Corona-Impfung
14.09.2021 GesellschaftArgumente eines Befürworters
In den vergangenen Ausgaben der «Volksstimme» habe ich bis anhin nur Leserbriefe von Impfgegnern gesehen und gelesen, also 100 Prozent Gegner gegen 0 Prozent Befürworter.
Ich selbst bin ein Befürworter ...
Argumente eines Befürworters
In den vergangenen Ausgaben der «Volksstimme» habe ich bis anhin nur Leserbriefe von Impfgegnern gesehen und gelesen, also 100 Prozent Gegner gegen 0 Prozent Befürworter.
Ich selbst bin ein Befürworter der Impfung, weil ich in meinem Leben vier Seuchen erlebt habe (Pocken, Kinderlähmung, Tuberkulose und Röteln), bei denen es dank Impfungen gelungen ist, sie zu besiegen. Monatelange Isolierungen waren insbesondere bei der Tuberkulose notwendig, aber erfolgreich.
Die Impfgegner argumentieren gerne mit möglichen Sofort- oder Spätfolgen und werfen mit grossen Zahlen um sich. Bei den unmittelbaren Folgen gilt es zu bedenken, dass ein Übel auch rein zufällig, gerade im Moment nach der Impfung auftreten kann. Betreffend Spätfolgen fehlen Erfahrungswerte, wobei ich nicht ausschliesse, dass die Bedenken gerechtfertigt sein können. Aber sie sind nicht stichhaltig, denn die Zahlen zu negativen Vorfällen bei Geimpften sagen wenig aus. Prozente oder Promille sind da schon aussagekräftiger.
Sehr oft wird auch mit der Stärkung des Immunsystems argumentiert. Ich selbst trinke gerne einen Nesseltee oder greife zu Baldrian, um ein Gebrechen zu bekämpfen. Eine Impfung soll ja das Immunsystem dazu anregen, vermehrt Antikörper gegen einen Krankheitserreger zu produzieren. Sie stärkt also gleichermassen das Immunsystem.
Was man auch immer wieder zu hören bekommt, ist die Aussage: «Ich allein bestimme über mein Leben und kann an und mit meinem Körper tun oder lassen, was ich will.» Gerne wird dabei auch aufs Völkerrecht hingewiesen. Ich sehe das so: Wenn einer die ganze Zeit Zahnweh hat und nicht zum Zahnarzt geht, so ist das seine Sache. Wenn er aber eine Krankheit hat, die gefährlich und übertragbar ist, so hat er die demokratischen Rechte und Pflichten einzuhalten; in solchen Fällen wird das Völkerrecht zweitrangig.
Es gibt Leute – und es sind nicht wenige –, die lassen sich am ganzen Körper stechen (tätowieren), einfach so, aus Lust und Laune. Wenn es aber um einen kleinen Pieks gegen eine Seuche geht, machen sie sich plötzlich die Hose voll.
Markus Bracher, Sissach