Party im geordneten Bienenhaus
31.08.2021 GelterkindenJugendcafé begeht seinen zehnten Geburtstag
Drei kurze Reden liessen die Jugendlichen über sich ergehen. Danach feierten sie am Freitag den zehnten Geburtstag ihres etablierten Jugendcafés im «Jundt-Huus» in Gelterkinden auf ihre Weise: mit Spielen und Musik. Und ...
Jugendcafé begeht seinen zehnten Geburtstag
Drei kurze Reden liessen die Jugendlichen über sich ergehen. Danach feierten sie am Freitag den zehnten Geburtstag ihres etablierten Jugendcafés im «Jundt-Huus» in Gelterkinden auf ihre Weise: mit Spielen und Musik. Und mit Chillen.
Jürg Gohl
Wie es am späten Abend immer kühler wird, verlagert sich der Betrieb allmählich nach drinnen, ins «Jundt-Huus» in Gelterkinden. Dort treffen sich mittwochs am Nachmittag und freitags am Abend bis an die 100 Jugendliche, um in ihrem Jugendcafé gemeinsam die Zeit zu verbringen. So auch an diesem speziellen Abend.
Am vergangenen Freitag dürften sogar noch ein paar Jugendliche mehr gekommen sein. Denn die Einrichtung feiert ihren zehnten Geburtstag. Und nachdem die jungen Hauptdarsteller des Abends vor dem «Jundt-Huus» zuerst die Erwachsenenwelt ihre Reden hat halten lassen, vergnügen sie sich danach hauptsächlich drinnen mit verschiedenen Spielen und Wettbewerben: Fussball-Kasten, Tanzeinlagen und vieles mehr.
Fabio Kunz von der offenen Jugendarbeit des Blauen Kreuzes Baselland, der bereits vor zehn Jahren Jugendliche und Gäste zur Eröffnung begrüsst hat, leitet im Auftrag der 14 Gemeinden des Sekundarschulkreises noch immer den Betrieb. Er stellt heute fest, dass sich die Einrichtung etabliert habe – in Gelterkinden, in den umliegenden Gemeinden, bei den Nachbarn und vor allem bei den Jugendlichen selber. Und auch Thomas Furrer, der beim Blauen Kreuz das Ressort «Kind, Jugend, Familie» leitet, stellt befriedigt fest, dass das Jugendcafé sich sehr erfreulich entwickelt habe.
Überliessen am Anfang die Mädchen das «Jundt-Huus» den Knaben, so machten sie inzwischen viel Terrain gut. Während den Geburtstagsansprachen dominiert unter den Zuhörenden kein Geschlecht. Die ergriffenen Massnahmen, etwa dass mit Ladina Kühni eine Frau den Leiter unterstützt, zeigen Wirkung. Die Statistik weist für 2020 einen Mädchenanteil von 38,3 Prozent aus.
Ja, es wird in diesem geordneten Bienenhaus genau gezählt. Durch das Jugendcafé sind alleine im vergangenen Jahr 9301 Kontakte zu Jugendlichen zustande gekommen – in aller Regel problemlose. 80 Jugendliche aber benötigten eine spezielle Beratung. Diese Hilfe anzubieten, ist eine primäre Aufgabe der Einrichtung.
Mahnfinger unnötig
«Mit dem Jugendcafé können wir einen Ort anbieten, der irgendwo zwischen Schule und den Vereinen liegt», sagt Fabio Kunz. Er wirkt an dieser Geburtstagsfeier wie ein Animateur, ruft die Jugendlichen zur Kreativität auf und gibt ihnen sein Motto vor: «Goht nid, git’s nid.» Den Mahnfinger muss er nie heben. Nichts wird weggeworfen, die Jugendlichen tragen drinnen konsequent die Maske und die Gelterkinder Rotarier, die alle mit Hot Dogs, Snacks und Getränken versorgen, erfahren den gebührenden Dank.
All den Beteiligten am Entstehen des Jugendcafés dankt auch Christine Mangold, die schon vor zehn und mehr Jahren beim Verwirklichen eine zentrale Rolle innehatte. Heute ist sie nicht mehr Gemeindepräsidentin, aber sie steht der Jugendkommission vor. Ihr gefalle insbesondere, dass sich das Jugendcafé mitten im Dorf «und nicht irgendwo in einem Keller» befindet. «Die Besucherzahlen bestätigen den Erfolg und das Konzept», sagt sie, «ein Treffpunkt für Jugendliche für das ganze Oberbaselbiet.»