tierärztin konnte noch Herztöne hören und wollte deshalb das Mittel in die Vene spritzen. Dies war aber nicht mehr möglich. Daraufhin wollte sie das Mittel direkt ins Herz spritzen, konnte es aber kaum finden und registrierte keinen Herzschlag mehr. Sie hörte das Herz nochmals ab und meinte, dass es nun doch aufgehört habe zu schlagen.
Am anderen Tag fragte ich in der Praxis nach, warum das Einschläfern so vollzogen wurde und nicht so, wie ich es bei zwei anderen Katzen schon erlebt hatte. Damals hatte man die Katzen betäubt und ihnen dann einen Katheter gesetzt, um das Mittel zu spritzen. So konnten beide Katzen zu Hause während des Schlafens ruhig eingeschläfert werden. Die Antwort, warum so vorgegangen wurde, lautete, dass Tigerli bei der letzten Operation krampfartige Bewegungen ausgeführt habe. Ich wusste genau, dass Tigerli in jener Praxis nie operiert worden war. Es war eine falsche Notiz in den Akten vermerkt. Zudem teilte mir der Chef der Tierarztpraxis mit, dass dieses Vorgehen öfter angewendet werde. Er glaube nicht, dass Tigerli etwas gespürt hat. Wir haben dies aber anders gespürt und hatten das Gefühl, dass Tigerli es schwer hatte, zu sterben.
Wir empfehlen Katzenhaltern zum Thema Einschläfern die Lektüre des Beitrags «Ganz in Ruhe auf die letzte Reise» von der Tierärztin Petra Fernandez in der «Tierwelt».
Theres und Daniel Jecker, Läufelfingen