Dominique Gisin ist auch gut zu Fuss
14.09.2021 Baselbiet, GesellschaftWasserfallen | Baselland Tourismus engagiert Olympiasiegerin als Botschafterin
Gegen 50 Personen erfuhren am Sonntag auf einer Wanderung mit Dominique Gisin von der Wasserfallen auf die «Hinteri Egg» und zum «Chellechöpfli» viel Interessantes aus dem Leben der ...
Wasserfallen | Baselland Tourismus engagiert Olympiasiegerin als Botschafterin
Gegen 50 Personen erfuhren am Sonntag auf einer Wanderung mit Dominique Gisin von der Wasserfallen auf die «Hinteri Egg» und zum «Chellechöpfli» viel Interessantes aus dem Leben der Abfahrtsolympiasiegerin von 2014 in Sotschi.
Otto Graf
Baselland Tourismus hatte einen guten Riecher, Dominique Gisin, die Abfahrtsolympiasiegerin mit Rothenflüher Wurzeln, im Rahmen der Baselbieter Genusswochen zu einer Wanderung zum höchsten Punkt des Kantons einzuladen. «Die Landschaft hier ist viel lieblicher und sanfter als in Engelberg», stellte die ehemalige Spitzensportlerin auf der Wasserfallen fest und hatte mit diesem Lob die knapp 50 Teilnehmenden, die sich ebenfalls zur Wanderung angemeldet hatten, bereits im Sack.
Freundlich, offen und allen Anwesenden zugetan, erzählte sie an den Zwischenhalten der rund dreistündigen Tour auf die «Hinteri Egg» viel Interessantes aus ihrem Leben. Die Fragen stellten dabei «TeleBasel»- Moderator Dani von Wattenwyl und hauptsächlich die Wandernden. Neben den verwandtschaftlichen Beziehungen zu Rothenfluh – Dorfname «Michelis» – und zu Eptingen seien es namentlich medizinische Gründe, die ihre Bindung an die Region verstärkt hätten, sagte sie. Namentlich die Eingriffe in der Rennbahnklinik in Muttenz und die Nachbehandlungen der Verletzungen im Reha-Zentrum Rheinfelden habe sie dem Baselbiet und dem Fricktal gezwungenermassen nähergebracht. Es seien aber auch persönliche Kontakte aus ihrer Studienzeit an der Uni Basel, die sie bewogen hätten, das Baselbiet bei einer Wanderung zu ergründen.
«Mein Vorbild war Vreni Schneider und alles dreht sich bei mir um das Skifahren», sagte Gisin und berichtete, wie ihre immer wieder von Verletzungen gebremste Skikarriere verlaufen ist. Mit elf Jahren gewann sie ihr erstes Kinderskirennen. In vielen Rennen war sie schneller als ältere Jahrgänge in anderen Kategorien, was den Verantwortlichen im Skiverband natürlich nicht entging.
Verletzungen, nicht nur am Knie, zwangen die ausserordentlich talentierte Sportlerin jedoch immer wieder zu Zwangspausen. Der Sieg 2005 in der Abfahrt der österreichischen Juniorenmeisterschaft war dann ihr eigentliches Sprungbrett in den Weltcup und zu einer internationalen Karriere mit dem Sieg bei der Olympiaabfahrt von Sotschi im Jahr 2014. Auch kleine Ziele seien wichtig, sagt sie weiter und fügt mit einem Rückblick auf die erlittenen und auskurierten Verletzungen an: «Man steht einfach wieder auf nach einem Fall.»
Erstmals auf der «Hinteri Egg»
Auf sportlicher Ebene engagiert sich Dominique insbesondere für ihre Schwester Michelle als Beraterin. «Die ist viel schneller als ich und kann überall gewinnen», lobt sie die Fähigkeiten der Schwester. Beruflich erlangte Dominique Gisin an der ETH Zürich ihren Bachelor und dieser Tage gibt sie ihre Arbeit als Master ab. Ausserdem besitzt sie die Berufspilotenlizenz und fliegt dabei oft den Flugplatz in Schupfart an.
Besonders viel Zeit nahm sich die sympathische Botschafterin des Sports für den Fototermin beim Gipfelstein «Hinteri Egg», dem höchsten Punkt des Baselbiets. Allen, die sich mit ihr ablichten wollten, erfüllte Gisin den Wunsch bereitwillig. Wenige Gehminuten weiter, auf dem «Chellechöpfli», wo kein Wald die Aussicht behindert, das gleiche Bild. Am Tagesziel, dem Bergrestaurant Hintere Wasserfallen, knapp ennet der Grenze im Kanton Solothurn, endete der offizielle Teil der von Tourismus Baselland organisierten und vom Verein Wanderwege beider Basel unterstützten Wanderung.
Die Teilnehmenden lobten den fast familiären Anlass und das Zobe in den höchsten Tönen. Sowohl Dominique Gisin als auch Dani von Wattenwyl, Letzterer in nur bei trockenen Verhältnissen geeignetem Schuhwerk, erklommen den höchsten Baselbieter Gipfel erstmals. Dazu der Fernsehmoderator: «Ich war bis jetzt kein ausgesprochener Wanderer. Aber ich habe den Tag und das Zusammensein mit diesen Leuten sehr genossen.»