Rückgewinnungsanlage ist deutlich effizienter, als es das Gesetz fordert
Trotz grossem Sammelstellennetz landet immer noch viel Metall im Abfall von Haushalten und Gewerbebetrieben – und damit schliesslich in der Kehrichtverbrennung. Auf der Deponie Elbisgraben bei Arisdorf werden diese ...
Rückgewinnungsanlage ist deutlich effizienter, als es das Gesetz fordert
Trotz grossem Sammelstellennetz landet immer noch viel Metall im Abfall von Haushalten und Gewerbebetrieben – und damit schliesslich in der Kehrichtverbrennung. Auf der Deponie Elbisgraben bei Arisdorf werden diese Metalle zurückgewonnen – mit einer rekordverdächtigen Effizienz.
vs. Metall gehört nicht in den Hauskehricht, sondern in die Sondersammlung. Das sollte eigentlich jedes Kind wissen. Dennoch beträgt der Anteil an Metall in der Schlacke aus der Basler Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) 10,5 Prozent, also mehr als 100 Gramm auf ein Kilogramm Verbrennungsrückstände. Dabei handelt es sich um Unmengen von Batterien sowie Drähte, Edelstahlbesteck, Münzen, selbst Alufelgen, ganze Motorblöcke, Teile von Küchenmaschinen oder gar Armierungseisen für den Bau finden sich nach dem Verbrennungsvorgang in der Schlacke.
Das Deponiegut darf gemäss der schweizerischen Abfallverordnung aber nur einen Masseanteil von höchstens einem Prozent Metall enthalten. Der Kanton Baselland betreibt auf der Deponie Elbisgraben bei Arisdorf deshalb eine Metallrückgewinnungsanlage – gemäss eigenen Angaben die modernste der Schweiz. Diese unterbietet die Mindestanforderungen bei weitem und reduziert den Metallanteil in der zu deponierenden Schlacke auf etwas mehr als ein Promille.
Körnung macht den Unterschied
Seit September 2019 ist die neue Anlage in Betrieb; sie verarbeitet jährlich 40 000 Tonnen Schlacke. Wie die Verantwortlichen der Deponie Elbisgraben gestern vor den Medien erklärten, seien die Erfolgsfaktoren die Körnung der Schlacke sowie der Umgang mit dem Edelstahl: Je stärker die Schlacke zerkleinert werde, desto kleiner seien auch die erfassten Metallpartikel. Die Anlage bringe die Korngrösse der Schlacke auf 5 Millimeter (bisher üblich 12 Millimeter). Zudem separiere sie den Edelstahl im Kreislauf, da er sich weder über Magnete noch über sogenannte Wirbelstromscheider aussortieren lässt, die nur auf andere Metallsorten einwirken.
Umweltfreundlicher als Bergbau
Dieses «Urban Mining» aus dem Haushalts- und Gewerbeabfall sei wesentlich umweltfreundlicher als der Bergbau, hiess es weiter. Etwa zwei Drittel des Umweltnutzens der Schlackeaufbereitung Elbisgraben entsteht durch das Erfüllen der gesetzlichen Vorgaben. Stoffkreisläufe könnten so geschlossen, natürliche Vorkommen geschont werden.