«Zwätschgewääie-Wanderig» von «Posamenter»

Im Rahmen der Genusswochen lud der Verein Posamenter zur «Zwätschgewääie-Wanderig» durch Feld, Wald und Baumgärten ein. Ein gemütlicher und süsser Nachmittag.

Barbara Saladin

Die Landschaft war mit roten Punkten übersät, als hätte sie die Masern. Allerdings nur auf einer alten Landkarte aus den 1950er-Jahren, auf der «Posamenter»-Initiantin Dora Meier alle damals bestehenden Hochstammbäume gekennzeichnet hatte. Was die Teilnehmenden der «Zwätschgewääie-Wanderig» am vergangenen Samstag in der heutigen Realität des Oberbaselbiets zu Gesicht bekamen, waren deutlich weniger Hochstammbäume. Aber immerhin gibt es stellenweise noch etliche, und um diese – und ihre Früchte – ging es bei der Wanderung.

«Posamenter» – das Label, das es mit der Verarbeitung von Hochstamm-Obst aus dem Tafeljura zu einiger Bekanntheit gebracht hat – hatte im Rahmen der Baselbieter Genusswochen nach Buckten eingeladen, und zwar auf den Spuren der Zwetschge. Diese ist bei den diesjährigen Genusswochen, die während des ganzen Septembers stattfinden, die «Spezialität des Jahres». Die edle Blaue ist nämlich, was viele nicht wissen, nach der Kirsche das zweitwichtigste Obst im Baselbiet. Schweizweit kommt sogar jede vierte Zwetschge aus unserem Kanton.

Zwar ist das heurige alles andere als ein gutes Zwetschgenjahr, aber laut Dora Meier seien bei den Hochstammzwetschgen die Ausfälle deutlich kleiner, als man zu Beginn befürchtet habe. So ist man bei «Posamenter» nach wie vor am Zwetschgenrüsten, um die Nachfrage nach den verschiedenen «Posamenter»-Produkten abdecken zu können.

Die «Zwätschgewääie-Wanderig» führte bei spätsommerlichen Temperaturen vom Bahnhof Buckten auf die Homburg, wo «Posamenter»-Mitarbeiterin Daniela Schaub die wichtigsten Eckpunkte in der Geschichte des ehemaligen Landvogtsitzes am Unteren Hauenstein präsentierte. Weiter durch den Wald an der letzten Faltenjurafalte und schliesslich über Felder und durch Baumgärten gelangte die Wandergruppe zum Hof Talweid.

Dieser zu Buckten gehörende Hof konnte früher nur aus dem Tal erreicht werden. Deshalb, so erfuhren die Teilnehmenden, hat er seinen Namen und ist einer der wohl wenigen Bauernhöfe, die beim Bau der alten Hauensteinstrecke einen eigenen richtigen Tunnel erhielten.

Die Bauern der «Talweid», Samuel und Christine Gerber, brachten den Besuchern auf einer Kurzführung ihren Hof mit dem Fokus Schweinezucht näher. Das grosse Stück «Zwätschgewääie» zum anschliessenden gemütlichen Zvieri, das der Wanderung ja den Namen gab, kam bei allen sehr gut an. Und der frische Genuss zeigte deutlich auf, dass die Zwetschge, die oft ein Schattendasein hinter der Kirsche fristet, die Auszeichnung als «Spezialität des Jahres» mehr als verdient hat.

Die Blaue vom Blech

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