Ab Mitte 2022 wird gebaut
17.09.2021 Bauprojekte, Zunzgen, Gemeinden, Bezirk Sissach«Gmäini» spricht 7 Millionen Franken für Schulhaussanierung
Die Gemeindeversammlung heisst mit überwältigendem Mehr das Projekt und den Baukredit von insgesamt über 7 Millionen Franken für die erste Etappe der Sanierung der Schulanlage sowie für den Einbau einer Photovoltaikanlage ...
«Gmäini» spricht 7 Millionen Franken für Schulhaussanierung
Die Gemeindeversammlung heisst mit überwältigendem Mehr das Projekt und den Baukredit von insgesamt über 7 Millionen Franken für die erste Etappe der Sanierung der Schulanlage sowie für den Einbau einer Photovoltaikanlage gut.
Otto Graf
Zunzgen macht einen Schritt in die Zukunft und will seine Schulanlage etappenweise erneuern. Vorgestern gab die von 71 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung grünes Licht für das Projekt und bewilligte für einen ersten Ausbauschritt mit überwältigendem Mehr gegen vier Stimmen einen Baukredit von 6,65 Millionen Franken.
«Es ist eine wichtige Gemeindeversammlung, denn es geht um sehr viel Geld. Und Zunzgen soll eine attraktive Wohngemeinde bleiben», hob Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich hervor, als er die Debatte eröffnete. Wie Gemeinderat Christian Staudenmann aufzeigte, habe die Schule vor 100 Jahren einzig bezweckt, durch das Einpauken durch den Lehrer und mit Auswendiglernen Wissen zu vermitteln. Heute seien andere Unterrichtsformen gefragt, die den individuellen Bedürfnissen der Kinder besser Rechnung tragen. Um den Herausforderungen gerecht zu werden, so Staudenmann, hätten die Verantwortlichen – Gemeinderat, Baukommission, Schulleitung und Architekt – ein Projekt ausgearbeitet, das den Anforderungen der nächsten Jahrzehnte genügen sollte.
Architekt Martin Lehner stellte fest, dass der 1955 erstellte Südtrakt, der im gleichen Jahr gebaute Mitteltrakt sowie der aus dem Jahr 1965 stammende Nordtrakt in die Jahre gekommen seien und zwingend saniert werden müssen. Die baulichen Begebenheiten entsprächen nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften. Zudem fehlten die Strukturen für einen zeitgemässen Schulbetrieb. Für den 2014 gesamtsanierten Kindergarten und die 1991 erstellte Mehrzweckhalle hingegen bestehe derzeit kein Erneuerungsbedarf.
Steuererhöhung denkbar
Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, so Lehner, dass der Bedarf der Schule abgedeckt werden kann und das Projekt finanziell tragbar ist. Die veranschlagten Kosten von 6,65 Millionen Franken bewegten sich, wie der Architekt erklärte, in einer Bandbreite von plus/minus 10 Prozent. Die Pläne, ergänzt mit Visualisierungen, vermitteln das Bild einer hellen, offenen und freundlichen Schulanlage mit Mehrflächen gegenüber dem Ist-Zustand von 165 Quadratmetern, was etwa dem Grundriss eines Einfamilienhauses entspricht. Der von Gemeinderat Pascal Eberle vorgestellte Zeitplan sieht vor, dass die Bauarbeiten der ersten Etappe vom August 2022 bis Juni 2023 dauern werden. Die zweite und dritte Etappe folgen danach. Ein Neubau würde rund 19,5 Millionen Franken verschlingen, während die Gesamtrenovation 11,32 Millionen Franken kosten dürfte. In der lebhaft und fair geführten Diskussion spielte die Finanzierung eine grosse Rolle. Die Nettoschuld von Zunzgen dürfte vom heutigen Vermögen von 2 Millionen Franken gemäss Finanzplan auf 8,6 Millionen Franken im Jahr 2025 ansteigen. Der Präsident schloss nicht aus, dass der Steuerfuss von heute 56 Prozent auf 58 Prozent oder 60 Prozent ansteigen könnte. Dabei liege Zunzgen im Bezirk Sissach immer noch unter dem durchschnittlichen Satz von 60,7 Prozent. Das seriös und umfassend vorgestellte Projekt überzeugte die Stimmberechtigten. Anders kann das klare Abstimmungsresultat nicht interpretiert werden.
Ebenso deutlich stimmten die Anwesenden dem von Gemeinderat Kurt Ost erläuterten Projekt einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schulanlage für 540 000 Franken zu. Mit dem jährlichen Ertrag der Stromproduktion von etwa 30 000 Franken, zeigte Ost auf, lasse sich die Anlage innert 18 Jahren, bei steigendem Strompreis entsprechend früher, amortisieren.
Ferner machte die Versammlung einen Kredit von 26 000 Franken für ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle Büchel locker und ehrte den erfolgreichen Pistolenschützen Adrian Schaub des Schiessvereins Zunzgen Tenniken. Schaub holte heuer an internationalen und nationalen Wettkämpfen drei Gold- und sechs Silbermedaillen. Schliesslich bedankte sich Martin Wüthrich, OK-Präsident des Nordwestschweizer Schwingfestes vor bald zwei Wochen in Zunzgen, für die Unterstützung und kürte den Gemeindepräsidenten mit einem Festkranz zum Dorfkönig.