Mit Prävention gegen Kriminalität
21.10.2021 Baselbiet, Polizei, GesellschaftJugenddienst Baselland teilt seine Erfahrungen
Heute steht Jugendpolizist Daniel Wenger interessierten Personen Rede und Antwort. Dies im Rahmen eines Informationsanlasses zu Sozialen Medien und Cybermobbing.
Lisa Zumbrunn
Jugendliche und ihr Umgang mit neuen ...
Jugenddienst Baselland teilt seine Erfahrungen
Heute steht Jugendpolizist Daniel Wenger interessierten Personen Rede und Antwort. Dies im Rahmen eines Informationsanlasses zu Sozialen Medien und Cybermobbing.
Lisa Zumbrunn
Jugendliche und ihr Umgang mit neuen Medien – seit Jahren ist diese Thematik ein Dauerbrenner in Familien und Schulen. Ab wann soll den Kindern ein Smartphone erlaubt werden? Wie können die Geräte sinnvoll genutzt werden und was sind die Gefahren? Diesen Fragen können Eltern mittlerweile kaum mehr ausweichen. Einer, der das Thema junge Menschen und das Internet seit Jahren verfolgt und erlebt, ist Daniel Wenger, stellvertretender Leiter des Jugenddienstes Baselland. Seit über 20 Jahren arbeitet der Polizist mit jungen Menschen der Region in deren Interesse zusammen. Heute Donnerstagabend führt er als Experte durch den Informationsanlass «Umgang mit neuen Sozialen Medien, Cybermobbing, Gefahren und Straftaten» in Liestal.
Nachdem der Anlass aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, kann er nun durchgeführt werden. Entsprechend gespannt ist Wenger auf die Begegnungen. Die Idee der Veranstaltung ist, interessierten Personen zu zeigen, was der Jugenddienst ist und welche Arbeit er leistet. Ausserdem werden Themen diskutiert, die er auch an Schulen behandelt. «Ein striktes Programm ist nicht Ziel des Abends», erklärt der Jugendpolizist. Vielmehr wolle er auf die Erwartungen und Fragen der Teilnehmenden eingehen. Das Stichwort Corona ist bei Wenger und seinem Team ein omnipräsentes Thema. «Gerade Fälle rund um Cybermobbing sind in den vergangenen anderthalb Jahren explodiert», sagt Wenger. Mit einem Smartphone hätten Jugendliche ein Werkzeug in der Hand, das den Zugang zu Internetseiten gefährlich einfach mache. «Unsere Aufgabe ist es, über diese Gefahren aufzuklären und Straftaten vorzubeugen», erklärt Wenger seine Arbeit. Um das Jahr 2000 war er der erste Jugendpolizist im Kanton. Heute erfordert diese Arbeit ein zehnköpfiges Team für die jungen Menschen der Region.
Die Arbeit geht diesem definitiv nicht aus. Neben akuten Einsätzen betreibt Daniel Wenger viel Aufklärungsarbeit an Schulen. Sein Ziel ist es, jährlich alle siebten Klassen im Kanton zu besuchen und mit diesen ein Präventionsmodul durchzuführen. «Viele wissen gar nicht, dass es uns gibt», erklärt er die Notwendigkeit seiner Abteilung. In jeweils einer Doppellektion ohne Lehrperson werden mit den Klassen Themen behandelt, denen Wenger bei seiner Arbeit tagtäglich begegnet: Sucht, Missbrauch innerhalb Sozialer Medien, körperliche und physische Gewalt. Dabei versucht er, auf die Schülerschaft einzugehen. «Ich bin ein Praktiker», sagt Wenger. Es zeichne sich jeweils schnell ab, was die Jugendlichen interessiere. Diese sollen ihm ohne Berührungsängste Fragen stellen können und wissen, dass sie ihn bei Problemen anrufen können.
«Eltern stehen nicht alleine da»
Ähnlich soll auch der heutige Informationsabend stattfinden. Dieser ist primär auf Eltern ausgerichtet, die wissen wollen, was der Jugenddienst ist, und die Fragen rund um das Thema Jugendkriminalität haben. Wenger und sein Team haben bereits viel erlebt und möchten diese Erfahrungen zur Kriminalprävention nutzen. «Täglich laufen so viele Dinge in unserer Umgebung ab. Tendenz über die Jahre steigend», sagt der Polizist. Fallbeispiele sind daher häufig Teil der Präventionsmodule.
«Eltern stehen nicht alleine da», sagt Wenger und weist auf die Möglichkeit hin, den Jugenddienst jeder Zeit telefonisch zu erreichen. Mit Aktionen wie dem Informationsanlass verfolgt der Jugenddienst somit seinen Leitgedanken: Prävention vor Repression. «Am besten ist für uns, wenn Straftaten erst gar nicht stattfinden.»
Informationsabend «Umgang mit neuen Sozialen
Medien, Cybermobbing, Gefahren und Straftaten»:
Donnerstag, 21. Oktober, 19.30 bis 21.30 Uhr,
Rotes Kreuz Baselland, Liestal; Anmeldung unter
061 905 82 99 oder bildung@srk-baselland.ch