«Keine Sorgen um den Bildungsstandort»
28.10.2021 Baselbiet, WirtschaftIn Liestal wurde die Berufsschau unter Schutzmassnahmen eröffnet
Die Baselbieter Berufsschau ist eine der wenigen Berufsmessen, die in diesem Jahr in der Schweiz physisch durchgeführt werden. Für Tausende von Jugendlichen eine wichtige Plattform für ihre Berufswahl. Gestern wurde die ...
In Liestal wurde die Berufsschau unter Schutzmassnahmen eröffnet
Die Baselbieter Berufsschau ist eine der wenigen Berufsmessen, die in diesem Jahr in der Schweiz physisch durchgeführt werden. Für Tausende von Jugendlichen eine wichtige Plattform für ihre Berufswahl. Gestern wurde die Berufsschau bei der Liestaler Frenkenbündtenhalle eröffnet, sie dauert noch bis Sonntag.
Daniel Schaub
«Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind stark zu machen.» Dieses afrikanische Sprichwort nutzte Nationalratspräsident Andreas Aebi bei der Eröffnung zur 13. Baselbieter Berufsschau in Liestal und zog damit einen treffenden Vergleich. Bei der Berufsschau treten alle Beteiligten in der Berufsbildung in direkten Kontakt, tauschen sich aus, unterstützen sich und begünstigen so erste Entscheidungen in der Berufswahl.
«Die Plattform der Berufsschau ist ein entscheidender Faktor», sagte die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind beim Eröffnungsakt in der Militärhalle in Liestal. Sie bezeichnete die Berufsbildung in der Schweiz und in der Region als «enorm krisenresistent» und wünschte sich für die Zukunft noch mehr Durchlässigkeit im Schweizer Bildungssystem. Aebi wiederum, der im Ausland oft auf das Schweizer Berufsbildungskonzept angesprochen wird, machte sich angesichts seiner Eindrücke an der Berufsschau «keine Sorgen um die Zukunft des dualen Systems in der Schweiz».
Die Berufsschau findet erstmals ausschliesslich in einer komplett im Aussenbereich der Schul- und Sportanlagen Frenkenbündten in Liestal erbauten Zeltlandschaft statt. Die Zelte sind speziell durchlüftet, es gibt für die Besucherinnen und Besucher im Rahmen des Personenleitsystems nur einen Eingangs- und einen Ausgangsbereich. Die Massnahmen im Bereich der Pandemiebekämpfung gehen mit Zertifikats- (für über 16-Jährige) und Maskenpflicht (für alle) an der Berufsschau insgesamt über die vom BAG für Veranstaltungen erlassenen Minimalanforderungen hinaus. Dies tat der Vorfreude der bereits am ersten Tag zu Hunderten in das Ausstellungsgelände strömenden Schulklassen keinen Abbruch. Sie nutzten die Gelegenheit, um dem Motto «Berufe an der Arbeit» nachzuleben und viele Dinge praktisch ausprobieren zu können.
Das abermals modernisierte Konzept der drei offenen Erlebniswelten «Gesundheit/Soziales/Chemie/Pharma», «Natur/Handwerk/Technik» und «Bildung/Dienstleistungen/ Handel/Tourismus», das auch farblich zur Geltung kommt und die Führung der Besuchenden entsprechend erleichtert, ermöglicht es den Jugendlichen, sehr einfach und mit ihren Informationsgewohnheiten in die Berufswelten einzutauchen.
Urs Bergers Optimismus
Nach der offiziellen Eröffnungsfeier gestern Vormittag, bei der OK-Chef Urs Berger und sein Team für ihre Hartnäckigkeit und den Optimismus in der Vorbereitung gelobt wurden, begleitete die Polizeimusik Basel-Landschaft den Festumzug vom Regierungsgebäude bis zum Ausstellungsgelände, wo kurz vor Mittag der Eröffnungsakt vorgenommen wurde.
Ständerätin Maya Graf, die Nationalrätinnen Sandra Sollberger, Florence Brenzikofer und Daniela Schneeberger (gleichzeitig Vizepräsidentin des Schweizerischen Gewerbeverbands), Landratspräsidentin Regula Steinemann, Regierungspräsident Thomas Weber und der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler nutzten die Gelegenheit, sich auf einem Rundgang von der breiten Palette von rund 250 Berufen und Ausbildungswegen, die 140 Ausstellende an 68 Ständen präsentieren, zu überzeugen und das eine oder anderer auch gleich selbst auszuprobieren.
Ein besonderer Name auf der Gästeliste war Iwona Kozłowska, die Botschafterin der Republik Polen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, die sich mit ihrer Delegation ein Bild über die Vielfalt der Berufsbildungslandschaft in der Schweiz machen wollte.
«Die Stars der Berufsschau sind die Ausstellenden», sagte OK-Chef Urs Berger beim Rundgang. Diese präsentieren sich mit viel Leidenschaft und geben vielen Tausend Jugendlichen, ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern wertvolle Impulse für die Berufswahl und die spätere berufliche Karriere der jungen Leute.
Berufsschau in Liestal. Öffnungszeiten: Donnerstag, 28. Oktober: 9–17 Uhr; Freitag, 29. Oktober: 9–17 Uhr (17–18 Uhr nur für Anwohnende); Samstag, 30. Oktober: 10–17 Uhr; Sonntag, 31. Oktober: 10–16 Uhr. Anreise mit dem öV wird empfohlen, es stehen keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung. www.berufsschau.ch